Also ich würde mich hier auch anschließen (wenn ich noch so spät sinnvoll antworten kann) und erst einmal die knappere Beschreibung in "Die Regeln" lesen und dazu die paar Seiten der Kulturbeschreibungen darin. Da hat man Stichpunktartig schon einen guten Überblick.
Was den Weltband angeht - ich glaube "durch"gelesen habe ich den noch nie, aber generell gehe ich solche Hintergrundbände meist an, dass ich einmal Einleitung und Vorwort lese (wo meist schon ein sehr guter Überblick über die Inhalte gegeben wird) und mir dann in den Kapiteln so die ersten 1-2 Seiten durchlese - also quasi immer die Kapitelübersichten. Daneben die Karte gelegt und es hilft stark ein Bild von der Welt zu bekommen, man sieht schnell welche Kulturen nebeneinander liegen und wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Selbst wenn man dann keine Details dazu gelesen oder gemerkt hat, hat man eine grobe Idee, was da los ist.
Details würde ich dann vor allem bei brennendem Interesse oder eben "Notwendigkeit" lesen - wenn man ein bestimmte Region bespielen will, dann da eben reinschauen.
Wenn die Lesemenge etwas abschreckend ist, fiele mir etwas ein, das ich vielleicht generell mal einführen und ausprobieren sollte: Wenn eine Gruppe erstellt wird, gibt man den Spielern das eben vorhandene Hintergrundmaterial (ich würde sagen auch der Weltband reicht, die tiefergehenden Bände könnten dafür over-the-top sein) zu den Regionen aus denen die Chars kommen und wenn man sich trifft, gibt jeder eben über die Region einen Überblick. Das Wort "Referat" ist für viele zu negativ belegt, deshalb habe ich versucht es zu vermeiden, aber ja, so in etwa. Wenn man dann 4 Spieler hat, hat man schonmal 4 Regionen - und wenn zwei Chars aus der gleichen Gegend kommen, spricht man sich ab, dass man sich das aufteilt, dafür ein bisschen in die Tiefe geht, oder sich was zu verwandten Themen (Religion, Magie oder vielleicht auch Nachbarreich) ein bisschen mehr erzählt.
Kann mir gut vorstellen, dass das für alle eine Bereicherung ist, die sich auch mit dem Hintergrund der Spielwelt auseinandersetzen wollen und meiner Erfahrung nach haben Spieler auch deutlich intensivere Vorstellungen ihres Chars, wenn sie sich mit dem Hintergrund beschäftigen. Als Beispiel mag ich hier einen meiner Spieler anführen, der erstmal nur die Idee eines vargischen Waldläufers hatte, sich dann für die Vaigarr entschieden hatte... und als er dann ein bisschen gelesen hatte, hat sein Char oft von seiner schamanischen Mutter erzählt, die ihm beigebracht hat, wie er mit dem himmlischen Rudel spricht. Seitdem sieht man ihn in stressigen Situationen kleine Rituale durchführen, um das Rudel um Rat zu fragen oder er murmelt kleine Entschuldigungen wenn er einen Baum Fällen muss. Auch seine Charakterentwicklung ging dann nicht mehr alleine in die "Kämpfer der einen Tiergefährten hat"-Richtung, sondern er nimmt einfach mehr religiöse und spirituelle Züge an, weil ihn das überall wo er ist mit seiner Heimat verbindet.