Autor Thema: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken  (Gelesen 7133 mal)

Kami

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #15 am: 22 Apr 2020, 21:35:34 »
Ich würde das in jedem Fall auswürfeln. Immerhin kann er noch mit einem kritischen Erfolg, bzw. selbst mit einer 10 durch einen Sicherheitswurf ausreichend "gut" sein, das Ganze zu überleben. (Umgekehrte Würfelogie) Das ganze hängt dann vom Zauber und vom Wert gegen den gewürfelt werden muss ab. Das gäbe den Spielern die Möglichkeit ihn wieder der Ohnmacht zu übereignen, und damit die einzige wirkliche Chance das Ganze zu verhindern. (Was auch immer die tun können, um ihn dann grundsätzlich davon abzuhalten.) Durch Weglassen von Gesten und Formel ist der Zaubervorgang nämlich nicht als solcher zu erkennen. Wie wollen die das unterbrechen?

Gorakar

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #16 am: 22 Apr 2020, 22:41:00 »
Ich würde das in jedem Fall auswürfeln. Immerhin kann er noch mit einem kritischen Erfolg, bzw. selbst mit einer 10 durch einen Sicherheitswurf ausreichend "gut" sein, das Ganze zu überleben. (Umgekehrte Würfelogie) Das ganze hängt dann vom Zauber und vom Wert gegen den gewürfelt werden muss ab. ...

Naja, bei den angesprochenen -12 durch weglassen von Formel und Gesten, -8 durch die Verwundung und -12 absolute Dunkelheit müsste er schon einen recht guten Wert in der Magieschule haben um schon alleine gegen eine 18 (Standardwert ZG 1) mit einer 10 im Sicherheitswurf keine 5 negativen Erfolgsgrade zu erzielen. Von schwereren Zaubern ganz zu schweigen.

Ich würde das ganze wahrscheinlich erzählerisch lösen und/oder den Spielern einen Wahrnehmungswurf zugestehen um zu erkennen das der Gefangene mit den geschlossenen Augen ungewöhnlich konzentriert wirkt. Dann hätten die Spieler noch kurzzeitig die Möglichkeit die Konzentration des Herrn zu unterbrechen.
Für den Zauber an sich würde ich nicht würfeln (und bei den genannten verbliebenen LP würde ich noch nicht einmal auf die Tabelle werfen).

Edit: Um das der Fairnishalber klar zu stellen. Einen NSC-Handwerker, der gezielt und gewollt ein Werkstück für die Spieler mit Sollbruchstelle (negative QS für "reduzierte Härte") versehen möchte würde ich auch nicht auf Handwerk würfeln lassen um zu schauen ob der negative Erfolgsgrade erreicht. Statt dessen würde ich auch dort die Speiler würfeln lassen um zu ermitteln ob sie die Sabotage am Werkstück bemerken.
« Letzte Änderung: 22 Apr 2020, 22:47:19 von Gorakar »

weltenwonne

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #17 am: 23 Apr 2020, 10:08:23 »
Danke noch mal!

Ich habe mich jetzt entschieden, die Lösung mit dem bewussten Patzer (bzw. v. Misserfolg) nicht zu wählen. Das hätte ich einem Magietheoretiker oder einem mit Zaubern jahrzehntelang erfahrenem Akteur eher zugetraut.

Stattdessen hat der gute Herr sich, nachdem die Gruppe durch Beherrschungsmagie immerhin noch einen Namen herausbekommen hat (also kein kompletter Fehlschlag), dann doch noch erfolgreich mit einem Felsstachel aufgespießt. ;)
»Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus.« — Helmuth Karl Bernhard von Moltke, 1871, Über Strategie.

Yinan

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #18 am: 23 Apr 2020, 10:16:21 »
Das hätte ich einem Magietheoretiker oder einem mit Zaubern jahrzehntelang erfahrenem Akteur eher zugetraut.
Ich sehe zwar nicht warum, aber jedem das seine.
Magie "falsch" durch den Körper zu leiten und sich damit zu schädigen sollte für jeden eine einfache Sache sein. Schließlich versuchen sie Jahrelang zu lernen, wie sie es denn NICHT falsch durch den Körper leiten, d.H. normalerweise ist die falsche Art das zu machen der Normalfall ^^

Aber du hast ja eine Lösung gefunden für eure Gruppe, insofern passt das ja.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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weltenwonne

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #19 am: 23 Apr 2020, 10:28:16 »
Hab ich zu knapp formuliert. Ich meinte auch nicht, dass ich es generell ausgeschlossen habe. Ich meinte, dass der Charakter in der konkreten Situation in großer Eile erst auf die Idee des Stachels kam, bevor ihm das bewusste Scheiternlassen eines Spruchs einfiel. Einem klassischen Akademiemagier würde sicher das andere zuerst einfallen können.
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TrollsTime

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #20 am: 23 Apr 2020, 12:39:59 »
Das hätte ich einem Magietheoretiker oder einem mit Zaubern jahrzehntelang erfahrenem Akteur eher zugetraut.
Ich sehe zwar nicht warum, aber jedem das seine.
Magie "falsch" durch den Körper zu leiten und sich damit zu schädigen sollte für jeden eine einfache Sache sein. Schließlich versuchen sie Jahrelang zu lernen, wie sie es denn NICHT falsch durch den Körper leiten, d.H. normalerweise ist die falsche Art das zu machen der Normalfall ^^

...
Demnach bräuchte es für's "falsch machen" auch keine Probe. Hm.
Sich selbst mit nem Dolch aufzuschlitzen, bräuchte ja auch keine Probe. Und ich denke, keiner hier würde dann nur den Basisschaden zulassen, sondern wesentlich mehr bishin zu "Ist sofort tot".

Meine Meinung: Nach der Logik würde ich ein freiwilliges "Verheerendes Ergebnis" immer zu lassen. Ob das dann gleich tödlich oder nur schwer verletzend ist, kann man je nach Gruppe entscheiden und uU von anatomischen Kenntnissen (im Fall einer Waffe) oder magietheoretischen Kenntnissen (im Fall eines Zaubers) abhängig machen.
Aber WENN es einfach ist, sich profan umzubringen, warum sollte es dann schwer sein, sich magisch umzubringen.

Die Frage ist halt - und ja ich drehe mich hier im Kreis - argumentiert man hier mit "freiwilligem verheerenden Ergebnis" oder mit "stark erleichterter Autotreffer".

Irgendwie tendiere ich da - auch aus dramaturgischen Gründen* - eher zu letzterem und würde eine Schwierigkeit von 15 (beeinflusst von Arkaner Kunde) ansetzen. Dass die Standard-VTD da nicht greift, dürfte aus nachvollziehenden Gründen ja wohl klar sein.


-----

* denn egal, wie wir da ingame oder spieltechnisch argumentieren: Verheerende Ergebnisse zu provozieren, sei es automatisch oder gewürfelt** (was ich ablehne) macht es für Bösewichte viel zu einfach, sich suicidal aus der Affäre zu ziehen.

** Zu würfeln, um ein verheerendes Ergebnis zu provozierenden, lehne ich auch aus folgendem Gründen ab:
Einem magischen Anfänger fiele dies nämlich wesentlich leichter als einem magischen Experten, paradox.
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Kami

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #21 am: 23 Apr 2020, 18:35:30 »
** Zu würfeln, um ein verheerendes Ergebnis zu provozierenden, lehne ich auch aus folgendem Gründen ab:
Einem magischen Anfänger fiele dies nämlich wesentlich leichter als einem magischen Experten, paradox.
1. Bei mir ging es eher darum zu würfeln, um den Spielern eine prinzipielle Möglichkeit zu geben, das er es nicht schafft.
2. Von den Spielregeln her müsste es genau so ablaufen. (Wobei ich den Malus für Lichtverhältnisse mich gelten lassen würde, da dieser Zauber zwar eine Reichweite haben könnte, aber in jedem Fall mit Reichweite Zauberer gewirkt werden würde.)
3. Alternative Sichtweise als Angebot: Sieh das ganze nicht als vollständig bewussten Prozess, so dass ein Experte so gewohnt ist an den Umgang mit Magie, dass es ihm schwerer fällt es nicht zu schaffen.
4. Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee es umgekehrt angehen zu lassen. Dass man in dem speziellen Fall Erfolge benötigt...

TrollsTime

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #22 am: 24 Apr 2020, 10:17:43 »
Wie gesagt, ich bin da hin und hergerissen:
Wenn ich es als SL ohne Probe zulasse, dass sich ein Gefangener mittels seines Dolches selbst ersticht ohne Probe, dann würde ich ihm das auch mittels eines passenden Zaubers zugestehen.
Diese "verheerende Ergebnisse provozieren" (mittels Würfeln mit provozierten Erschwernissen) ist mir irgendwie zuwider.
A) Es ist mir viel zu sehr auf der spieltechnischen Ebene gedacht
B) Ich sehe da am meisten ingame Schwierigkeiten. Da fühlt sich für mich einfach nicht (ingame) richtig an.

Vielleicht müsste man mal mehrere Alternativen durchspielen, um zu schauen, welche sich am Spieltisch am "unrundesten" anfühlen.
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Kami

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #23 am: 24 Apr 2020, 16:43:27 »
Ich würde sich jemanden auch nicht ohne Probe selbst erstehen lassen, wenn es auf der spieltechnischen Ebene darauf ankommen soll, dass die Spieler eine Chance bekommen sollen einzugreifen, und diese sonst ingame dazu keine Möglichkeit hätten...

Wandler

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #24 am: 24 Apr 2020, 16:57:17 »
Normale Gefangene bringen sich nicht einfach um - mit oder ohne Magie. Fanatiker haben Werte die das bis zu einem gewissen Grad wiederspiegeln sollten - also zum Beispiel hohe Willenskraft, eventuell Splitterpunkte.
Wenn ein NSC sich umbringen will dann sollten die Spieler eine Chance haben das zu erkennen: Sowohl den Entschluss (falls anwendbar - der NSC gerät unter Druck und ist am zusammenbrechen ...) als auch die Maßnahme (Magie, Dolch, Gift).
"Gesetzte Ergebnisse" haben ein bischen einen Geschmack für mich. Was sollen Charakter und Spieler denn tun wenn das Ergebnis ohnehin feststeht und eine Regellücke oder -interpretation für einen Ausweg des NSCs genutzt wird?
In Splittermond ist (glücklicherweise) auf eine starke Symmetrie zwischen Spieler- und Nichtspielercharakteren geachtet worden (mit den Ausnahmen Heldengraden und Feenmagie). Also kann der Spion versuchen sein Ding abzuziehen - und genauso auf das Glück vertrauen wie die Spieler auch die regelmäßig von sinnigen und unsinnigen Patzern und Verheerenden Resultaten geplagt werden.

TrollsTime

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #25 am: 27 Apr 2020, 08:20:48 »
Ich würde es so lösen:

Schritt 1:

Suicidaler Bösewicht entscheidet sich, sich aus dem Spiel zu nehmen. SC können dies mit einer Empathieprobe feststellen.

Schritt 2:
Bösewicht geht zum Suicid über. Jetzt wird einfach mal stumpf auf INI-gewürfelt. Sollten die SC seine Absicht bereits festgestellt haben, haben sie einen INI-Vorteil.

Schritt 3:
Entschlossenheitsprobe gegen Schwierigkeit X (je aussichtsloser die Situation desto niedriger, Ich würde aber mindestens von 25 ausgehen. Das macht einfach nicht jeder.) für den Bösewicht. Hierfür würde ich zehn Ticks ansetzen. Sollten die SC bei 2 gescheitert sein, habe sie hier nochmal als freie Aktion eine Empathieprobe.

Schritt 4:
Angriff mit geeigneter Waffe oder geeignetem Zauber gegen sich selbst. Selbstverständlich nicht gegen die eigene VTD. Eher gegen 15 (Plus Zuschläge wegen Fesselungen o.ä.. In bestimmten Situationen kann der Mindestwurf also wesentlich höher sein). Hier würde ich auch bei einem Waffenangriff von einer kontinuierlichen Handlung ausgehen. Schließlich will der Bösewicht sich sicher und konsequent aus dem Spiel nehmen. Das ist kein Schlag wie in einem Kampf.
Können die SC den Selbstangriff bei einer Waffe verhindern, erleidet er nur einfachen Schaden.
Können die SC den Selbstangriff (egal ob mit Waffe oder Zauber) nicht verhindern, erleidet der Bösewicht automatisch tödlichen Schaden (der normale Schadenscode der Waffe oder des Zaubers spielt hier keine Rolle), sprich befindet sich in der letzten Lebenspunktespalte und erhält "sterbend2". Sollte er einen Triumph gewürfelt haben, ist er sofort tot.

Vorteile:
Nicht jeder einfache Bösewicht entschließt sich (erfolgreich) zum Suicid.
Professionelle SC (Empathie und Handgemenge. Vorsichtsmaßnahmen) haben genug Möglichkeiten zum Eingreifen.
Und gegen "sterbend2" ließe sich mit einem professionellen Heiler in der Runde ja auch genug tun.


EDIT:
Ich finde, die wichtigste Probe hier ist die Entschlossenheitsprobe. Das ist das entscheidende. Viele SL machen es sich dort zu einfach.
Macht man diese authentisch schwer, muss man sich anschließend nicht streiten.

Ingame authentisch (in meinen bescheidenen Augen). Symmetrie gewahrt.
« Letzte Änderung: 27 Apr 2020, 08:28:07 von TrollsTime »
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TrollsTime

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Re: Magie mit Reichweite auf sich selbst wirken
« Antwort #26 am: 27 Apr 2020, 08:29:39 »
EDIT 2: RL ein sehr schwieriges bzw sensibles Thema. Vielleicht sollten wir mal nen Mod drüber schauen lassen? Was denkt ihr?
« Letzte Änderung: 27 Apr 2020, 08:31:19 von TrollsTime »
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