Autor Thema: Fährtensuchende Hunde  (Gelesen 20814 mal)

heinzi

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #15 am: 25 Nov 2018, 15:29:08 »
Ich würde da auch bei Tieren einfach stur die Regeln zur Spurensuche im GRW nehmen. Besondere Fähigkeiten des Tiers werden schon durch dessen Werte dargestellt, da steuere ich nicht separat nach. Wenn also beispielsweise ein Mensch und ein Bluthund derselben Spur eines Reiters nach zwei Wochen und Regenfällen folgen wollen, müssen beide eine gleich schwere Probe schaffen und dann entscheiden rein die Werte, wer sie schafft und wer nicht.

Da geh ich mit - andernfalls sprengt Verwandlungsmagie aufgrund der phänomenalen Fähigkeiten vieler Tierarten in ihren jeweiligen (Spezial)Gebieten das Balancing des gesamten Systems.

Jeong Jeong

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #16 am: 25 Nov 2018, 16:26:53 »
Mir ging es hier eher darum, das Proben(schwierigkeiten) sich m.E. eben auch an den natürlichen Fähigkeiten der Spezie orientieren und nicht für alle gleich sind, nur weil das gleiche versucht wird.

Damit würde ich persönlich gar nicht erst anfangen, weil das nur zu ewigen Simulationismus-Diskussionen führt. Dann argumentiert der Vargen-Spieler, dass sein Charakter das ja auch alles können müsste oder der Menschen-Spieler recherchiert Berichte über Leistungen von hochbegabten Menschen in bestimmten Gebieten* und die Spieler von Gnomen, Alben und Zwergen schauen in Myhen und Sagen, was ihre Charaktere vielleicht noch so alles tolles können sollen.

Das Leben bzw. PnP-spielen ist glaube ich leichter und auch fairer, wenn man die Probenschwierigkeiten nicht an die jeweiligen Individuen anpasst.


* edit: Und ein kurzes googlen später, bin ich dann auch schon auf solche Artikel gestoßen: "Shepherd has argued that although we have fewer odour receptors than other animals, we may compensate for this with an improved ability to analyse scent information with our large brains1. We may just seem worse at tracking scents because we don't practice this skill from birth, the way that dogs do, he argues. 8)
« Letzte Änderung: 25 Nov 2018, 16:32:56 von Jeong Jeong »

Ravenking

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #17 am: 25 Nov 2018, 17:45:37 »
Das Leben bzw. PnP-spielen ist glaube ich leichter und auch fairer, wenn man die Probenschwierigkeiten nicht an die jeweiligen Individuen anpasst.

Mit geht es nicht um die Anpassung an einzelne Individuen sondern an Speziengruppen. Und ohne das macht es für mich irgendwie wenig Sinn.
Spielercharaktere gehören als Humanoide zur selbe Kategorie, aber bei Tieren sieht das wohl anders aus.

Ist das nicht eigentlich sogar der Sinn von Verwandlungsmagie? Dass ich mir die tierischen Fähigkeiten, die ich eben sonst nicht habe, zu eigen mache?

Wenn jemand als Fledermaus versucht, eine Kiste in einem extrem dunklen Zimmer zu orten, sollte er dank Echolot ziemlich gute Chancen (=einfache Probe) haben, wenn ein Mensch das versucht, wird es eher schwierig (=erschwerte Probe).
Umgekehrt sollte ein Mensch mit Dietrich ein einfaches Schloss dank Händen leicht aufkriegen, als Ratte würde ich mit den Klauen eine deutlich höhere Probe verlangen usw.

Fertigkeitswerte sagen m.E. etwas über die Befähigung eines Wesens im Vergleich zu seinen Artgenossen aus. Individuen der Spezies haben hohe Werte, wenn sie überdurchschnittlich gut sind im Vergleich zu Artgenossen. Die Werte zwischen den Spezies zu vergleichen halte ich für problematisch - man denke nur an den Versand-Wert  ;D
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Jeong Jeong

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #18 am: 25 Nov 2018, 18:12:17 »
Sobald man z. B. gegen Tiere kämpft, werden die Werte sehr direkt miteinander verglichen.

Über manche Kleinigkeiten kann man sicherlich streiten, aber im Großen und Ganzen würde ich mich immer vollständig an den Werten der Tiere orientieren und nicht an Proben-Schwierigkeiten schrauben. Die Fledermaus hat dann z. B. Dunkelsicht, um ihre besonderen Fähigkeiten darzustellen und kann dann ohne Mali durch Lichtverhältnisse auf Wahrnehmung würfeln. Aber mehr halt auch nicht.

Und Verwandlungsmagie ist dann meiner Erfahrung nach trotzdem immer noch extrem gut.

Ravenking

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #19 am: 25 Nov 2018, 19:04:25 »
Sobald man z. B. gegen Tiere kämpft, werden die Werte sehr direkt miteinander verglichen.

Natürlich, aber direkte Würfe gegeneinander sind doch etwas ganz anderes - wie z.B. auch Wahrnehmung gegen Heimlichkeit o.ä. - da wird ja gegen die Fähigkeit des anderen gewürfelt.

Aber bei Würfen gegen feste Schwierigkeiten stellt sich die Sache doch anderes da: denn wie wird die Schwierigkeit für den Wurf festgelegt? Was ist der Vergleich, ob etwas leicht oder schwer zu erreichen ist? Ob etwas eine einfache oder schwierige Probe erfordert und wie hoch der Schwierigkeitswert ist, um das zu erreichen?

Hier muss doch irgendein Maßstab für die Schwierigkeit zugrunde liegen, richtig? Der Maßstab würde sich für mich an der Machbarkeit der Aufgabe für eine bestimmte Spezie orientieren.
Oder worauf bezogen legst du fest, ob eine Jagdkunstprobe zur Verfolgung eines Reiter eine 15, eine 20 oder eine 35 erfordert?
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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #20 am: 25 Nov 2018, 19:20:20 »
Wie gesagt, die Jagdkunst des Wesens bestimmt den Erfolg einer entsprechenden Suche. Mögliche Begabungen des Tieres können hier durchaus Sondererlaubnisse geben, wie zum Beispiel, dass allein mit Geruch etwas gesucht werden kann.

Aber man muss beachten, dass Verwandlungsmagie und außergewöhnlich begabte Tiergefährten in Splittermond bekannt und verbreitet sind! In den Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett nimmt die Stadtwache eine Werwölfin in ihre Reihen auf... nach ein paar Monaten später zerbrechen Verbrecher Flaschen mit konzentrieren Anisöl am Tatort oder an einem belebten Platz und für die Werwölfin endet die Verfolgungsjagd mit Kopfschmerzen.

Gerade in dichten Städten, wo es stark riechende Viertel mit Gerbereien, Färbereien oder dergleichen gibt, kann ein Spürhund unter Umständen genug verwirrt werden, dass der Verfolgte erfolgreich entkommen kann. Besonders, wenn er anfängt über die Dächer zu klettern, wo ein Hund nicht hinterher kommen kann. Zauber wie "Geruch" oder "Spurlos" zum Beispiel verwischen oder verfälschen die Spur auf magische Art und Weise, die effektiver sein könnte, als was mundane Methoden erlauben. Auf der einen Seite sind solche Methoden nicht unauffällig und können ihrerseits Anhaltspunkte geben.

Letztendlich muss man aber auch immer im Kopf behalten, dass jeder Spürhund nur so gut ist wie sein Tierführer. Verpatzt dieser die Tierführungsprobe, könnte es sein, dass das Tier ihm stattdessen ein einfacheres, aber falsches Ziel zeigt. Den Hunde können lügen, wenn der Tierführer nicht aufpasst.

https://www.psychologytoday.com/intl/blog/canine-corner/201703/do-dogs-ever-lie-or-try-deceive-people



Hier muss doch irgendein Maßstab für die Schwierigkeit zugrunde liegen, richtig? Der Maßstab würde sich für mich an der Machbarkeit der Aufgabe für eine bestimmte Spezie orientieren.
Oder worauf bezogen legst du fest, ob eine Jagdkunstprobe zur Verfolgung eines Reiter eine 15, eine 20 oder eine 35 erfordert?

Die Schwierigkeit ist immer 20 bei Jagdkunst, bzw. das Ergebnis einer Heimlichkeit- oder Überleben-Probe des Verfolgten. Darauf werden dann halt entsprechende Erschwernisse (oder Erleichterungen) verrechnet. Wichtiger ist bei einer Verfolgung mit Jagdkunst eher die Anzahl der nötigen FP! Wenn der Hund nicht die nötigen Fortschrittspunkte zusammenbekommt, bevor er seine letzte Probe geworfen hat, kann er die Spur nicht mehr weiter verfolgen.
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Jeong Jeong

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #21 am: 25 Nov 2018, 19:22:58 »
@Ravenking

Grundsätzlich lege ich das nach den Regeln im GRW fest. Und diese Schwierigkeiten richten sich wiederum primär danach, was für eine Herausforderung eine bestimmte Handlung für die Abenteurer sein soll.

Die Werte der Tiere und Monster sind dann im Idealfall so gestaltet, dass sie ihre Stärken und Schwächen im Verhältnis zu den Abenteurern widerspiegeln und daher würfeln sie dann selbstverständlich auch gegen dieselben Schwierigkeiten. Wenn ein Wesen mal sehr seltsame Werte hat (z. B. das Äffchen mit seinem mageren Athletikwert) kann man da evtl. per Hausregel nachsteuern und ihm ein paar Mal den Schwerpunkt Klettern geben. Aber in der Praxis war das bei mir noch nie nötig.

Insgesamt würde ich also sagen, dass wenn man irgendwo mit Anpassungen ansetzen will, dann bei den Werten der Wesen und nicht bei den Schwierigkeiten der Proben. Aber selbst da ist es meiner Erfahrung nach auch gar nicht nötig. Im Zweifelsfall wäre das auch riskant fürs Balancing, weil es Verwandlungsmagier deutlich aufwerten würde.

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #22 am: 25 Nov 2018, 19:57:18 »
Ein normaler Char wird bei der Verfolgung vielleicht nach abgebrochenen Ästen, irgendwelchen hängengebliebenen Stofffetzen, Fußabdrücken, ... suchen und eine solche Suche hat dann die im Regelwerk angegebenen Schwierigkeiten.

Ein Hund macht das aber nicht: Der verfolgt die breite Geruchs-Schneise, die der Verfolgte hinterlassen hat. Da dieselbe Schwierigkeit zu nehmen zu wollen halte ich für etwas merkwürdig. Das ist vielleicht nichtmal Jagdkunst, sondern "nur" Wahrnehmung.
Ich würde auch einem Char, der eine weiße Kreidelinie auf dem Boden nachgeht (die mal von andersfarbigen Lininen begleitet oder gekreuzt werden) keinen Jagdkunstprobe ablegen lassen.

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #23 am: 25 Nov 2018, 20:09:48 »
Ein normaler Char wird bei der Verfolgung vielleicht nach abgebrochenen Ästen, irgendwelchen hängengebliebenen Stofffetzen, Fußabdrücken, ... suchen und eine solche Suche hat dann die im Regelwerk angegebenen Schwierigkeiten.

Ein Hund macht das aber nicht: Der verfolgt die breite Geruchs-Schneise, die der Verfolgte hinterlassen hat. Da dieselbe Schwierigkeit zu nehmen zu wollen halte ich für etwas merkwürdig. Das ist vielleicht nichtmal Jagdkunst, sondern "nur" Wahrnehmung.
Ich würde auch einem Char, der eine weiße Kreidelinie auf dem Boden nachgeht (die mal von andersfarbigen Lininen begleitet oder gekreuzt werden) keinen Jagdkunstprobe ablegen lassen.

Der Hund verfolgt keine Geruchs-Schneise, sondern eher deine abgestorbene Hautzellen, die du bei der Flucht hinterlässt. Man kann es mit dem Verfolgen von Brotkrümmeln vergleichen. Wie gesagt, je nachdem wie der Verfolgte vorgegangen ist, sinkt oder steigt die Schwierigkeit für den Verfolger. Bei einem Hund gibt es andere Faktoren als wie bei einem Menschen: Er kann eine Spur ohne sichtbare Hinweise verfolgen, doch dafür halt keine Spur über eine Wand verfolgen.
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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #24 am: 25 Nov 2018, 20:25:06 »
Sobald ich mich versuche auf diese Art Simulationismus einzulassen und konsequent einen kleinen Schritt weiter denke fällt die Idee für mich zusammen. Für mich greift es zu sehr in das Bild ein, das ich von Lorakis habe. Wenn es in dieser magischen Welt für Verwandlern so einfach wäre, sich in einen Superfährtenleser zu verwandeln und diese Möglichkeit seit Jahrhunderten unverändert bestünde: Warum hat nicht längst jede Meuchlergilde, Stadtgarde und alle anderen nennenswerten Organisationen, die mal jemanden suchen müssen könnten so jemanden in ihren Reihen? Da kollabiert der Anspruch des Simulationismus für mich. Darum kann ich dem selbst auch nicht viel abgewinnen.
Mir wäre in der gesamten Frage der Möglichkeiten des Hundes die Konsequenz auf den Spielspaß am wichtigsten.
Wenn ihr da Bock drauf habt, lasst den Spieler einen Superfährtenleser spielen. Wenn nicht, dann nicht. Was Hunde auf Planet Erde wirklich können ist dabei nachrangig.

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #25 am: 25 Nov 2018, 20:50:08 »
Wenn es in dieser magischen Welt für Verwandlern so einfach wäre, sich in einen Superfährtenleser zu verwandeln und diese Möglichkeit seit Jahrhunderten unverändert bestünde: Warum hat nicht längst jede Meuchlergilde, Stadtgarde und alle anderen nennenswerten Organisationen, die mal jemanden suchen müssen könnten so jemanden in ihren Reihen?

Da es ja zunächst erstmal nicht um die magische Fähigkeit der Verwandlung, sondern die Möglichkeiten der Nase von realen Hunden geht, könnte man sich für unsere Welt eigentlich ebenso fragen, warum die Hunde nicht überall zum Einsatz kommen...
Bei der Antwort bin ich mir allerdings nicht sicher (hat das vielleicht zumindest bei offiziellen Stellen mit der Beweisgültigkeit oder so zu tun?) - vor allem auch, weil ich eben nicht weiss, wie gut und sicher die Fähigkeiten der Hunde tatsächlich einsetzbar sind.

Was den magischen Aspekt angeht: das Problem der Glaubwürdigkeit ("warum wird das nicht gemacht") sehe ich ich persönlich an sehr vielen Stellen bei sehr vielen Zaubern - warum z.B. hat noch niemand mittels "Fernbotschaft" lorakisweit Posten eingerichtet und ein Kommunikationsnetz geschaffen oder, oder, oder.
Da kann man entweder die Welt entsprechend aufmotzen oder seinen suspension of disbelief bemühen  ;D
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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #26 am: 25 Nov 2018, 21:00:30 »




Was den magischen Aspekt angeht: das Problem der Glaubwürdigkeit ("warum wird das nicht gemacht") sehe ich ich persönlich an sehr vielen Stellen bei sehr vielen Zaubern - warum z.B. hat noch niemand mittels "Fernbotschaft" lorakisweit Posten eingerichtet und ein Kommunikationsnetz geschaffen oder, oder, oder.
Da kann man entweder die Welt entsprechend aufmotzen oder seinen suspension of disbelief bemühen  ;D

Fernbotschaft können nur die Wenigsten! Das ist Grad 5, ein Zauber für Großmeister. Was es in Lorakis geben sollte, sind spezialisierte Tierführer, die mit "Tierischer Bote" und passenden Zugvögeln über größere Entfernungen kommunizieren können.

Wer weiß, sobald die Technologie hinter den Sprechenden Geschmeiden entschlüsselt sind, könnte sich das ändern.

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #27 am: 25 Nov 2018, 22:58:33 »
Da es ja zunächst erstmal nicht um die magische Fähigkeit der Verwandlung, sondern die Möglichkeiten der Nase von realen Hunden geht, könnte man sich für unsere Welt eigentlich ebenso fragen, warum die Hunde nicht überall zum Einsatz kommen...
In meiner ersten Version des Beitrags hatte ich dazu tatsächlich etwas geschrieben. Es geht um die Einsatzverlässlichkeit, die Kommunikation zwischen Hundeführer und Hund (siehe SeldomFounds Link) die ja wegfällt und die höheren kognitiven Fähigkeiten in Kombination mit dem Supersinn.
Aber du hast schon recht. Wenn man sich tiefer hinein denkt bleibt irgendwann sowieso nur der Wille zu glauben. Der Punkt bei mir vielleicht etwas früher erreicht, aber im Grunde ist es dasselbe.
« Letzte Änderung: 25 Nov 2018, 23:00:09 von Ifram »

Loki

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #28 am: 25 Nov 2018, 23:08:15 »
Zu den Ausgangsfragen:

1.) Bin leider keiner der gefragten Hunde-Experten, aber wenn du mit einem Blick auf den Jagdhund im Bestien und Ungeheuer meinst, dass der Jagdkunst-Wert zu niedrig angesetzt ist, spricht ja nichts dagegen, ihn zu erhöhen (und somit dem verwandelten Charakter auch mehr Würfel zu gewähren).

2.) Sowohl für Zauber, die die Gestalt so verändern, dass die Spur sich verändert (z.b. weil die Füße verändert werden) als auch Parfüm oder Geruchsbomben würde ich (für Mensch bzw. Hund jeweils) als negative Umstände werten. Spurlos in der Wildnis bezieht sich ja konkret auf die Jagdkunst-Probe, da ist meiner Meinung nach völlig unstrittig, dass der verwendete Sinn keine Rolle spielt.

LG
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Daridoria

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Re: Fährtensuchende Hunde
« Antwort #29 am: 26 Nov 2018, 19:49:01 »
Ich seh dein Problem: der verwandelte Spielcharakter schnüffelt bei einem Mordfall an der Tatwaffe und weiß sofort wer der Mörder ist... Andererseits fände ich es auch schade, dem Spieler hier alle Möglichkeiten zu verbauen, immerhin hat er in den Zauber investiert und anscheinend auch seinen Spaß daran. Und mal ehrlich - Magie holt man sich oft um Dinge zu tun, die man sonst nicht tun könnte. Kritisch wird es natürlich, wenn er dadurch ander Spieler (den Jäger, den Sozialcharakter...) obsolet macht.

Im Interesse der Spielbalance und im Spielinteresse würde ich einfach folgende Punkte als gegeben setzten (wie irdisch-realistisch sie auch immer sein mögen. Ich bin ebenfalls kein Hunde-Experte):

- die gezeigten Hunde sind die Superstars unter den Spürnasen und keinesfalls Standard. Auch unter den Bluthunden gibt es Hochbegabte und weniger begabte Tiere. Im Fernsehen werden dabei natürlich die ausergewöhnlichsten Tiere gezeigt. Der Spieler verwandelt sich jedoch nur in ein normal begabtes Exemplar und ist daher nicht zu diesen Extremleistungen fähig.

- die gezeigten Hunde wurden häufig über Monate hinweg auf einen einzigen Geruch oder Aufgabe trainiert und brillieren nur in diesem einzigen Bereich. Ein guter Leichenspürhund ist nicht unbedingt geschickt darin, eine ganz bestimmte Person aufzuspüren, von Drogen ganz zu schweigen.

- Starke Gerüche (Parfüm, ein Bad mit viel Seife, der Täter ging durch die Kanalisation. Zauber wie "Geruch") können den Körpergeruch überdecken bzw. so weit verfälschen, dass ein Spürhund den Geruch nicht eindeutig identifizieren bzw. wiedererkennen kann.

- Bestimmte Gerüche (eine läufige Hündin, der Blutgeruch aus dem Schlachthof) können die tierischen Instinkte und Triebe der Tierform wecken und den verwandelten Spieler ablenken (stark negativer Umstand) und/oder Konzentrationsproben nötig machen um diesen verlockenden Spuren nicht nachzugehen.

- Da "Schnüffelarbeit" vom Hund hohe Konzentration erfordet, darf er dabei nicht abgelenkt werden. Was gerade in einer großen Stadt schwierig sein kann (Kinder, die ihn streicheln wollen / Leute, die sich an ihm vorbeidrücken / fremde Hunde, die ihn anbellen / viele fremde Gerüche (Markt, Gerberei, Gasthäuser, viele Menschen/Varge/Gnome/Zwerge) / Katzen und Tauben triggern seinen Jagdinstinkt / ratternde Kutschen usw.). Das alles können negative Umstände sein, die sich aufaddieren und den Hund schlichtweg überfordern.

- "Schnüffelarbeit" ist für den Hund sehr anstrengend und auf Dauer ermüdend. Ich würde bei Verfolgungsjagden hier die Regeln für die erweiterte Probe anwenden bzw. leicht abwandeln: Der Spürhund kann pro Tag nur x Proben ablegen. Danach benötigt er eine Schlafphase zur Erholung. Um den Verfolgten einzuholen sind Y Punkte nötig.
Flieht der Verfolgte aktiv, würde ich je nach Fluchtgeschwindigkeit (mit dem Pferd ist man schneller als zu Fuß) pro Intervall wieder eine Anzahl der gewonnen Punkte wieder abziehen. Ein Hund, der einer Spur folgt ist mMn langsamer als ein Reiter zu Pferd, der möglichst schnell vorankommen möchte. Gut möglich, dass die Gruppe den Flüchtigen erst gut mit dem Hund verfolgen kann, da dieser aber zu Pferd reist und es nicht schont, ist der Flüchtende deutlich schneller als die Gruppe und die Spur wird aufgrund des immer größer werdenen Vorsprungs des Flüchtenden immer kälter. Sinken die Punkte auf 0 ist die Spur tot.

- verwandelt sich der Gesucht in eine Tierform, verändert sich sein Geruch entsprechend. Die Spur bricht ab.

- Die Verfolgung einer Spur ist wetterabhängig. Es gibt gutes "Fährtenwetter" und schlechtes. Ein starker Regen, starker Wind oder ein (Sommer-) Gewitter können die Spur vernichten. Andererseits helfen Winstille und Körpergeruch scheint auf nasser Erde besonders gut zu haften. Du könntest z.B. pro Tag die Würfel über das Wetter entscheiden lassen, dann ist es weniger Spielleiter-Willkür. Je nach Region und Jahreszeit könnte bei einer 1 (bzw. bei einer 1 oder 2) auf dem W10, das Wetter so schlecht sein, dass es die Spur zerstört. Im Gegenzug bedeutet eine 10 (bzw. eine 9 oder 10) opitmales Wetter (= stark positiver Umstand auf die Proben). Ungerade Zahlen dazwischen bedeuten einen leicht negativen Umstand, gerade Zahlen einen leicht positiven Umstand.

- natürlich kannst du auch einige "Hundesicherungen" für die wichtigsten Kernpunkte deines Abenteuers einbauen.

Ein paar Vorschläge zu deinen Beispielen:

Der Entführer des Kindes hat es natürlich nicht einfach über die Türschwelle gezerrt. Was würden die neugierigen Nachbarn denken?
Mögliche "Hundesicherungen":
- er hat es mit einem Zauber ruhig gestellt und in einer Kiste voll Fleisch in sein Haus getragen. Das Fleisch überdeckt den Geruch des Kindes. Der Hund riecht nur das Fleisch.
- Der Keller des Hauses hat einen geheimen Zugang zur Kanalisation. Das Kind war nie an der Türschwelle, sondern wurde unterirdisch ins Haus gebracht. Dementsprechend gibt es an der Tür auch keine Duftnote. Sollte die Gruppe den Entführer durch die Kanalisation folgen: der Gestank legt den Geruchsinn des Hundes lahm. Unmöglich hier den schwachen Geruch eines Kindes herauszufiltern.
Hat die Gruppe den Entführer ersteinmal auf klassische Weise identifziert, könnte jedoch der Spürhund im Haus helfen ungewollte Zusammenstöße mit Hausbewohnern zu verhindern und mithelfen die Kleine schnell zu finden (ihr Geruch ist an der Treppe zum Keller am stärksten...)

Der Flüchtende hat Tricks verwendet, die (unabsichtlich) auch die Hundenase irreführen
- er hat die Kleidung mit einem Reisenden getauscht. Körpergeruch haftet auch an Kleidung. Nun richt X auch nach Y, und Y riecht nach X, d.h. es gibt plötzlich 2 Spuren die nach X riechen. Welche ist die Richtige?
- der Flüchtende hat ein ausgiebiges Bad genommen, neue Kleidung gekauft und sein Pferd gegen einen Schreiter eingetauscht. Er riecht nun nicht mehr nach "X in Leder, mit Schweiß und Pferdegeruch" sondern nach "schwach X, viel Seife, nach Wolle und Schreitergeruch". Als Spielleiter kannst du bestimmen, dass sich der Geruch dadurch so sehr verändert hat, dass der Hund ihn nicht mehr erkennt. Die Spur ist kalt. Erst wenn die Gruppe durch klassische Nachforschungen herausfindet, was geschehen ist, und der Spürhund an der Seife und im Stall die Gerüche aufgenommen hat, kann er die aktuelle Spur des Gesuchten so weit "rekonstruieren" dass er die Verfolgung per Nase wieder aufnehmen kann. Das ist dann vielleicht nicht ganz realistisch, dient aber dem Spielgeschehen.
- Geschwindigkeit spielt eine Rolle. Verfolgen ist eine Sache, Einholen eine andere. Erreicht er die Hafenstadt, kann er dort untertauchen oder sich auf nimmer wiedersehen mit einem Schiff aus dem Staub machen.
« Letzte Änderung: 26 Nov 2018, 19:51:02 von Daridoria »