Hier sind ein paar mögliche Einwände, die aber durchaus debatierbar sind:
- Das Gespann Kreatur und Bestienmeister hat mindestens zwei Marker auf der Tickleiste. Damit greifen Sie zusammen ca. doppelt so oft an (pro Zeiteinheit).
Hier muss man die Zeit für Befehle berücksichtigen: Wenn die Kreatur sich nach den Wünschen des Spielers verhalten soll (Angriff, Rückzug, Manöver ausführen, etc.) muss er der Kreatur befehle erteilen, für die er Ticks einsetzen muss. Diesen Befehlen befolgt die Kreatur nach ihrem Naturell, was durchaus heißen kann, dass sie nicht immer effektiv angreift.
- Das Gespann verfügt zwei mal über 5 Lebensleisten
Das hängt von dem Tier und der tatsächlichen Höhe der LP ab. Das Tier kann nur über 3 Lebensleisten verfügen oder es selbst hat nur wenig LP. Vor allen Dingen ist es nicht so, dass beide dadurch gleichwertig werden. Der Bestienmeister ist das entscheidende Ziel!
- Das Gespann kann an mehrer Orten auf dem Schlachtfeld gleichzeitig sein.
Um seine Befehle geben zu können, muss der Bestienmeister seine Kreatur sehen oder hören können. Dies könnte zum Beispiel durch Wandzauber oder Zauber wie "Schattenkokon" erschwert werden, wodurch der Bestienmeister nicht weiß, was seine Kreatur gerade macht und die Kreatur wiederum nicht mehr weiß, was ihr Meister von ihr will. Je nach Interpretation der Regeln auf S. 11 würde die Kreatur sich dann entweder taktisch ungünstig verhalten oder sogar den Vorteil ihrer Abrichtungen verlieren.
- Da die gleiche Anzahl EPs übrig bleibt, sind Kämpfer und Bestienmeister gleich kompetent in anderen Belangen (z.B. Fernkampf)
In diesem Bezug finde ich die Prämisse hier wackelig:
Um diese [Werte in Angriff und VTD) zu erreichen, haben Bestienmeister und Kämpfer gleich viele EP bezahlt.
Ein Krieger erreicht seinen Werte durch Steigerung von Stärken, Attributen, Fertigkeiten, Meisterschaften, Magie, Ressourcen und Ausrüstung.
Eine Kreatur erreicht ihre Werte durch den Wert der Ressource, ihre Ausbildung, Magie und Ausrüstung.
Aber Ausrüstung ist hier ein besonderer Punkt, denn bei den meisten Kreaturen kann man bestenfalls eine gute Rüstung hinzufügen, aber nicht ihnen bessere Waffen in die Hand drücken und sie können auch keine Artefakte auslösen. Während Letzteres nicht zuletzt dank dem Magieband von dem Bestienmeister ausgeglichen werden kann, ist zumindest die Waffe ein Punkt, wo der Krieger einen klaren Vorteil gegenüber einer Kreatur haben kann, denn er kann alleine für Geld eine Waffe bis QS 13 erhalten (die zusätzlich noch AQ haben kann). Bei einer Kreatur müsste man für einen ähnlichen Effekt mindestens 16 Punkte in die Ressource investieren. Der Krieger muss dafür aber keine Ressourcenpunkte aufwenden und kann diese anderweitig investieren.
Zum Beispiel in ein sehr mächtiges Artefakt, dass ihm 4 zusätzliche Splitterpunkte gibt und einen enorm starken "Furchterregend"-Effekt (Relikt 9 -> SG 33) besitzen kann, sowie außerdem als ein Talisman für seine Zauber oder Werteanker für seine Widerstände dient. Oder in die Ressource "Glauben" um einmalig einen sehr mächtigen Effekt auszulösen.
Ein anderer Aspekt ist auch der Kontext des Kampfes. Ist es ein offener Arena-Kampf? Dann gewinnt natürlich derjenige, der in der Mehrzahl ist, wenn der Krieger dies nicht ausgleichen kann. Aber das wäre auch ein sehr künstliches Szenario. Außerhalb von Arenen und Testgelände, könnten sekundäre Fähigkeiten wie Heimlichkeit, Anführen oder auch Stand eine wesentlich höhere Rolle spielen, die weit über das hinausgehen, was man alleine über den Vergleich mit Zahlen bestimmen kann.
EP in Schwimmen und Seefahrt sind bei einem Piratenabenteuer mehr wert, als Werte in Diplomatie oder Länderkunde. In einem Intrigenabenteuer ist es hingegen umgekehrt.