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[Kintai-Kampagne] Die Rebellen von den Jadeband-Sümpfen

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Waldviech:
Finde ich tatsächlich eine sehr gute Herangehensweise - die im Übrigen auch sehr gut zur literarischen Vorlage passt. Die Räuber vom Liang-Shan-Moor sind insgesamt selbst ein seeeeeehr ambivalenter Haufen. Heroische Rebellen sind da ebenso drunter wie Leute, die versehentlich Morde begangen haben oder notorische Berufsverbrecher.

Gegebenenfalls, als alternativer Ansatz, lässt sich das Ganze auch eher regional aufziehen - und nach dem altbekannten, antiken Muster der "kaisertreuen Halunken" aufziehen. Hier wäre Myuriko einfach nur "weit entfernt" und die Schurkenrolle käme irgendwelchen lokalen Machthabern zu. Dabei wird, wie bei Robin Hood oder den Räubern vom Liang-Shan-Moor, nicht das System als Ganzes hinterfragt, sondern sein Missbrauch thematisiert.

Takur:
Ich kenne die Serie auch aus Kindertagen (auch wenn sie partiell nicht unbedingt kindgerecht ist ;)) und hatte tatsächlich schon mal überlegt, Elemente zu verwenden. Ich würde allerdings eher sagen, dass sie noch besser in Zhoujiang oder Sadu aufgezogen werden kann:

Zhoujiang: der Bürgerkrieg bietet den perfekten Hintergrund. Korrupte Beamte (und die Triaden selber) in den von den Triaden kontrollierten Provinzen und die teilweise ziemlich rücksichtslose Herrschaftspolitik von General Wu könnten dankbare Gegner. Aber man könnte das Ganze natürlich auch in die der Kaiserin loyalen Provinzen verlegen (v. a. wenn die Rebellen, wie hier vorgeschlagen, sich eher gegen die "bösen" beamten/Lokalherrscher richten, nicht gegen die "gute" Kaiserin) oder in die neutralen Gebiete, die ja zu allem Überfluss mit der Einflussnahme und den Ambitionen der drei Bürgerkriegsparteien umgehen müssen.
In den Westlichen Provinzen könnten dazu auch noch die nomadischen Jogdaren als Bedrohung am Horizont drohen.
Im Hintergrundband zu Zhoujiang kurz vorgestellte Gruppierungen wie diese Räuberbande aus Affenpriestern, die gegen korrupte Beamte kämpft, Die radikale Rebellin Liu Bei, die mit ihren Soldaten rücksichtslos Mandarine und Beamte enteignet und von allen Bürgerkriegsparteien gejagt wird und der maskierte Jadedrache (und ihre jeweiligen Gegenspieler) bieten ein dankbar weites Feld.

Sadu: Das notorisch zerstrittene Land und die unter den ständigen Kämpfen und den Ambitionen der Warlords leidende Bevölkerung sowie die Idee, wieder Frieden und Ordnung zu schaffen, bieten genug Stoff für eine lange Kampagne. Wenn man die Räuberbande nahe der Grenze zu Kintai ansiedelt, könnten dazu noch die Einflussnahme der Schwertalben (die off. mit Agenten etc. in Sadu aktiv sind) und die gegen Kintai operierenden Gruppen in den transkabilischen Wäldern in den Mix geworfen werden. Dazu noch allgemein die Einflussnahme Kungaitans und der Kampf um das Jadesiegel...

In Kintai selber hingegen müsste man sich überlegen, wo man die Räuber ansiedelt. Da sollte man besser eine etwas abgelegene Gegend wählen, denke ich - die staatliche Kontrolle scheint mir doch so stark (und die Militärmacht der Clans und ihrer Schwertvasallen so groß), dass eine solche Räubertruppe es schwer hätte. VOR ALLEM, falls sie sich direkt gegen Myuriko stellen würde.
Am ehesten wäre so eine Truppe dann vielleicht in den Zanshi-Bergen, am Kabila oder vielleicht irgendwo weit im Südwesten, Richtung Schattenwand oder so aussichtsreich.
Aber das ist nur meine Meinung.

Generell finde ich aber, man sollte die Herrschaft Myurikas nicht zu dystopisch darstellen und v. a. die Zahl der Opposition nicht übertreiben. Es ist sicherlich keine aus heutiger Sicht gerechte Gesellschaft (aber das gilt für fast alle Fantasy-Settings) - aber man sollte nicht vergessen, dass Kintai allgemein als relativ wohlhabend gilt und es der Bevölkerung meist nicht schlecht geht - jedenfalls verglichen mit dem zersplitterten Sadu und dem vom Bürgerkrieg geprägten Zhoujiang. Mit solchen Vergleichen (die die Obrigkeit sicherlich auch gerne als Warnung heranzieht) dürfte die Sehnsucht nach radikalen Veränderungen etwas gedämpft werden... 
Und Myuriko taugt m. E. nur bedingt als "Kampagnenfiesling", weil sie zu weit oberhalb der Ebene der lokalen Ereignisse steht. Nicht nur vom Machtlevel (eine lebende Göttin - oder zumindest jemand mit praktisch dieser Macht), sie wird sich auch kaum "die Finger schmutzig machen" und wahrscheinlich so eine kleine Bande nicht mal wahrnehmen. Gerade wegen ihrer gigantischen Übermacht (uralte Herrin über ein Millionenreich) sollte sie m. E. besser nicht selbst aktiv werden und höchst sparsam eingesetzt werden (bewegt sie sich überhaupt mal aus der Hauptstadt heraus?). Besser ein lokaler Fürst/Kommandeur oder so...

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