Welche Meisterschaften genau behalte ich in Tiergestalt?

[Daodras]

Heyho,

ich hatte vor einigen Tagen schon ein paar dieser Fragen über ein ganz anderes Thema angeschnitten und bevor ich sowas jetzt baue, will ich irgendwie eine Liste zusammengestellt bekommen. Hier ist, um was es geht und wieso:

- Eine Verwandlungsmagierin soll sich in einen Wolf verwandeln und mit ihren Tierbegleitern gemeinsam kämpfen. Sie befindet sich im Grunde fast nur in ihrer "bevorzugten Gestalt", sodass sie ihre Menschlichkeit vergisst
- In der Tiergestalt übernimmt sie Akrobatik, Athletik, Entschlossenheit, Heimlichkeit, Jagdkunst, Wahrnehmung, Zähigkeit
- Die Frage ist: Kann ich "überhaupt" Punkte in diesen Fähigkeiten investieren, um ggf. Meisterschaften zu bekommen, da diese in der Tierform übernommen werden könnten, oder ist es für mich eine "blockierte" Fähigkeit?

Zu Handgemenge will ich gar nicht erst gehen. Ich schaue da in die Meisterschaftenliste und fange einfach zu weinen an.

Zu meiner Frage sagt das GRW:

Fertigkeiten, die das Tier nicht besitzt, besonders reine
Wissensbereiche wie Geschichte und Mythen, kann der Zau-
berer möglicherweise beibehalten. Im Einzelfall obliegt es
dem Spielleiter, hier nach Glaubwürdigkeit zu entscheiden:
Ein Zauberer in Gestalt eines Eichhörnchens kann sicher-
lich nicht schmieden, sich aber durchaus noch an gelesene
Bücher erinnern.
Dies gilt auch für Meisterschaften, die der Abenteurer
besitzt.

Dazu zwei Dinge: Das ist nur eine Optionalregel, muss also nicht so gehandhabt werden. Zum anderen ist hier aber unklar, was genau jetzt gilt und was nicht. Ja, im Einzelfall den SL fragen, schon kapiert. Aber wir ignorieren bitte mal den SL und gehen nach "Glaubwürdigkeit", damit ich mich daran orientieren kann, ob ich mir überhaupt die Mühe machen will, stundenlang an den Punkten herumzudoktoren, um nicht das Gefühl zu haben, mein Charakter könne nichts. Denn das ist, was passiert, wenn ich in diese Fähigkeiten investiere und alle Meisterschaften dennoch verliere.

"Aber Dao, wo ist denn das Problem? Investiere doch einfach nicht in diese 7 Fertigkeiten!"

Hier ist, was mich an diesem Gedanken stört:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Also - welche Meisterschaften sollte auch ein Tier können? Was ist glaubwürdig? Hier mal, welche Meisterschaften meiner Meinung nach immer oder zumindest fast immer übernehmbar sein sollten:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Also, meiner Meinung nach sind Meisterschaften in Zähigkeit und Entschlossenheit unabhängig von der Gestalt des Zaubernden. Wahrnehmung und Heimlichkeit gelten so zur Hälfte, Athletik ist für einen Verwandlungsmagier wertlos. In Akrobatik sollte die "relevante" Hälfte noch gelten und in Jagdkunst der Teil, den Tiere mit Jagdkunst ohnehin nie haben.

Wie seht ihr das?

[SeldomFound]

Von vorne weg: Du kannst alle Fertigkeiten mit physischen Attributen vergessen! Diese werden von deiner Tierform überschrieben, hier können weder Meisterschaften noch Fertigkeitspunkte übernommen werden. Du kannst nicht ohne SL-Entscheid Antäuschen I-III usw übernehmen.

Was den intellektuellen Fertigkeiten angeht: Von wem hat dein Charakter die Zauberei gelernt? Schon allein das wird wahrscheinlich einen Großteil der Verteilung deiner Fertigkeitspunkte bestimmen. Beachte, dass man laut S. 193 im GRW Zauberei nicht instinktiv lernen kann (normalerweise), sondern es muss erlernt und geübt werden.

Abgesehen davon...

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

[Daodras]

Von vorne weg: Du kannst alle Fertigkeiten mit physischen Attributen vergessen! Diese werden von deiner Tierform überschrieben, hier können weder Meisterschaften noch Fertigkeitspunkte übernommen werden. Du kannst nicht ohne SL-Entscheid Antäuschen I-III usw übernehmen.

Wie gesagt, Optionalregel und, wie es in derselben heißt "was ist glaubwürdig?"

Ansonsten: Das ist nicht ganz, wie es rüberkommen sollte und nicht, was der Charakter darstellen soll. Eine Reise, die bei "ich bin lieber das Tier als der Mensch" beginnt soll zu einer Selbstfindung werden. Ähnlich wie Tarzan, der im Dschungel aufwächst und dann mit seiner Menschlichkeit konfrontiert wird. Ich will auch nicht, dass es einen Vermittler auf sprachlicher Ebene braucht. Nur einen auf emotionaler Ebene. Das soll zwar tatsächlich in Richtung "socially awkward" gehen, aber eher so wie ein Bücherwurm oder ein Videospielnerd in der heutigen Zeit manchmal ist, und weniger wie ein geistig Verwirrter, der sich erst einige Jahre von einem Trauma erholen muss, bevor er sozialfertig ist.

Aber falls es dich beruhigt: Wenn (falls) ich das baue, dann für eine feste Gruppe, und ich habe noch nie etwas gebaut, bevor ich mit meinem SL gesprochen habe, weil es mir wichtig ist, dass alle in der Gruppe gleichermaßen Rollenspiel betreiben können, ohne, dass ein Spieler die halbe Gruppe aushebelt und dann allen den Spaß nimmt (denn damit ist ja auch niemandem geholfen).

[SeldomFound]

Von vorne weg: Du kannst alle Fertigkeiten mit physischen Attributen vergessen! Diese werden von deiner Tierform überschrieben, hier können weder Meisterschaften noch Fertigkeitspunkte übernommen werden. Du kannst nicht ohne SL-Entscheid Antäuschen I-III usw übernehmen.

Wie gesagt, Optionalregel und, wie es in derselben heißt "was ist glaubwürdig?"

Und diese Optionalregel bezieht sich explizit nur auf Fertigkeiten, die das Tier nicht hat. Ein Wolf hat Akrobatik und damit können in dieser Fertigkeit auch keine Meisterschaften von der ursprünglichen Gestalt übernommen werden.

[Loki]

Dass keine Meisterschaften übernommen werden können, steht dort nicht. Da steht "Fertigkeiten, die das Tier nicht besitzt, können übernommen werden" sowie "Das gilt auch für Meisterschaften". Dazwischen steht nichts, was dagegen spräche. Ergo können Meisterschaften, die das Tier nicht besitzt, übernommen werden.

Bei den Fertigkeiten schließe ich mich SeldomFound an: Sofern das Tier die Fertigkeiten besitzt, werden keine Werte übernommen. Ich rate von so einem Konzept ab, da man hier meiner Meinung nach deutlich sieht, dass die Verwandlungszauber nicht auf langfristigen oder permanenten Einsatz ausgelegt sind. Anders als z.B. bei Shadowrun hat man als Tierverwandler / Gestaltwandler eben keine zwei unterschiedlichen Sätze an Attributen und Fertigkeiten, mit den entsprechenden Folgen. Was nicht heißt, dass man so ein Konzept nicht als Hausregel einführen könnte. Allerdings erinnere ich mich noch daran, wie die erhöhten Steigerungskosten (da man eben beide Formen separat steigern musste) die entsprechenden Spieler damals in den Wahnsinn trieben.

LG

[Daodras]

Realistisch ist "ist immer in Tierform" nur der Spielbeginn. Wie gesagt, Tarzan. War Jahre im Wald, Gebirge, Feld oder was weiß ich wo, muss aus Gründen (die man sich noch überlegen müsste) in eine Stadt oder jemand aus der Stadt kommt zu ihr und dann wird man Abenteurer und reist mit anderen rum und dann wird halt in Tierform gekämpft, aber sonst ist man eben Mensch. Es soll also keinen permanenten (oder gar all zu langfristigen Einsatz) geben. Und auch muss es ja Tage geben, wo sie den Zauber mal nicht schafft, einen Zauberpatzer hinlegt oder dergleichen. Nicht nur kann sie also nicht jeden Tag als Wolf rumlaufen, teilweise ist es auch schmerzhaft "nicht menschlich" sein zu wollen. Der Vergleich zu Shadowrun passt da sehr gut, finde ich, um genau die Grenze aufzuzeigen, die ich nicht übertreten will. Ich hab in SR einen Gestaltwandler und muss da seperat steigern und hier will ich eben so viel es geht in andere Sachen investieren, aber wenn ich dann noch "Punkte übrig" habe und Entschlossenheit oder Zähigkeit (die ja auch in der menschlichen Gestalt wichtig würden, ich kann ja nicht immer sagen, oh, eine Giftwolke, warte, lass mich erst in ein Tier verwandeln, das hat die ganzen Punkte in Zähigkeit) steigere, will ich eben nicht, dass es dadurch "bestraft" wird, dass ich meine mit EP gekauften Meisterschaften ggf. nicht einmal benutzen kann.