Ausprobieren und nach 2-4 Sessions ein ehrliches Resümee ziehen - wie man als SL damit klar kam und wie es sich für die Spieler anfühlte - wäre auch mein Vorschlag.
Als SL habe ich in Splittermond noch nie einen eigenen Charakter "gebaut". Mich fordert es mehr als genug, die anderen NSC im Auge zu haben und zumindest manchen eine Persönlichkeit zu verleihen und den Überblick zu behalten, welcher Spieler mal wieder eine Aufgabe braucht, die für ihn und seinen Spielstil interessant ist. Dann kommt noch das Charakterwissen vs. SLwissen-Problem hinzu das, wenn man nicht beeinflussen möchte, dazu führt daß der Charakter auch nie an Entscheidungen beteiligt werden sollte (vor allem wenn ein oder mehrere Spieler einen gut kennen und sich aus Mimik und Spachduktus einiges Herleiten können). Ich kann mir aber vorstellen, daß andere besser damit umgehen können als ich.
Als Spieler hatte ich bisher 2 Runden, in denen die SL einen eigenen Charakter hatte.
Die, in der die SL den eigenen Charakter als NSC mitlaufen ließ, damit die Kämpfe aus dem Kaufabenteuer nicht angeglichen werden mußten (und wohl auch aus Spielbedürfnis heraus), fiel mir erst nach längerem Denken ein. Grund: der Charakter wurde eigentlich nicht gespielt, war zu Kämpfen da (und wenn ein Spurenleser gebraucht wurde) und hat XP bekommen, aber war auch völlig unmemorabel, so daß ich verdrängt hatte, daß er existierte... Mit derselben SL in kleiner Besetzung und mit anderen Settings hatte ich viel interessantere Runden, in denen jeder NSC auch ausgespielt wurde, weil er NSC und kein Dauerbegleiter war.
Gut hingegen lief eine andere Runde, in der sich zwei Spielleiter abwechselten. Die Kampagne war episodenhaft angelegt und es gab zwischen den Spielleitern zwar Kommunikation für das große Ganze, aber letztlich war das Charakterwissen von beiden für die einzelnen "Missionen" kaum größer als von den anderen Spielern. Das ist für dich im Augenblick zwar noch keine Option, aber vielleicht kannst du längerfristig einen deiner Spieler als Zweit-SL einarbeiten. Was in der Kampagne half war, daß nach anfänglicher Zusammenführung der Gruppe als durch Schicksal gebundene Personen (das System war "Scion") die Spieler, die sich zwischen den Abenteuern oft eigenen Baustellen widmeten, einzeln beauftragt wurden und dann die anderen Spieler aufgrund ihrer Fertigkeiten zusammengetrommelt wurden. Die Charaktere der aktuellen SL (und manchmal auch im Urlaub befindlicher Spieler...) bekamen dann für die Dauer des aktuellen Auftrags eine Aufgabe, die fordernd war, aber es ihnen unmöglich machte dabei zu sein (wie z.B. Inventur in "Papas Bibliothek") und somit war begründet, daß sie XP-bekamen und es war auch klar, wofür sie diese bekamen. Diese Charaktere waren dann auch wirklich Teil der Gruppe und sind mir auch in Erinnerung geblieben, weshalb ich dies für die bessere Lösung halte.