Autor Thema: Erweiterung der GRW-Regeln auf andere Publikationen  (Gelesen 1307 mal)

Puffke

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Erweiterung der GRW-Regeln auf andere Publikationen
« am: 28 Mär 2020, 16:25:23 »
Hi,

im Normalfall ergänzen oder ersetzen neue Publikationen die Regeln aus dem GRW, aber wie verhält es sich, wenn man bestehende GRW-Regeln aus z.B. logischen Gründen auf neue Sachverhalte oder Regeln anwenden möchte?
Ich habe gerade einen konkreten Fall aus GRW und MSK, aber der Titel ist allgemein verfasst, da es ja eine generelle Regelung dafür geben könnte!

Es geht um die nachträgliche Personalisierung aus MSK (S. 99) und der Meisterschaft Wunderarbeiter aus dem GRW (S. 118):
"Wunderarbeiter" bezieht sich auf Herstellung und Reparatur (weil es bis dato nichts anderes gab) und funktioniert raw nicht mit Personalisierungen, aber es heißt dort auch, dass der Handwerker in der Lage ist, besonders hart und schnell zu arbeiten, weshalb ich das quasi als rai für Personalisierungen zulassen würde.

Da es bestimmt einige solcher Fälle gibt, wollte ich nur wissen ob
1) die Regeln raw bestehen bleiben...klassischer Fall von "Pech gehabt",
2) die Regeln nach gesundem Menschenverstand den erweiterten Regeln immer angepasst werden oder
3) dies eine schwammige Grauzone ist und keine allgemeine Regelung getroffen werden kann.

Loki

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Re: Erweiterung der GRW-Regeln auf andere Publikationen
« Antwort #1 am: 28 Mär 2020, 16:53:48 »
Huhu!

Generell würde ich  immer von Option 2 ausgehen. Es sollte immer der gesunde Menschenverstand (und im Zweifel der Gruppenkonsens) entscheiden, ob eine bestimmte Vorgehensweise Sinn ergibt oder nicht.

Zum konkreten Fall: Der Regeltext von Wunderarbeiter spricht per se nur von Herstellen oder Reparieren, nicht von Verbessern. Darum würde ich Wunderarbeiter hier ohnehin nicht gelten lassen, ganz unabhängig davon, ob man die Meisterschaft für Mechanismen aus späteren Regelwerken zulassen möchte oder nicht.

LG
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Teilchen

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Re: Erweiterung der GRW-Regeln auf andere Publikationen
« Antwort #2 am: 28 Mär 2020, 17:08:48 »
gesunder Menschenverstand ist was wundervolles. Im Rahmen des gesunden Menschenverstandes komme ich zur exakt gegenteiligen Schlußfolgerung xD

Im GRW ist es nicht möglich Gegenstände handwerklich zu verbessern, Personalisierung ist afair die einzige (nichtmagische) Möglichkeit dazu. Und da der Wunderarbeiter einfach schneller arbeitet, und Herstellung und Reparatur einfach die 2 einzigen Möglichkeiten dazu im GRW waren, würde ich das auch für Personalisierungen gelten lassen.

Und ich glaube allgemein kann keine Aussage dazu getroffen werden, es ist immer der Einzelfall zu prüfen.

Der Schild

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Re: Erweiterung der GRW-Regeln auf andere Publikationen
« Antwort #3 am: 28 Mär 2020, 18:33:46 »

Allgemein tendiere ich zur Auslegung nach dem gesunden Menschenverstand.

Hier im Beispiel ist es schwierig.

Gegen die Anwendbarkeit von Wunderarbeiter auf die Personalisierung spricht:
- RAW sagt klar etwas anderes.
- Wenn man wollte, dass Wunderarbeiter für Personalisierungen gilt, hätte man das auch in MSK schreiben können. Dass es dort nicht steht kann auch Absicht sein.
- Wenn man eine Ausnahme für Wunderarbeiter zulässt, muss man dann nicht auch für Effizienz eine Ausnahme machen? Diese senkt ebenfalls die Zeit einer Probe. Nur weil Effizienz nicht für die Reparatur gilt muss das ja nicht heißen, dass sie nicht für Personalisierungen gilt.
- Muss man dann nicht auch eine Ausnahme für Sparfuchs machen (Herstellungskosten)?

Für die Anwendbarkeit von Wunderarbeiter auf Personalisierung spricht:
- Eine Personalisierung dauert 2 Stunden pro Probe, eine Probe für Reparatur ebenfalls.
- Die Probe zur Personalisierung ist im Allgemeinen schwieriger als eine Probe zur Reparatur (hängt bei der Reparatur von der Qualität des Gegenstands ab).
- Das Balancing wird durch die Verkürzung einer Probe zur Personalisierung nicht wesentlich beeinflusst. Jedenfalls nicht mehr als durch die Verkürzung einer Probe zur Reparatur.
- Man könnte also alle Meisterschaften, die einen Bonus auf die Reparatur geben, auch auf Personalisierung anwenden. Dadurch hat man dann die Probleme mit Effizienz und Sparfuchs nicht.

Die beiden hervorgehobenen Argumente sind meiner Meinung nach die wichtigsten. Da das Balancing meiner Meinung nach kaum tangiert wird würde ich die Anwendbarkeit zulassen. Das freut auch die Spieler mehr.

TrollsTime

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Re: Erweiterung der GRW-Regeln auf andere Publikationen
« Antwort #4 am: 28 Mär 2020, 19:09:01 »
...
- Das Balancing wird durch die Verkürzung einer Probe zur Personalisierung nicht wesentlich beeinflusst. Jedenfalls nicht mehr als durch die Verkürzung einer Probe zur Reparatur.
...

Dieses ist das wesentliche Argument.
Wenn das Balancing nicht gefährdet ist, gibt es grundsätzlich auch kein Problem.
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"