Autor Thema: Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten  (Gelesen 3219 mal)

Gregorius

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 461
  • Unvernunft ist innere Freiheit.
    • Profil anzeigen
Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten
« am: 30 Jan 2018, 17:07:31 »
Wie spielt ihr denn die Fertigkeit „Wahrnehmung“ bei den Kreaturen der SCs aus? Besonders bei Kreaturen mit „Sucher“ ist die Wahrnehmung oft höher höher als bei stark spezialisierten Helden des ersten Grades. (16-18 vs. 10-12)  Unsere Varg Waldläuferin möchte ihre ersten Erfahrungspunkte in einen Falken investieren, der als gefiederter Kundschafter und Alarmanlage fungieren soll.
 
Das es fast unmöglich ist sich an jemanden heranzuschleichen, der einen wachsamen Vogel auf der Schulter hat, geht für mich in Ordnung. Aber ich möchte ihr nicht erlauben immer wenn im Abenteuer eine Wahrnehmungsprobe gefordert ist auch den Falken würfeln zu lassen. Kann der Falke erkennen, dass sich jemand verkleidet hat? Ich denke nicht. Von einer Lücke im Staub darauf schließen, dass vor kurzem ein Buch aus einem Regal genommen wurde, eher auch nicht. Oder sollte ich das nur mit heftigen Erschwernissen belegen? (Wobei selbst bei einem Malus von -6 hat der Falke immer noch soviel Wahrnehmung wie seine Herrin, da lohnt der zusätzliche Wurf.)

Da die Waldläuferin Naturmagie beherrscht kann ich mir auch schon mal Gedanken machen, was ich bei der Kombination von „Tiersinne“ und „Wahrnehmung“ zulasse. Z.B. wenn sie die Sinne des Falken nutzt um nach Fallen und Geheimtüren zu suchen. Wie handhabt ihr die Wahrnehmungsproben von/mit SC Kreaturen?
“If the real world were a book, it would never find a publisher. Overlong, detailed to the point of distraction-and ultimately, without a major resolution.”
― Jasper Fforde, Something Rotten

Turaino

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1.008
    • Profil anzeigen
Re: Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten
« Antwort #1 am: 30 Jan 2018, 17:15:24 »
Die Frage ist doch: Was kann ihr der Falke sagen, was kann sie dem Falken sagen?
Wenn sie sagen kann "Hey, der Typ vorhin, Du weist schon mit dem roten Umhang und der krummen Nase, den suche ich grade. Siehst Du ihn irgendwo?" und das Tier sie verstehen kann würde ich sagen: Klar, der kann den suchen und erkennen. Wenn der Vogel sich aber nur denkt "Pieps?" oder "Krah?" hat er doch gar keine Ahnung, wonach er suchen soll. Entsprechend kann er hierfür nicht eingesetzt werden. Also immer dran denken: Wie weit kann man einem Vogel Dinge verständlich machen, wenn es nur über tierische Intelligenz verfügt?
Bei Tiersinnen gibt es ja die Einschränkung der kanalisierten Reichweite: FLiegt der Voigel mehr als MYS+10 Meter von der Magierin weg wars das mit dem zauber. Zudem ist die Frage, was für Fallen das Tier erkennen kann. Ich selbst arbeite an einem Char, der einen Affen hat der extra dafür ausgebildet wurde (Hat die Grundausbildung "Spürnase Fallen"), das könnte man eventuell noch verlangen. An sich würde ich es aber nicht zu sehr einschränken, ansonsten wäre das Tier ja sinnlos.
Edit: Mein Tier hat übrigens mit 6 Ressourcenpunkten eine Wahrnehmung von 18 und +4 gegen Fallen durch Spürnase, könnte also auch jede Falle entdecken und ist besser als ein Held HG1. Dafür kann er halt sonst nicht viel (Ein paar Zauber und Dunkelsicht, aber im Kampf höchstens Buffen)
« Letzte Änderung: 30 Jan 2018, 17:18:20 von Turaino »

SeldomFound

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 10.283
  • Wohin auch die Reise geht, ich bin da
    • Profil anzeigen
Re: Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten
« Antwort #2 am: 30 Jan 2018, 18:07:26 »

Kann der Falke erkennen, dass sich jemand verkleidet hat? Ich denke nicht.

Verkleiden wird in Splittermond auch eher über Redegewandheit gegen Empathie abgehandelt. Und natürlich kann ein einfaches Tier nicht durch magische Tarnungen wie "Falsches Gesicht" oder "Maskerade" blicken.

Zitat
Von einer Lücke im Staub darauf schließen, dass vor kurzem ein Buch aus einem Regal genommen wurde, eher auch nicht. Oder sollte ich das nur mit heftigen Erschwernissen belegen?

Da würde ich auch sagen, dass das Tier mindestens die Abrichtung "Spürnase" benötigt und vorher explizit darauf trainiert wurde, so etwas als außergewöhnlich anzusehen. Allerdings, ein Tier mag stattdessen einen Luftzug spüren oder einen süßlichen Geruch aus dem Geheimgang wahrnehmen, aber nicht den Mechanismus der Tür verstehen.


Zitat
Da die Waldläuferin Naturmagie beherrscht kann ich mir auch schon mal Gedanken machen, was ich bei der Kombination von „Tiersinne“ und „Wahrnehmung“ zulasse. Z.B. wenn sie die Sinne des Falken nutzt um nach Fallen und Geheimtüren zu suchen. Wie handhabt ihr die Wahrnehmungsproben von/mit SC Kreaturen?

In Falle der Erkennung von Geheimtüren und Fallen können die Sinne des Falken eine erhebliche Erleichterung sein (zum Beispiel weil die Waldläuferin dadurch Zugriff auf Dämmersicht erhält und sie auch von der scharfen Sicht profitiert). Allerdings würde ich nach wie vor hier die Waldläuferin auf Wahrnehmung würfeln lassen, denn wie du schon oben erklärt hast, nur sie kann mögliche Hinweise sinnvoll kombinieren. Allerdings könnte sie den Falken auf Zusammenarbeit würfeln lassen.



@ Turaino

Der Zauber "Tiersinne" ist nicht von der Einschränkung kanalisierter Zauber betroffen, denn das Ziel des Zaubers ist der Zauberer selbst! Dies ist kein Fehler, sondern absichtlich so geschrieben worden, damit das Tier sich beliebig weit vom Zauberer entfernen darf.
Patience is a virtue, possess it if you can
Seldom found in woman
Never found in man

Turaino

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1.008
    • Profil anzeigen
Re: Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten
« Antwort #3 am: 30 Jan 2018, 18:13:05 »
@ Turaino

Der Zauber "Tiersinne" ist nicht von der Einschränkung kanalisierter Zauber betroffen, denn das Ziel des Zaubers ist der Zauberer selbst! Dies ist kein Fehler, sondern absichtlich so geschrieben worden, damit das Tier sich beliebig weit vom Zauberer entfernen darf.
Oh, dann ist es wirklich ziemlich unsinnig das meinem Tier mit Hand des Zauberers zu geben, damit er mich damit verzaubern kann :D Danke für den Hinweis :)

Xandila

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 974
    • Profil anzeigen
Re: Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten
« Antwort #4 am: 30 Jan 2018, 22:08:49 »
Zitat
Da die Waldläuferin Naturmagie beherrscht kann ich mir auch schon mal Gedanken machen, was ich bei der Kombination von „Tiersinne“ und „Wahrnehmung“ zulasse. Z.B. wenn sie die Sinne des Falken nutzt um nach Fallen und Geheimtüren zu suchen. Wie handhabt ihr die Wahrnehmungsproben von/mit SC Kreaturen?
In Falle der Erkennung von Geheimtüren und Fallen können die Sinne des Falken eine erhebliche Erleichterung sein (zum Beispiel weil die Waldläuferin dadurch Zugriff auf Dämmersicht erhält und sie auch von der scharfen Sicht profitiert). Allerdings würde ich nach wie vor hier die Waldläuferin auf Wahrnehmung würfeln lassen, denn wie du schon oben erklärt hast, nur sie kann mögliche Hinweise sinnvoll kombinieren. Allerdings könnte sie den Falken auf Zusammenarbeit würfeln lassen.
Interessante Idee. Ich hatte auch schon überlegt, wie ich das jetzt mache, weil einer meiner Spieler im nächsten Abenteuer einen Falken mit hoher Wahrnehmung und sogar Dunkelsicht hat und die mittels verstärkter Tiersinne fast durchgängig für sich nutzt.
Wenn es dann ums reine Bemerken von Dingen geht, wie jemanden, der sich anschleicht, finde ich es kein Problem, den Wert des Tieres zu nehmen. Wenn es aber etwas ist, aus dem man Schlüsse ziehen muß, um es sinnvoll zu nutzen, gefällt mir die Zusammenarbeitsprobe ziemlich gut.
Mein Gedanke war da auch, wie das in Kämpfen ist, wo er dann zwar im Dunklen durch den Falken was sehen kann, aber ja das Ganze dann aus der falschen Perspektive sieht. Gar nicht erlauben? Fänd ich doof und der Spieler garantiert auch. Lieber vermutlich Abzüge bzw negative Umstände für die Perspektive, bin mir aber noch nicht sicher, wie hoch.

SeldomFound

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 10.283
  • Wohin auch die Reise geht, ich bin da
    • Profil anzeigen
Re: Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten
« Antwort #5 am: 30 Jan 2018, 22:14:36 »
Lieber vermutlich Abzüge bzw negative Umstände für die Perspektive, bin mir aber noch nicht sicher, wie hoch.

Sofern der Charakter die verstärkte Variante verwendet, würde ich sagen, dass die Lichtstufe sich für ihn um 1 Stufe verbessert.
Patience is a virtue, possess it if you can
Seldom found in woman
Never found in man

Gregorius

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 461
  • Unvernunft ist innere Freiheit.
    • Profil anzeigen
Re: Wahrnehmungsproben von Tiervertrauten
« Antwort #6 am: 30 Jan 2018, 22:24:24 »
Vielen Dank für die Antworten, das hilft mir alles schon sehr weiter. Finde es besser von Anfang an klare Regeln mit der Gruppe festzulegen als nachträgliche NERFs durchführen oder alle Schwierigkeiten neu anpassen zu müssen. Reines Bemerken von Dingen, die auch für einen "normalen" Falken ausgergewöhnlich oder besorgniserregend sind (Räuber schleicht sich an, Leichenmoder steigt aus dem Keller auf, Harpyren am Himmel) darf der Falke automatisch selbst würfeln. Bei Aufträgen durch die Waldläuferin kommt es auf die Möglichkeiten der Verständigung an. Einen Ohring zeigen damit er das verlorene Gegestück sucht wäre z.B. nach erfolgreicher Tierführungsprobe dann OK. Suche in der Stadt nach dem Versteck der Diebesgilde und führe uns hin eben nicht.

Bei Kombination von Tiersinnen und Wahrnehmung gibt es Boni und Teamwork je nach Situation. Damit kann ich gut leben und sollte nicht alle Wahrnehmungsproben trivialisieren.
« Letzte Änderung: 30 Jan 2018, 22:48:21 von Gregorius »
“If the real world were a book, it would never find a publisher. Overlong, detailed to the point of distraction-and ultimately, without a major resolution.”
― Jasper Fforde, Something Rotten