Puh; ich habe im Laufe der Jahre schon oft Regeln gesehen, wie "Schlachten" abgearbeitet werden können. Z.B. indem man zwischen 2 Ebenen wechselt - "Truppen" und "Individuen".
Dabei ist bei ersterem jeder "Akteur" eine Gruppe homogener Kämpfer, mit ähnlichen Werten wie ein einzelner (Rollenspiel)Charakter; seine "LP" sind z.B. die Anzahl der Einheiten. Oder was Abstraktes.
Die Individuen sollten mir ihren Kampf-/Schadensaktionen normalerweise nicht mit dieser Ebene interagieren - das wird sehr kompliziert, absurd, oder tödlich. (Ausnahmen sind z.B. große Flächenzauber, die manchmal Sonderregeln gegen Einheiten bekommen - hier habe ich vor allem D&D in Kopf, wo einzelne mächtige Zauberer kleine Armeen besiegen können, sollten die ohne ((anti) magische) Unterstützung unterwegs sein.)
Auswirkungen durch "Boni" (über Moral-Zauber, taktische Anweisungen, bis hin zu epischen Schutzzaubern oder Ritualen) sind da schon eher zwischen den Ebenen austauschbar.
Dann verlässt man sich aber auf das Würfelglück für den Ausgang der Schlacht - das ist dann mehr Strategiespiel-im-Rollenspiel als Rollenspiel mit Schlacht-Szenario. (Dafür kann erzählerische Handhabung eine echte Alternative sein.)
Ein sehr schönes Szenerio hat mal ein Spielleiter bei uns für eine D&D-3.5-Kampagne ca. auf Stufe 14 bei einer Stadtverteidigung geleitet: Ein Wechsel zwischen den Spielercharakteren und anderen Verteidigern der Stadt.
- Auftakt mit ein paar zufällig zugeteilten Stadtwachen und Rekruten (Stufe 1-3) auf der Burgmauer. Kampf gegen ein paar Goblins - der Bugbear (?) war der gefürchtete Champion der Angriffswelle. [Dieses Intro hat schön gezeigt, wie viele wie "verletzliche" Leute an der Schlacht teilgenommen haben.]
- Die Hauptcharaktere müssen innerhalb der Stadt einen Angriff einer hochstufigen Truppe des Gegners abwehren, die strategische Ziele angreifen. (Fliegend, unsichtbar, der ganze hochstufige Kram.) [Charaktere werden gefordert; zumal sie den Angreifern schon 2mal vorher begegnet waren und auch schon ein Charakter gegen sie gestorben war und einer gefangen genommen wurde. Das wurde sehr... persönlich.]
- Wechsel zu einen Druidenhain am Stadtrand, in dem verschiedenste Kreaturen gegen Goblins & andere Kreaturen kämpften. [Sehr unterhaltsame Abwechslung.]
- Epischer Endkampf _vor_ der Stadtmauer, weil die Gegner dabei waren, irgendwas Episches(TM) zu beschwören, was die Stadtmauer auseinander nahm und _sofort_ gestoppt werden musste. [Fast der entscheidende Showdown der Schlacht.]
Wir sind damals also komplett ohne Großkampfregeln ausgekommen; hatten trotzdem einen lebhaften Eindruck davon, was sonst in der Schlacht passierte; hatten Auswirkungen über verschiedene Verbündete, die der Stadt beistanden (mein Charakter ist so in die Truppe gekommen, weil mein alter gerade vorher von einem Psioniker "entführt" wurde) und konnten die recht mächtigen Fähigkeiten aus 2-3 Jahren Kampagne ohne Federhandschuhe raus hauen.
Allerdings waren wir zwar ein wichtiger Pfeiler der Stadt; allerdings war diese groß, hatte Verbündete und wir waren nicht der einzige Pfeiler / nicht die Anführer.
Wollte den Ansatz aber als Anregung hinterlassen...