Eine lange Diskussion zum Thema Geld verdienen als Spielerchar: http://forum.splittermond.de/index.php?topic=5852.0
Wobei ich das nur zwischen Abenteuern über Vermögen abhandeln würde - was innerhalb des Abenteuers gebraut wird, kann man bei mir selbstverständlich auch für Geld, was man dann direkt bekommt, verkaufen. Es kostet einen dann natürlich aber auch Zeit, die man vielleicht nicht immer hat, und ist dadurch limitiert und eben nicht unendlich.
Das ist dann aber schon eine Hausregel, oder?
Also mein Verständnis nach Lesen des Regelwerks wäre jetzt:
- Die Ressource "Vermögen" steigt nur, wenn der Spieler EP dafür ausgibt oder wenn der Spielleiter ihm Punkte "schenkt" (Schatz gefunden,etc.)
- Die Ressource "Vermögen" ist nur dafür, das Startkapital zu bestimmen, "kleinere" (je nach dem wie viele Punkte man in der Ressource hat) Ausgaben automatisch abzudecken und im Notfall das Sparschwein plündern zu können.
- Alles andere (Waffen kaufen, Herstellungskosten für Handwerk, Dinge verkaufen, etc.) wird über reguläre Geldbeträge geregelt und entsprechend auf dem Charakterbogen notiert.
- Wenn ein Charakter jetzt also 1.000 Tränke verkauft, dann hat der am Ende eben 5.000 Lunare, aber seine Vermögens-Ressource bleibt gleich.
Oder hab ich da irgendwas missverstanden?
Ansonsten stell ich mir die Regelung über Vermögen irgendwie etwas schwierig vor, weil man dann ja irgendeine Umrechnung zwischen festem Geldbetrag und Vermögens-Ressource braucht, oder? Und da Vermögen ja für viele kleine Ausgaben (20 mal irgendwo im Gasthaus übernachten) und Geld für große Ausgaben (ein neues Schwert kaufen) ist, sollte es dann nicht eher im Ermessen des Spielers liegen, ob er das "umwandeln" möchte oder nicht? Sonst denkt der Spieler sich irgendwann "Cool jetzt habe ich endlich die 100 Lunare zusammen, um mir drei neue Adelskleider kaufen zu können", während der Spielleiter sagt "Ich wandel deine 100 Lunare mal in 2 Vermögenspunkte um. Jetzt kannst du dir im Alltag luxuriösere Gasthauszimmer leisten", was ja aber nicht das gleiche ist. Oder bin ich da gerade auf dem Holzweg?
In unserer Runde würde (nicht wird, weil unser Alchemist das über die Ressource "Zuflucht (Werkstätten)" geregelt hat) so laufen, wenn sich der Startcharakter keinen Alchmiekoffer leisten kann/will:
- Der Held nutzt improvisiertes Handwerkszeug und erhält einen -2 Malus auf die Brauproben.
- Der Held bezahlt einen ansässigen Alchemisten und nutzt dessen hochwertiges Labor (Boni siehe Ressource "Zuflucht (Werkstätten)")
Ich kann mir nur eben bei manchen Handwerksdisziplinen das "improvisierte Werkzeug" nur schwer vorstellen. Es erscheint mir ja noch einleuchtend, dass ein Schneider notfalls einen kleinen Knochen als Nadel benutzen kann oder dass ein Bogenbauer das Holz im Notfall mit einem scharfen Stein zurechtschleift.
Aber bei Schmiedekunst und Alchemie wird das irgendwie schon etwas schwieriger. Wie sähe denn ein "improvisierter Schmiedeofen" aus?
Und was ist mit Alchemie-Utensilien? Einerseits sehe ich wenig Unterschied zwischen einem "improvisierten Messbecher" und einem Messbecher. Andererseits stelle ich mir irgendwie vor, dass ein Alchemiekoffer das ein oder andere so komplexe Werkzeug enthält, dass sich das unmöglich imporvisieren lässt (das ist etwa so, als würde ein Quantenphysiker im Wald einen Teilchenbeschleuniger "improvisieren").
Und vorallem: Man muss doch in einem unglaublich spezifischem Szenario sein, um tatsächlich alle Werkzeuge für so eine Handwerksdisziplin improvisieren zu können, oder? Man braucht ja dann als Alchemist gleichzeitig improvisierte Behälter, improvisierte Heizgeräte, evt. irgendwelche improvisierten Überdruckerzeuger oder ähnliches. Wenn man nicht gerade neben den Mülltonnen einer Drogenküche steht, findet man das doch gar nicht alles auf einmal
Edit: An der Stelle kommt es dann natürlich darauf an, wie man sich nun genau den alchemischen Herstellungsprozess vorstellt und darum wird das vielleicht in manchen Gruppen besser funktionieren als in anderen. Ich wäre eben mit der Einstellung herangegangen, dass Alchemie eine komplexe Wissenschaft ist und man nicht einfach Flüssigkeit A in Flüssigkeit B schüttet und fertig (sonst würde es ja jeder machen und man braucht ja schon 6 Punkte in Alchemie um überhaupt gescheit anfangen zu können). Wenn man sich einen Alchemisten hingegen als jemanden vorstellt, der einfach eine Vielzahl von Zutaten und Behältern hat und Zeug miteinander vermischt, ohne dass da jemals komplexere Gerätschaften ins Spiel kommen, dann wäre natürlich schon einleuchtend, dass das auch mit einem Holzbecher im Wald funktioniert.