Autor Thema: Ein Vargenbogen, ein Vogel, ein Sattel und drei Regelwerke später ...  (Gelesen 3928 mal)

Daodras

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Aloha,

ich hatte das mal und ich wusste das mal - als SL hatte ich eine Spielerin, die auf ihrem Schattenpanther in den Fernkampf wollte und sich so sehr geärgert hat, dass es nur einen Bogen gibt, der "Reiterwaffe" hat. Und da haben wir dann geguckt und gesucht (und auch im Forum gefragt), aber zum einen war das im Februar (und ich will nicht necroen), zum anderen geht es nicht mehr um ihre Figur, sondern um eine der meinen, und ich bin hier auch Spieler und nicht SL. Und, die Frage, die ich stelle, war da auch nicht beantwortet.

Also, ich habe einige Regelpassagen gelesen und komme am Ende nicht auf ein Rundes Bild. Geschaut habe ich jetzt erstmal nur in GRW, MSK, BM.

Wichtig: Es geht um den Kampf von einem fliegenden Reittier, das ganze käme gegen HG3 zustand, nach Hausregel bei uns frühestens ab 400+ Erfahrung.

Und da ich jetzt schon seit über einer Stunde an diesem Post sitze und keinen von euch aufhalten möchte, zitiere ich alle relevanten Regelpassagen (alles im Spoiler). Für alle also, die keine Lust haben, sich all die Meisterschaften und Regelzeilen durchzulesen oder schon sehr regelversiert sind, die können das dann einfach überspringen. Ich habe ansonten noch einige Fragen in diesem Spoiler, aber die Regelpassagen sind Spoiler im Spoiler, die können also übersprungen werden, wenn ihr schon wisst, worum es geht. Danach gibt es dann eine Zusammenfassung davon, wie ich die Regeln RAW verstehe. Ob sich das mit RAI deckt, da bin ich nicht ganz sicher und da brauche ich ganz klar Hilfe.

Hier die Regelpassagen und was ich dazu so denke oder mich und euch frage:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Bis hier: Ich kann, was auch zu Fuß geht, wenn der SL sagt, dass es mit diesem Tier möglich ist. Okay. Bis hier könnte ich relativ "normal" Bogenschießen.

Wie sieht es denn generell mit Waffen aus?

Waffeneinsatz auf dem Pferderücken, Teil 1:
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Okay. Verflucht. Ich habe einen Vargenbogen, keinen Reiterbogen (soweit ich sehen kann der einzige Bogen der das Merkmal Reiterwaffe hat). Uff. Das ist hart.

Aber ich habe ja auch etwas übersprungen! Vielleicht ist das Ganze noch zu retten?

Waffeneinsatz auf dem Pferderücken, Teil 2:
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Moment, was? Hier verlieren mich die Regeln. Also, einhändig ist okay. Und WENN meine Waffe Reiterwaffe (also nur der Reiterbogen?) hat und ich Schlachtreiter habe, dann kann ich die einhändig verwenden. Also kein Malus auf die Tierführung, auch dann nicht, wenn ich eine Schusswaffe habe. Aber was soll dann Freihändigkeit, ist die dann nicht völlig überflüssig? Hier mal beide im Vergleich:

Schlachtreiter:
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Freihändigkeit:
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Bedeutet Freihändig etwa, dass ich ALLE Waffen vom Rücken des Tieres verwenden kann, auch ohne das Merkmal Reiterwaffe? Das wird (mir) hier nämlich nicht ganz klar! Denn bei Waffeneinsatz auf dem Pferderücken steht, ich könnte zweihändige Reiterwaffen ohne Malus verwenden, bei Freihändigkeit steht, es ging mit zweihändigen Waffen, ohne, dass dort etwas von Reiterwaffen gesagt wird. Frage also:

Hebt die Meisterschaft Freihändigkeit tatsächlich diesen Satz - "Zweihändige Waffen ohne das Merkmal Reiterwaffe können nicht vom Pferderücken aus eingesetzt werden" - auf?

Davon muss ich jetzt einmal ausgehen, weil ich echt absolut nicht verstehen kann, wieso es sonst nur einen einzigen Bogen für das Pferd (und Ähnliche) geben soll. Selbst, wenn es bis hier alles richtig ist, fände ich schon traurig, generell bis HG3 warten zu müssen. Aber, da ich in diesem Fall ohnehin vorhabe, es erst auf HG 3 nach und nach zu kaufen (und anfangs sehr viel Misserfolg damit zu haben, besonders auf rollenspielerischer Seite), bin ich da nicht ganz so traurig mit.

Davon also ausgehen, dass ich recht habe und ich mit Freihändigkeit auch beritten echt alle zweihändigen Waffen verwenden kann und damit nicht auf den Reiterbogen wechseln muss, habe ich noch Fragen zum berittenen Fernkampf.

Selbst mit Freihändigkeit behalte ich dann meinen Malus von -2 (bzw. -4) auf den Angriffswurf, da es ein Fernkampfangriff, es sei denn ich habe Berittener Schütze, richtig? (Ich erinnere hier an die Regeln zum Waffeneinsatz auf dem Pferderücken, genauer "Bei einem [...] sich bewegenden Reittier {erhalten entsprechende Angriffe} einen stark negativen Umstand.")

Berittener Schütze
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Und ich bekomme auch einen Malus von -2 auf alle Tierführungsproben, weil es ein fliegendes Reittier ist, richtig?

Fliegende und schwimmende Reittiere:
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Was ist mit diesem Malus auf Tierführung? Wird auch der durch Freihändig oder eventuell Schlachtross negiert? Was ist mit Kühler Kopf I und Kühler Kopf II? Ich glaube, die letzten beiden funktionieren, die ersten beiden nicht. Oder irre ich mich und diesen Malus kann ich gar nicht negieren?

Gut, die Frage ist durch. Weiter. Dann wird hier einmal der Bonus aus "Fliegend" angesprochen, also um Kampfpositionen, die im GRW behandelt werden, und um taktische Vorteile. Auch dazu habe ich eine Frage, obwohl ich bis vor gut 30 Sekunden dachte, "Hey, das ist ja absolut klar formuliert und hat für mich keine Lücken. Aber falls es einen von euch doch interessiert, nur zur Sicherheit einmal." Aber dann hab ich die drei rausgesucht und stieß auf Folgendes:

Reiterkampf:
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Kampfpositionen:
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(Auf den Teil mit den Zaubern komme ich noch zurück!)

Taktischer Vorteil:
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Ich hatte bis eben wirklich keine Frage dazu, aber mittlerweile ich es 1 Uhr nachts (und ich habe diesen Post so gegen 20 nach elf begonnen), also vielleicht bin ich auch nur müde. Also, fliegend ist +3 für dich, -3 für den Gegner. Ich dachte gerade so, "-3 für den Gegner, gibt Sinn, fliege ja und bin daher so weit über dem Gegner, dass ich ..." - und da habe ich mich dann unterbrochen. Das gilt ja auch für Nahkampfangriffe, hat also nichts mit Distanz zu tun. Also wohl eher damit, dass ich fliegend kaum "still sitze" und dadurch schwerer zu treffen bin und genauso leichter aus krummen Winkeln oder Ähnlichen an meinen Gegner rankomme. Oder sowas.

Aber im Beispiel bekommt Arrou einen Bonus von +3 durch seine Erhöhung. Wenn ich jetzt 30 Meter über dem Gegner fliege (für einen Bogenschützen ja nicht das größte Problem), bekomme ich dann +3 durch die Kampfposition Fliegend UND +3, weil ich eine erhöhte Position habe? Ein Flieger kann ja auch 50 cm oder, was weiß ich, einen Meter über dem Boden fliegen und bekommt RAW trotzdem schon seine +3, würde ich sagen. Sind meine 30 Meter über dem Gegner also RAW +6? Und wenn ich Reiterkampf habe, sind es dann schon +9? Und wenn der Gegner überrascht ist, sind es dann +12? Und eventuell könnte ich dazu auch noch aus einer hervorragenden Probe auf Heimlichkeit profitieren, was mir nochmal einen Bonus von +3 auf meinen nächsten Angriff gibt (für insgesamt +15 auf den ersten und dann +9 auf alle weiteren Angriffe)? Ich meine, es müssen schon echt ALLE Umstände perfekt zusammen fallen und ich muss eine Menge Meisterschaften haben, aber RAW sehe ich hier keinen Widerspruch. Ist das echt so hart? +9 auf jeden Angriff nach dem ersten - mein Wert auf den Vargenbogen ist ja jetzt schon nicht mehr feierlich. Auf HG3 wären es unter idealen Vorraussetzungen, ohne Überraschung (also nur +9), schon ein Wert von 40 Punkten [Attribute 7+8, 12 Punkte auf den Bogen, 3 Punkte durch Schwerpunkt, 1 Punkt durch Personalisierung (Fertigkeitsbonus), 9 Punkte durch taktische Vorteile] in allen Kämpfen. Das erscheint mir doch als arg hart.

Zur Heimlichkeit käme dann allerdings die Frage, ob sich "die Handlung aus der Heimlichkeit herleitet" (GRW 120, Heimlichkeit, hervorragend). Und selbst, wenn. Dem steht dann (zum Glück) immer noch entgegen, dass ich keine Heimlichkeit habe dass viele Orte und Befestigungen in Lorakis auch gegen Drachenangriffen gewappnet sind und dass es Strategien gegen fliegende Gegner gibt. Dazu kommt, dass sich meine "Strategie" mit dem fliegenden Überraschungsangriff sicher rumsprechen würde, also der Bonus auf Überraschung nicht immer drin sein wird, und dann gibt es ja auch noch Umstände, wie zum Beispiel Kälte in höheren Lagen, schlechte Sicht durch Wolken und vorbeiziehen Vögel oder andere. Das muss den SL also nicht gleich aushebeln. Und der Malus von -3 auf gegnerische Angriffe zählt z.B. auch nicht auf Zauber, die nicht gegen die VTD gehen.

Okay, bei der Zusammenfassung kam mir noch ein Gedanke, das reihe ich aber aus Übersichtsgründen hier ein und nicht unten ein:

Wind und Wetter sollten natürlich in den Fernkampf eingreifen. Das sind auch Umstände, aber an die hatte ich anfangs gar nicht gedacht. Ich werde den SL auch genau darauf aufmerksam machen, das sollte ja mindestens leicht negativ durch Wind bzw Luftwiderstand sein und nochmal stark negativ dazu, wenn es regnet. Aber das ziehe ich mir gerade aus der Hosentasche. Gibt es dazu Regeln RAW? Ich schaue gerade im Regelwerk, und ja, jetzt ist es noch später und ich bin noch unaufmerksamer, fürchte ich, aber wenn ich nicht irre, ist der ganz normaler Kampf nach GRW 95 die einzige Fertigkeit, bei der keine Umstände angegeben sind. Auch beim Fernkampf GRW 162 steht nichts. Vielleicht kann ich mit eurer Hilfe auf gerechte Vorschläge kommen, wie ich das mit meinem lieben SL regeln kann. In, eh, etwa 100 Erfahrunspunkten oder so. Oh, well.

Noch eine letzte Frage zum taktischen Vorteilen aus der Meisterschaft Reiterkampf. Da steht, "wenn ich kämpfe". Kriege ich den Vorteil auch zur aktiven Abwehr, RAW? Das kann ich natürlich überhaupt erst machen, wenn ich mir Sattelakrobat geholt habe, aber bekomme ich damit auch den taktischen Vorteil auf die Aktive Abwehr?

Okay, vergesst den Teil. Nie passiert. Das lasse ich auch nur drin, um zu zeigen: Ich denke nicht klar, wahrscheinlich ist die Hälfte meiner Fragen völliger Mist. Ich hatte extra nochmal den Sattelakrobat rauskopiert und erst danach den taktischen Vorteil nochmal gelesen. Da steht ja ganz klar Kampffertigkeiten, während der Sattelakrobat von Akrobatik spricht. Also ignoriert den Teil, mein Fehler! Ich hoffe, ich habe davon nicht zu viele gemacht. :/

Wie dem auch sei, das ist alles! Zeit für die Zusammenfassung davon, wie ich die Regeln verstehe, und VIELEN Dank für eure Aufmerksamkeit bisher.[/spoiler]

Also, ich fasse zusammen, wie ich das ganze Thema sehe. Zur Erinnerung, das hier ist also nur meine Interpretation bzw mein Verständnis der Regeln. Ich bitte um Klärung, wenn ich falsch liege (aber Bestätigung, wenn ich korrekt liege, ist natürlich auch nicht verkehrt).

  • Ich kann im berittenen Fernkampf keinen Bogen außer des Reiterbogen verwenden, bis ich auf HG3 die Meisterschaft Freihändigkeit habe, mit der ich dann jede zweihändige Waffe verwenden kann.
  • Freihändigkeit nimmt mir den Malus auf Tierführung, während ich eine zweihändige Waffe führe. Das bedeutet (soweit ich das beurteilen kann) auch, dass ich damit Schlachtreiter nicht brauche, um diesen Malus nicht zu haben und auch, dass Schlachtreiter für mich wertlos ist, weil ich in den Fernkampf will und mein Vogel absolut feige ist und ohnehin nicht kämpfen will mein Reittier keine besonderen Angriffe hat. Es sei denn, das Kreaturenmerkmal Verbündete rufen gilt als solcher Angriff, dann müsste ich mir überlegen, ob ich diese Meisterschaft will.
  • Selbst mit Freihändigkeit und/oder Schlachtreiter bekomme ich einen stark negativen Umstand (-4) auf Fernkampfangriffe (und nicht bloß leicht negativ / -2, da ein Vogel in der Luft ja so ziemlich niemals stehen bleiben sollte und sich mein Reittier dadurch bewegt). Den bekomme ich auch nur mit der Meisterschaft Berittener Schütze weg.
  • Auch ohne Meisterschaften hätte der fliegende Fernkampf für mich als Fernkämpfer, soweit ich RAW korrekt verstehe, einen Bonus von +3 durch die Kampfposition Fliegend (die alleine nichts über meine Flughöhe aussagt, nur darüber, OB ich fliege oder nicht), und einen taktischen Vorteil durch meine erhöhte Position, sollte ich von weiter oben auf meinen Gegner schießen. Die Meisterschaft Reiterkampf erhöht das auf +9 und Überraschung könnte das für den ersten Angriff auf +12 erhöhen. Hervorragende Heimlichkeit erhöht das für den ersten Angriff vielleicht sogar auf +15 (statt auf 12), aber das ist debatierbar.
  • Meine Tierführungsproben erhalten im berittenen (Fern-)Kampf einen Malus von -2 durch einen leicht negativen Umstand dafür, dass es ein fliegendes Reittier ist. Diesen Malus kann ich mit Kühler Kopf I und Kühler Kopf II reduzieren bzw. negieren.
  • Ein Fernkampfangriff aus 30 oder mehr Metern Höhe unterliegt Umständen wie Wind, Wetter, Temperatur, Sicht. Auch die können in meinem Verständnis durch Kühler Kopf I/II modifiziert werden.
  • Freihändigkeit kostet 21 Erfahrungspunkte ab der Schwelle für HG3 (bei uns 400 statt 300 Erfahrung), während mich der fehlende Punkt für Kreatur weitere 7 Punkte koste (ich habe momentan eine Kreatur 6, kann aber noch während HG2 auf 8 hochziehen.).

So, mittlerweile sind es 2:20 Uhr, ich habe jede Frage gestellt, die mir in den Sinn kommt, hin- und hergeschaut und immer wieder hier und da neue Erkenntnisse zwischen bestehende Fragen und Zeilen geschrieben, die schon da standen. Genug. Ich denke, dass ich zumindest in den meisten dieser Punkte richtig liege.

EDIT: 2:24 Uhr, mit Abrichtungen fange ich gar nicht erst an. Wird schon passen. Irgendwann. In einem Jahr oder so, wenn ich die Punkte habe.
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Ich kann im berittenen Fernkampf keinen Bogen außer des Reiterbogen verwenden, bis ich auf HG3 die Meisterschaft Freihändigkeit habe, mit der ich dann jede zweihändige Waffe verwenden kann.

Ja, das ist richtig.

Zitat
Freihändigkeit nimmt mir den Malus auf Tierführung, während ich eine zweihändige Waffe führe. Das bedeutet (soweit ich das beurteilen kann) auch, dass ich damit Schlachtreiter nicht brauche, um diesen Malus nicht zu haben und auch, dass Schlachtreiter für mich wertlos ist, weil ich in den Fernkampf will und mein Vogel absolut feige ist und ohnehin nicht kämpfen will mein Reittier keine besonderen Angriffe hat. Es sei denn, das Kreaturenmerkmal Verbündete rufen gilt als solcher Angriff, dann müsste ich mir überlegen, ob ich diese Meisterschaft will.

Nein, "Verbündete rufen" ist kein Angriff, aber ich würde sagen, du kannst es statt deine eigene Aktion verwenden. Ansonsten hast du Recht, dass du mit deinem Vargenbogen allein "Freihändigkeit" benötigst. Normalerweise holt man sich Schlachtreiter, um schon auf HG 2 einen Bogen mit dem Merkmal "Reiterwaffe" einsetzen zu können. Da gibt es ja auch eine Auswahl.


Zitat
Selbst mit Freihändigkeit und/oder Schlachtreiter bekomme ich einen stark negativen Umstand (-4) auf Fernkampfangriffe (und nicht bloß leicht negativ / -2, da ein Vogel in der Luft ja so ziemlich niemals stehen bleiben sollte und sich mein Reittier dadurch bewegt). Den bekomme ich auch nur mit der Meisterschaft Berittener Schütze weg.

Korrekt.


Zitat
Auch ohne Meisterschaften hätte der fliegende Fernkampf für mich als Fernkämpfer, soweit ich RAW korrekt verstehe, einen Bonus von +3 durch die Kampfposition Fliegend (die alleine nichts über meine Flughöhe aussagt, nur darüber, OB ich fliege oder nicht), und einen taktischen Vorteil durch meine erhöhte Position, sollte ich von weiter oben auf meinen Gegner schießen. Die Meisterschaft Reiterkampf erhöht das auf +9 und Überraschung könnte das für den ersten Angriff auf +12 erhöhen. Hervorragende Heimlichkeit erhöht das für den ersten Angriff vielleicht sogar auf +15 (statt auf 12), aber das ist debatierbar.

Ich würde sagen, dass der taktische Vorteil aus der erhöhten Position im Beispiel hier nicht gilt, weil er schon in der Kampfpositon "Fliegend" inklusiv ist. Im Beispiel kann Arrou ja nicht fliegen, hat aber dennoch eine bessere Übersicht, über die Situation. Also wären es im besten Fall nur +12.

Allerdings, nach den Regeln für "Taktische Vorteile" könntest du zum Beispiel mit einem Einsatz von 15 Ticks und eine Tierführungsprobe gg. 20 auch einen taktischen Vorteil erzeugen...

In der Praxis wird es wohl aber eher darauf hinauslaufen, dass du nur selten eine derart günstige Position einnehmen kannst, sei es, weil ihr in einer Stadt seit, in einem dichten Wald oder in einem Dungeon.

Am Mächtigsten bist du auf einer großen offenen Fläche wie eine Steppenlandschaft oder in einer Wüste... Und Junge, da gibt es so einige interessante Monster, die genauso wie du die Himmel beherrschen.

Ein anderer Punkt, den du beachten musst: Dein Reittier ist jederzeit angreifbar! Und wenn es schwer verletzt wird, musst du eine Tierführungsprobe würfeln, damit es dich nicht abwirft, was schon bei 30 Meter Höhe tödlich sein kann. Dasselbe gilt, wenn es mit einem Effekt getroffen wird, der es "umreißt", weil du dann mit ihm zu Boden gehst...

Zitat
Meine Tierführungsproben erhalten im berittenen (Fern-)Kampf einen Malus von -2 durch einen leicht negativen Umstand dafür, dass es ein fliegendes Reittier ist. Diesen Malus kann ich mit Kühler Kopf I und Kühler Kopf II reduzieren bzw. negieren.

Genau.

Zitat
Ein Fernkampfangriff aus 30 oder mehr Metern Höhe unterliegt Umständen wie Wind, Wetter, Temperatur, Sicht. Auch die können in meinem Verständnis durch Kühler Kopf I/II modifiziert werden.

Theoretisch ja, allerdings wird Kühler Kopf II wahrscheinlich schon durch den negativen Umstand von "fliegendes Reittier" weitgehenst verbraucht werden.


Zitat
Freihändigkeit kostet 21 Erfahrungspunkte ab der Schwelle für HG3 (bei uns 400 statt 300 Erfahrung), während mich der fehlende Punkt für Kreatur weitere 7 Punkte koste (ich habe momentan eine Kreatur 6, kann aber noch während HG2 auf 8 hochziehen.).

Das sieht richtig aus, sofern der SL euch keine Punkte schenkt.
« Letzte Änderung: 24 Aug 2018, 04:50:01 von SeldomFound »
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Daodras

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Wunderbar. Vielen Dank! Besonders das mit Freihändigkeit freut mich.

Was den Fallschaden angeht, ja, ich bin mir dem bewusst. Zum Glück werde ich meiner Schätzung nach den ersren Kampf, nachdem der Vogel alle nötigen Abrichtungen gelernt hat, auf seinem Rücken verbringen und dann vielleicht einen in fünfzig so verbringen wollen. Ihren besten Freund will sie ja nicht in Gefahr bringen.

Zur Kampfposition Fliegend; ich war mir zum Post gestern auch zu 99% sicher, dass du hier Recht hast (und mein Gewissen würde es freuen, der arme SL), aber dann frage ich mich mittlerweile, wieso in der Tabelle für Kampfposition Fern- UND Nahkampf angesprochen wird. Wenn ich auch nur 5m hoch fliege, wäre Nahkampf damit nicht nur -3, sondern unmöglich. Dennoch steht da "Fliegend: Gegnerische Angriffe -3".

Nehmen wir hier zum Verständnis mal das Beispiel eines fliegenden Kämpfers im Nahkampf - zum Beispiel eine lorakische Version einer Walküre, ob jetzt mit Speer oder Schwert. Ich fliege, also +3. Aber fliege eigentlich "auf Augenhöhe". Darum finde ich hier meinen Ansatz logischer, dass die minus 3 daher rühren, dass ich "nicht stillsitze". Aber ob die +3 dann die Höhe ist (die aber auch nur 30 cm über dem Boden sein könnte) oder eben die Tatsache, dass ich überhaupt fliege und zum Beispiel nicht auf Beinarbeit achten muss, da bin ich nicht mehr so sicher. Ich denke immer noch, dass du wahrscheinlich richtig liegst, aber nur noch zu so 70%. Vermutlich ist das RAI so, aber ich sehe RAW eine unklare Formulierung. Vielleicht hab ich ja Glück, und Quendan stolpert auch hier drüber. ^__^

Ach so, noch was!

Zitat
Normalerweise holt man sich Schlachtreiter, um schon auf HG 2 einen Bogen mit dem Merkmal "Reiterwaffe" einsetzen zu können. Da gibt es ja auch eine Auswahl. 

Auswahl? Ich habe echt nur den einen gesehen. Und soweit ich weiß, kann ich Reiterwaffe nicht nachträglich verwenden.
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Nehmen wir hier zum Verständnis mal das Beispiel eines fliegenden Kämpfers im Nahkampf - zum Beispiel eine lorakische Version einer Walküre, ob jetzt mit Speer oder Schwert. Ich fliege, also +3. Aber fliege eigentlich "auf Augenhöhe". Darum finde ich hier meinen Ansatz logischer, dass die minus 3 daher rühren, dass ich "nicht stillsitze". Aber ob die +3 dann die Höhe ist (die aber auch nur 30 cm über dem Boden sein könnte) oder eben die Tatsache, dass ich überhaupt fliege und zum Beispiel nicht auf Beinarbeit achten muss, da bin ich nicht mehr so sicher. Ich denke immer noch, dass du wahrscheinlich richtig liegst, aber nur noch zu so 70%. Vermutlich ist das RAI so, aber ich sehe RAW eine unklare Formulierung. Vielleicht hab ich ja Glück, und Quendan stolpert auch hier drüber. ^__^

Das Beispiel aus dem GRW mit Arrous Angriff von einer erhöhten Position aus, sehe ich eher als die Belohnung einer vorhergegangenen Kletterprobe an und weniger als etwas, dass immer automatisch vergeben wird. Doch "Taktische Vorteile" liegen (mit Absicht) im Ermessen der SL und sind damit ein unscharfes Thema, sofern sie nicht explizit von den Regeln erwähnt werden. Ich habe mit SLs gespielt, wo es allein für Flankieren einen taktischen Vorteil gab, ohne das man zuerst 15 Ticks oder dergleichen aufwenden muss. Da gibt es da kein Richtig oder Falsch.



Ach so, noch was!

Zitat
Auswahl? Ich habe echt nur den einen gesehen. Und soweit ich weiß, kann ich Reiterwaffe nicht nachträglich verwenden.

Ich sehe gerade, dass ich da wohl übertrieben habe: Es gibt neben dem Reiterbogen aus dem GRW noch den Namisun (der japanische Bogen) aus dem Bestienmeisterband.
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Daodras

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Ich habe auch gerade diesen Post hier gefunden, in dem Quendan auf einen deiner Beiträge antwortet. Hier sagt Quendan, "nicht rein von der erhöhten Position" - also sowohl von dieser, als auch der Beweglichkeit, die ich anspreche. Damit ziehe ich meine letzte Frage auch zurück, Fliegend enthält auch die Kampfposition, selbst wenn ich auf "Augenhöhe" fliege (aber mal ehrlich, wer täte das, wenn er denn schon fliegen kann?)

Führt aber zu der interessanten Frage: Wie wird hier die Bewegung abgehandelt? Das Reittier "kann" ja logisch nicht stehen bleiben, ob Nah- oder Fernkampf, aber Regeltechnisch kann man mich ja kaum dazu zwingen, ewig nur Bewegungsaktionen auszuführen und niemals anzugreifen. Und wie sieht das bei fliegenden Gegnern aus, z.B. Harpyen, wie denen aus der Einsteigerbox?

(Den Namisun habe ich übrigens übersehen, weil die Waffen darüber eine Kategorie angegeben haben, aber bei dem nichts von Schusswaffen steht. Danke aber, dass du mich darauf aufmerksam machst!)
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Führt aber zu der interessanten Frage: Wie wird hier die Bewegung abgehandelt? Das Reittier "kann" ja logisch nicht stehen bleiben, ob Nah- oder Fernkampf, aber Regeltechnisch kann man mich ja kaum dazu zwingen, ewig nur Bewegungsaktionen auszuführen und niemals anzugreifen. Und wie sieht das bei fliegenden Gegnern aus, z.B. Harpyen, wie denen aus der Einsteigerbox?


Nun, wenn man in Splittermond einen "Ausweichsprung" (GRW, S. 164) macht, um zum Beispiel der Auswirkung eines Feuerballs zu entkommen, bleibt man auch an Ort und Stelle stehen.

Man muss hier zwischen "Logik" und "Erwartungen aufgrund von Analogien" unterscheiden: Die Regeln von Splittermond sind weitgehenst logisch, d.h. sie folgen gewissen Designprinzipien. Sie sind aber nicht notwendigerweise deckungsgleich mit den Erwartungen des Spielers. Erwartungsgemäss ist es wohl rechtig, dass ein fliegendes Tier wahrscheinlich die ganze Zeit am Kreisen ist, doch nach der Logik der Spielregeln bleibt es auf ein und demselben Ort.

Solange es keine Regeln für Bodenpläne in Splittermond gibt, sollte man wohl die Positonen der Charaktere zueinander eher abstrakt betrachten. Das fliegende Tier bewegt sich zwar, aber gleichzeitig bewegt sich auch der Kämpfer zu Fuß, so dass ihre Positionen zueinander regeltechnisch gleichbleiben. Auf diese Weise habe ich zum Beispiel einen Kampf während einer Verfolgungsjagd simuliert...

In meinen Kopf habe ich dieses Bild von dem Kampf mit dem Geisterzug in Final Fantasy VI: Die Spielercharaktere rennen die ganze Zeit vor dem Zug weg, drehen sich aber bei ihrem Zug kurz um und setzen schnell ihre Fähigkeiten ein, bevor sie weiter rennen... bis schließlich der Kampfsportler in der Lage ist, den Zug mit einem Suplex umzuwerfen...
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Daodras

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Ein super Beispiel (auch wenn der Link Broken ist, bei dir steht einmal http://"[tatsächlicher Link]" und daher lässt es sich nur über Rechtsklick, Link-Adresse kopieren und manuellem Löschen öffnen).

Das heißt dann aber auch, dass der Malus für berittene Fernkampfangriffe nur -2 (statt -4) sind, weil das Tier "steht", solange ich es nicht seperat von meinen Aktionen bewegen kann (zum Beispiel durch einen Befehl oder durch Zwei Geister, Ein Gedanke) und ich hier dann ja von Regelbalanz bzw. Regel-Logik statt von Spielererwartung ausgehen muss, oder?
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Das heißt dann aber auch, dass der Malus für berittene Fernkampfangriffe nur -2 (statt -4) sind, weil das Tier "steht", solange ich es nicht seperat von meinen Aktionen bewegen kann (zum Beispiel durch einen Befehl oder durch Zwei Geister, Ein Gedanke) und ich hier dann ja von Regelbalanz bzw. Regel-Logik statt von Spielererwartung ausgehen muss, oder?

Naja, man könnte argumentieren, dass die freie Bewegungsaktion auch zu dem Malus von -4 führt.  Beachte, dass du ohne "Zwei Geister, Ein Gedanke" Tier und Reiter als eine Einheit führst. Das heißt, ohne "Zwei Geister, Ein Gedanke" kann sich das Tier nicht seperat von dir bewegen.
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Auch nicht per Befehl "flieg dahin"? Und vielleicht habe ich das schlecht geworded, natürlich dennoch so, dass ich auf dem Tier sitze und dann eben über Kampfbefehle gehe. 3 Ticks sofortige Aktion, woraufhin sich das Tier 5 oder 10 Ticks lang bewegt - wenn ich in der Zeit spanne und schieße, was ja mit geringen WGS durchaus möglich sein soll (Schnellschütze, Der Blitz, Qualitätsstufen), dann hätte ich -4 und sonst nur -2?
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Turaino

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Nein, ohne Zwei Geister, ein gedanke kannst Du als Reiter nicht seperat zum Tier agieren. Eine Bewegungshandlung wirkt sich genauso auf beide aus wie ein ANgriff. Willst Du mit dem Tier eine Bewegungshandlung machen kostet es Dich auch so viele Ticks wie das Tier.

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Ah, das habe ich dann übersehen. Wunderbar, vielen Dank! Damit ist absolut alles geklärt. Ihr seid meine Helden! :)
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