Dass ein in der Wildnis herumstreunender Charakter sich dessen bewusst sein sollte, dass er verletzlich ist und im Zweifel mit den Konsequenzen leben muss, sehe ich genauso. Allerdings gibt es hier - nach meiner Erfahrung in Splittermond stärker als in anderen Systemen - das Problem, dass ein paar Punkte in Fertigkeiten einen nicht sonderlich weiter bringen. So ist man häufig als eigentlich nicht kämpferisch veranlagter Charakter gezwungen, massiv in Kampffertigkeiten zu investieren, um nicht dauernd umzufallen. Wie sehr man sich aus dem Kampf heraushalten kann, ist ebenfalls eine Frage des Spielstils und auch der Rolle, die man ausfüllt. Ein Heiler, dessen Rolle es manchmal voraussetzt, mitten im Kampfgeschehen zu sein, muss im Prinzip auf einen entsprechend gnädigen Spielleiter hoffen oder sich alternativ stark in Richtung Kampf oder zumindest Defensive konzentrieren. Dass das Level an Kampfkünsten, das man sich zulegen muss, um in einigen Situationen überlebensfähig zu sein das Maß überschreitet, das von der Erfahrung her zur Charakterentwicklung passt, ist in meinen Augen häufig das Problem. Somit verkommen eher nachlässige Kampfsteigerungen gewissermaßen zu Fluff-Steigerungen, weil man im Ernstfall nichts damit ausrichten kann und man ist gezwungen, den Kampfmonstern hinterherzusteigern.
Das sind zumindest meine Beobachtungen in der Hinsicht, ohne dass ich eine allgemeingültige Lösung dafür anbieten könnte. Ich achte als Spielleiter einfach darauf, die "Stoffies" nicht allzu sehr in Bedrängnis zu bringen, auch wenn es eigentlich realistisch wäre. Besser als dass der Heiler jetzt Klingenwaffen auf 12 steigern muss. Aber das trifft sehr wahrscheinlich nicht den Geschmack aller Spielleiter / Gruppen.
LG