Autor Thema: Monster-Montag: Vampire  (Gelesen 2441 mal)

SeldomFound

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Monster-Montag: Vampire
« am: 15 Okt 2018, 18:55:21 »
Vampire - Die schönen Untoten


Unter den verschiedenen Arten von Untoten nimmt das Wesen, dass gemeinhin als Vampir bezeichnet wird, eine besondere Stellung ein. Nicht selten werden sie zu den mächtigsten Untoten gezählt, manchmal sogar zu den Königen dieser Kategorie. Und das mag nicht allein daran liegen, dass sie über große physische und magische Kräfte verfügen, sondern auch an ihren Aussehen. Denn dem Vampir, zumindest in neueren Geschichten, sieht man normalerweise nicht an, dass er zwischen Tod und Leben steht. Wo Skelette, Zombies, Mumien oder Schattenweber für alle sichtbar das Schicksal alles Fleisches zeigen, ist der Körper der Vampire meist makellos und nicht selten daher auch äußerst attraktiv, so wie man es auch von Feenwesen kennt. Und genau wie diese versteht der Vampir auch die Kunst der Täuschung und weiß, wie er sich als Sterblicher ausgeben kann. Somit verlangen Vampire von ihren Jägern auch immer wieder Einfühlungsvermögen und kriminalistisches Gespür, um hinter den Tarnungen des Vampirs zu blicken.


Verborgen vor den Augen der Sterblichen

In Lorakis zum Beispiel, gibt es einige körperliche Veränderungen, die sich aber von Volk zu Volk unterscheiden. Varge verlieren als Vampire den Eigengeruch, Alben werden bleich und weißhaarig, Zwerge dunkelhäutiger, bei Gnomen wird das feeische Erbe deutlicher und Menschen erhalten ein fast puppenhaftes Aussehen. Doch Möchtegern-Vampirjäger müssen gut acht geben, denn all diese Veränderungen können auch andere Ursachen haben oder mit Kosmetik getarnt werden, bis der Vampir sein fürchterliches wahres Anlitz zeigt. Und somit enden nicht selten auch Unschuldige als vermeintliche Vampire, wenn die Furcht vor diesen heimlichen Untoten umhergeht.


Die Saat der Dunkelheit

Diese Furcht wird durch einen anderen Aspekt der Vampire verstärkt: Sie können sich fortpflanzen und somit jeden, auch die eigene Tochter oder Geliebter zu einem Wesen der Finsternis machen. Manchmal als eine Krankheit, manchmal als ein Fluch, bisweilen sogar ein unheiliger Segen betrachtet, kann ein Vampir aus anderen Lebenden Nachkommen erschaffen, meistens als treue Diener, selten sogar als gleichrangige Partner. Wie dieser Prozess zustande kommt und welche Einschränkungen es dabei gibt, kann von Geschichte zu Geschichte variieren.


Der Ursprung der Dunkelheit

Auf Lorakis, ist das Geheimnis des Vampirismus einigen Gelehrten, darunter dem Knochenkönig von Esmoda, bekannt: Ein schattenhafter Parasit aus den Anderswelten, der die eigentlich toten Körper von Sterblichen am Leben erhält und sich somit gegen die vernichtende Kraft des Sonnenlichts schützt. Er verleiht dem Wirt überdurchschnittliche Kraft und magische Macht, doch benötigt Blut, um den Körper am Laufen zu halten. Der Wirt selbst behält durchaus, zumindest fürs Erste seine ursprüngliche Persönlichkeit, doch der Einfluss des Parasiten und die veränderte Lebensweise sorgen in der Regel früher oder später zu einer Entfremdung des Vampirs von den Lebenden. Und sei es, weil sie schlicht und ergreifend all ihre Freunde und Verwandten überleben.

Meistens aber hat schon der „Erzeuger“ im Vorfeld durch Verführung und Manipulation dafür gesorgt, dass ein potentieller, neuer Vampir sich schon vor seiner Verwandlung von seinen Liebsten abgesondert hat. Das Versprechen von ewigen Leben und Jugend und von der Macht über andere ist nur allzu verlockend und nicht wenige Lorakier suchen von sich aus einen Vampir auf, um von diesen „gesegnet“ zu werden.


Seelenlos und brutal - Niedere Vampire

Doch die Erschaffung von neuen Vampiren ist anstrengend und kein leichter Prozess. Wird er überstürzt durchgeführt oder gestört, kann ein mindere Vampir dabei entstehen, dem die Seele des Wirtskörpers völlig fehlt. Mindere Vampire sind einfach nur wilde Bestien, die sich von ihren Instinkten lenken lassen und in seltenen Fällen zu einer beachtlichen Gefahr werden können, wenn man zulässt, dass sie sich unkontrolliert vermehren. Die meisten Vampire sind nicht derart rücksichtslos, dass sie bewusst einen minderen Vampir in die Welt setzen, doch gerade als Racheakt töten und beleben sie bewusst die Liebsten ihrer Erzfeinde wieder, um diese damit zu quälen.


Verdorben und machtvoll - Höhere Vampire

So wie es mindere Vampire gibt, gibt es auch höhere Vampire: Neben den beachtlichen Fähigkeiten, die sich ein Vampir in seinem langen Leben durch Erfahrung und Studium aneignen kann, vermischen sich bei ausgewählten Persönlichkeiten, die gut mit ihren speziellen Parasiten harmonieren, ihre Seele mit der Essenz des Parasiten und werden vollständig zu Feenwesen. Als solche können sie nicht nur der Schwerkraft trotzen, sondern auch wie jedes andere Feenwesen Päkte schließen. Auf diese Weise können sie beeindruckende Macht gewinnen und sich zu Herrschern einer ganzen Region aufschwingen, doch nur selten zeigen sie sich dabei offen. Denn trotz aller Macht, ein Vampir kann durchaus noch immer unter den Klingen und Zaubern von Helden fallen...

Der Preis der Dunkelheit

Ein Vampir hat viele Vorteile im Kampf, doch aufgrund seiner Natur als Untoter UND Feenwesen auch viele Nachteile. Erleidet er eine vernichtende Wunde oder „verdurstet“ er, verfällt er in eine Art Schlaf, aus dem er erst erwachen kann, wenn man seine Lippen mit Blut benetzt. Viele Abenteurer lassen es aber meistens nicht dazu kommen und verbrennen entweder den Untoten oder zerstückeln seinen Körper. Letzteres mag ab nicht ausreichen, solange nicht das Herz des Vampirs, in dem der Parasit ruht, hellem Licht ausgesetzt (sei es Sonnenlicht oder magisches Licht) oder mit einem Pflock aus bestimmten Holzarten wie Ginkgo, Weißdorn oder Zeder gepfählt wird.

Manchmal aber suchen Abenteurer stattdessen nach der Möglichkeit, die Seele eines Vampirs zu retten und den Parasiten aus dem Wirt zu entfernen, bevor sie beide zusammen auslöschen müssen. Doch die Wesen, die dazu in der Lage sind, gehören zu den mächtigeren Wesen der Anderswelt und ihr Dienst ist teuer.
Patience is a virtue, possess it if you can
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