Autor Thema: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten  (Gelesen 9782 mal)

SeldomFound

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #15 am: 15 Okt 2020, 11:42:05 »
[...] Aber deine Beispielscharaktere wie der Süßwaren-Alchemist oder der Kung-Fu-Koch fangen alle schon direkt mit ihren besonderen Tricks an. Du zeigst nicht, was für Prüfungen sie erleben mussten, um an diese besonderen Sachen zu kommen. Sie können es einfach, weil du es so schreibst.

Somit wirken sie für mich auf Parodien, welche die Unsinnigkeit über diese Trennung zwischen besondere SC und gewöhnliche NSC aufweist, die nur auf Zahlen und nicht auf Geschichte beruht.

Und weil es für mich Parodien sind, sind sie für mich vielleicht amüsant, aber am Ende halt nur Witzfiguren. Ich kann sie nicht ernst nehmen. Da fehlt bei deinen Beispielen einfach der Schmerz!

Die Frage ist: Willst du, dass man deine Ideen Ernst nimmt? Oder sind sie tatsächlich als Scherz, als Parodien gedacht? Willst du dich eigentlich über die Trennung zwischen SC-Held und gemeines NSC-Volk lustig machen und der Welt den Eulenspiegel vorhalten? Dann mach weiter, dass kannst du sehr gut. Aber wenn dir die Sache ernst ist, dann tut es mir Leid. Ich kann das bei dir nur schwer unterscheiden.

Jackie Chan hat früher ja häufiger Normalos gespielt, die zufällig auch Kung Fu Meister waren (in Mr. Nice Guy ja sogar den genannten Kung-Fu-Koch). Die Filme waren natürlich auch immer lustig, aber hatten genauso auch ernste und teilweise sogar traurige Momente. Ich denke diese Konzepte können prinzipiell in alle Richtungen gehen.

Der Punkt, um den es mir geht, ist ja, dass ich in TrollsTimes Konzepten diese ernsten oder traurigen Momente nicht gesehen habe und sie daher für mich nur der Scherz blieb.

Ich weiß, dass TrollsTime durchaus seine Charaktere auch ernst spielen kann, aber die Konzepte wirkten eher unantastbar statt nachvollziehbar. Ihnen fehlte aus meiner Sicht die Erdung, sie fühlten sich leer und substanzlos an.

Jackie Chan erdet seine Charaktere, indem er ihnen auch Missgeschicke passieren lässt. Sie können mit einer Leiter kämpfen, aber sich dabei auch die Finger einquetschen. Diese Möglichkeit für Missgeschicke habe ich bei den Charakterkonzepte, die TrollsTime vorschlug nicht gesehen.

Im Nachhinein betrachtet, kann man diese Kritik aber durchaus universal betrachten. Es ist ein Problem, dass ich auch häufig übersehe, wenn ich meine Charakterkonzepte versuche vorzustellen...


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« Letzte Änderung: 15 Okt 2020, 11:44:19 von SeldomFound »
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Yinan

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #16 am: 15 Okt 2020, 11:43:39 »
Im Rollenspiel sind die Gegner und Hindernisse doch auch auf die Helden zugeschnitten (genau wie im Buch) oder wann mussten sich die Anfängerhelden das letzte mal mit einem ausgewachsenen Drachen anlegen?
Aber im Rollenspiel gibt es einen Glücksfaktor, den es in Buch und Film nicht gibt. Dort nämlich bestimmt der Autor, welche "Probe" der Charakter schafft und welche nicht und sorgt auch für entsprechende Konsequenzen.
Beim Rollenspiel sind die Würfel hingegen zufällig und gnadenlos. Den Würfeln ist es egal, ob es von der Story her jetzt gut wäre, knapp gegen den besagten Strauchdieb zu gewinnen und diesen zu vertreiben.

Im Rollenspiel musst du also die entsprechenden Werte haben (und im Zweifel heißt das halt zumindest hohe Attributswerte für die Bereiche) und halt noch das entsprechende Glück, sofern die Werte nicht hoch genug sind das auch mit einer Sicherheitsprobe sicher zu schaffen.
In Geschichten fällt dieser Glücksfaktor weg und genau deswegen gibt es genug Konzepte die in eben diesen Geschichten funktionieren, im Rollenspiel aber nicht (oder zumindest nicht zuverlässig, weil die Chance höher sein dürfte dass du ohne Hilfe nicht lange genug überlebst um die Transition vom einfachen Bauern zum "Helden" oder ähnliches zu machen).
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #17 am: 15 Okt 2020, 11:47:50 »


Im Rollenspiel musst du also die entsprechenden Werte haben (und im Zweifel heißt das halt zumindest hohe Attributswerte für die Bereiche) und halt noch das entsprechende Glück, sofern die Werte nicht hoch genug sind das auch mit einer Sicherheitsprobe sicher zu schaffen.
In Geschichten fällt dieser Glücksfaktor weg und genau deswegen gibt es genug Konzepte die in eben diesen Geschichten funktionieren, im Rollenspiel aber nicht (oder zumindest nicht zuverlässig, weil die Chance höher sein dürfte dass du ohne Hilfe nicht lange genug überlebst um die Transition vom einfachen Bauern zum "Helden" oder ähnliches zu machen).

Der Punkt bei TrollsTime Konzepten ist halt, dass sie diese Werte haben. Seine "Bauern" haben am Anfang in den relevanten Fähigkeiten einen Wert von 13 oder 14.



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Early

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #18 am: 15 Okt 2020, 12:17:01 »
Genau! Und mein Punkt war es, dass diese Werte auch durchaus stimmig sind ohne riesige Verrenkungen machen zu müssen ;-)

FieserMoep

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #19 am: 15 Okt 2020, 13:24:40 »
Wenn der "Bauer" aber sowieso die passenden Abenteurerfertigkeiten hat, dann sprechen wir hier nicht mehr von einem Bauern sondern einem 0815 "Abenteurer" mit Hintergrund. Ob der Hintergrund jetzt Bäcker oder Knappe ist wenn sowieso HG1 taugliche Kampf-/Sozialwerte bei rum kommen ist dann auch ziemlich egal.

Im Rollenspiel sind die Gegner und Hindernisse doch auch auf die Helden zugeschnitten (genau wie im Buch) oder wann mussten sich die Anfängerhelden das letzte mal mit einem ausgewachsenen Drachen anlegen?

Und wie weit etwas zugeschnitten ist, dass kommt auf den SL an. Nur weil man sich mit einer Gruppe von 10 Wegelagerern anlegt werden das nicht plötzlich 5 nur weil man Initiative würfelt und die entsprechenden Charaktere mit 10 Überfordert wären.

Yinan

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #20 am: 15 Okt 2020, 13:46:30 »
'Im Endeffekt sind es also alles normale Abenteurer die einfach nur einen "bescheidenen" Hintergrund aber inzwischen was drauf haben oder Abenteurer die behaupten sie wären Bauern, aber es in Wirklichkeit nicht sind.
Und das ändert an meinen obigen Aussagen auch nichts.
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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #21 am: 15 Okt 2020, 13:48:28 »
@Yinan und fieser Moep
Wenn es hinkt bzgl Gärtnern und Bauern, Herr der Ringe als Beispiel zu nehmen,
dann hinkt es umso mehr bzgl Krieger und Magier Herr der Ringe als Beispiel zu nehmen, was aber wiederholt getan wird...
Dass Gimli und Co. Aber kaum HG1 sind, geschweige denn Gandalf, ist doch offensichtlich.

@Xandila
Ein weiterer Punkt ist, dass ich beim Bauern gar nicht das Gefühl habe, dass der keine abenteuertauglichen Fähigkeiten hat. Überleben, Natur, uU Handwerk, ggfs Zähigkeit sind alles passende Fertigkeiten

@yinan again
Jein: bei manchen Bauerngamingkonzepten gebe ich dir recht. Bei anderen lassen sich aber genug abenteuertaugliche Dinge "innerhalb des Konzeptes" finden, wenn man sich nur etwas bemüht. Und gerade für letzteres (und auch für ersteres) habe ich jenen Thread erstellt.
« Letzte Änderung: 15 Okt 2020, 13:53:17 von TrollsTime »
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

Yinan

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #22 am: 15 Okt 2020, 13:54:16 »
dann hinkt es umso mehr bzgl Krieger und Magier Herr der Ringe als Beispiel zu nehmen, was aber wiederholt getan wird...
Von wem und wann? Bisher hat das mMn keiner hier getan...
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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #23 am: 15 Okt 2020, 13:58:28 »
dann hinkt es umso mehr bzgl Krieger und Magier Herr der Ringe als Beispiel zu nehmen, was aber wiederholt getan wird...
Von wem und wann? Bisher hat das mMn keiner hier getan...

Dann können wir uns ja einigen, dass sich HDR weder für "Pro Bauern und Co." noch für Contra eignet. Gerne!
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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #24 am: 15 Okt 2020, 14:11:51 »
Wir können aber gerne Argumentieren das die Hobbits derart Abenteuer untauglich waren, als das es höhere HG Helden gebraucht hat sie zu carrien. ;)

Das ein 0815 Reiter Rohans auf einer Quest zur Verteidigung eines Dorfes mehr Chancen zu überleben hat als ein Hobbit Bäcker steht ja wohl außer frage.

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #25 am: 15 Okt 2020, 14:19:49 »
Dafür kann der nicht schleichen. ::)
Solche Vergleiche führen hier zu nichts.
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FieserMoep

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #26 am: 15 Okt 2020, 14:21:05 »
Warum soll der nicht Schleichen können? Reiter Rohans waren durchaus auch Späher. Von jemandem der sein Leben riskiert erwarte ich irgendwie mehr Erfahrung darin potentiell unerkannt zu bleiben als von einem Hobbit Bäcker der zeit seines Lebens keine Gefahr kennt.

Yinan

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #27 am: 15 Okt 2020, 14:34:15 »
Dann können wir uns ja einigen, dass sich HDR weder für "Pro Bauern und Co." noch für Contra eignet. Gerne!
Wir können uns hier höchstens darauf einigen, das wir uns uneinig sind ^^
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Xandila

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #28 am: 15 Okt 2020, 14:56:07 »
@Xandila
Ein weiterer Punkt ist, dass ich beim Bauern gar nicht das Gefühl habe, dass der keine abenteuertauglichen Fähigkeiten hat. Überleben, Natur, uU Handwerk, ggfs Zähigkeit sind alles passende Fertigkeiten
Aber damit ist es dann ein zu anderen gleichwertiger Startchar nur eben vielleicht mit anderen Schwerpunkten und mit einem anderen Hintergrund.
Und das ist ja gerade mein Punkt: so einen gar nicht für Abenteuer ausgelegten Char, wie man es in manchen Geschichten anfangs hat, den kriegt man bei Splittermond kaum gebaut, wenn du nicht Punkte für später "zurücklegst".
Auch deine Bauern und anderen "Nicht-Helden" können hier ja was, wie SeldomFound ja auch festgestellt hat. Deine Normalos, die du bisher irgendwo beschrieben hast - egal ob als fertiger Char oder als Konzeptidee - die haben alle schon die passenden abenteuerrelevanten Fähigkeiten, sie haben sie nur bisher vielleicht noch nicht genau so eingesetzt.

Die Schere bei den Fähigkeiten kann bei Splittermond später gewaltig auseinander gehen, gerade auch, wenn man Magie und Ausrüstung optimal einsetzt. Aber bei einem Startchar sind die Unterschiede einfach noch nicht so groß und jemanden in jeder Hinsicht völlig untauglichen zu bauen ist praktisch unmöglich.

FieserMoep

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Re: Kritik an manchen Bauerngamingkonzepten
« Antwort #29 am: 15 Okt 2020, 15:05:06 »
Schwer ja, unmöglich - kommt drauf an.
Mann kann durchaus einen Charakter bauen der keinerlei Kampffertigkeit hat. Nur weil man sich ein Brot schmieren oder beim Hobby oder der Arbeit mit Messern zu tun hat heißt das ja noch lange nicht man hätte einen Wert in Klingenwaffen. Ich habe mit Messern zu tun, bei einer Stecherei wüsste ich aber auch nicht mehr außer das Scharfe Ende in Richtung Gegner zu halten. Ein Konsequenter Stadtbewohner der entsprechend gebaut wird und nie in einer Miliz hatte dienen müssen - der ist halt was den Kampf angeht absolut inkompetent. Wenn der jetzt aufbricht eine Gruppe aus Räubern zu stellen dann ist das ein konsequentes Konzept. Das er dabei recht wahrscheinlich verreckt ist aber halt eben auch Konsequent.

Sich ein "profanes" Konzept zu bauen und dann eben doch "zufällig" ausreichende Würfelpools zu haben, das ist kein "Bauerngaming" sondern schlicht und ergreifend Background. Und den hat bei mir jeder Spielercharakter am Tisch.