Autor Thema: Ritualisierte Magie und Fokus  (Gelesen 3893 mal)

SeldomFound

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Re: Ritualisierte Magie und Fokus
« Antwort #15 am: 24 Jan 2018, 23:40:58 »
@SeldomFound erstmal sind das so Gedanken und Ideen.
Mir geht es nicht um das wieso oder warum was ist richtig sondern wie könnte man das umsetzen.
Ich habe einen Wunsch an dich, einen ganz großen: Kommentare wie "Ich möchte betonen, dass wir uns nicht zu sehr in die Richtung" gelten für dich, also bitte nicht mich einbeziehen, wir sind nicht in der Schule oder im Debatierklub wo ich überzeugt werden muss oder will. Warum ich sowas diskutiere ist vielleicht auch nicht weil ich es anwenden will sondern weil ich es diskutable finde.

Sicher hast du in vielen Punkten recht was du da schreibst aber für den Spielmechanismus ist das total egal und wenn ich das einsetzen will dann aus Storyteller gründen. Soviel sollte man mir zutrauen und mich aus meinen Kommentaren hier im Forum kennen. Mir ist das narrativ immer wichtiger als vieles anderes.

Ich entschuldige mich für meine rethorische Floskel und ich habe auch nicht vor, dich dazu zu zwingen, mir zuzustimmen.

Es ist vielleicht nur meine Meinung, aber bei Magie sind Spielmechanismus und Narrative stark miteinander verbunden und man kann und sollte beides nicht getrennt voneinander betrachten. Was Magie tun kann und was sie nicht tun kann, resultiert entweder aus der Beschreibung der Welt oder bestimmt die Beschreibung der Welt.

Brandon Sanderson hat es so formuliert:

Zitat
"An author's ability to solve conflict with magic is DIRECTLY PROPORTIONAL to how well the reader understands said magic."
"Limitations are more important than powers."
"Expand what you already have before you add something new."

Dies sind so die Richtlinien, nach denen ich das Thema und entsprechende Spielmechanismen beurteile. Kommen wir nun zu deinen Vorschlägen:


Wie schon geschrieben
- keine kanalisierte Magie
- Dauer des Zaubers erhöht sich massiv
- Auswirkungen von Patzern steigt z.B. alle  33% des eigenen Fokuspools auf der Patzertabelle eine Stufe ins Negative rutscht

1. Kanalisierte Magie halte ich für durchaus akzeptabel, sofern der kanalisierter Zauber ortsgebunden und auffällig ist, das heißt, er wirkt nur innerhalb des Ritualortes, der dann auch als solcher offensichtlich zu erkennen ist. Das wäre dann auch ganz interessant für eine entsprechende Narrative, wo man sich an irgendwelche magische verstärkte Torwächter vorbeikämpfen muss oder selbst sich vor einem entsprechenden Ansturm wappnen muss. Der Haken ist halt, dass aufmerksame Gegner einfach die Struktur des Ritualplatzes physisch zerstören und damit den Zauber abbrechen können.

Es gibt aber einige Zauber, wo man damit aufpassen muss, besonders Beschwörungszauber. Hier nämlich könnte sich die beschworene Kreatur von dem Ort der Beschwörung entfernen, da sie selbst nicht das Ziel des Zaubers ist. Hier sollte eine Ausnahmeregel  eingeführt werden ("Beschworene Wesen können den Ritualplatz nicht verlassen")

2. Das macht durchaus Sinn, die Frage ist, nur wie lang es jetzt konkret dauern soll? Von Ticks auf Minuten und von Minuten auf Stunden? Ist dies dann zu einschränkend oder zu praktisch? Hier ist das Problem, dass es wirklich vom Zauber abhängt.

3. Ich verstehe nicht was du meinst. Geht es darum, dass für jedes Drittel der Zauberkosten die Patzerauswirkungen um 1 Stufe verschlimmert werden. Das wäre für hochgradige Zauber aus meiner Sicht zu rentabel. Ich würde eher vorschlagen, dass sich die Auswirkungen pro Zaubergrad, um den man verbilligt, um eine Stufe verschlimmert wird und außerdem zusätzlich die "Auswirkungen auf  Umgebungsmagie" für profane Zauberer und "Verstoßen" für Priester ins Spiel kommen, wenn es richtig billig oder stark werden soll.


Zitat
Selesha will einen Feuerdjinn rufen, der das Lager von ihrer Gruppe bewacht, während diese sich erhohlen. Sie hat aber nur noch 10 Fokuspunkte, nicht die erforderlichen 20, also muss sie ein Ritual durchführen. Sie braucht dafür 3 Stunden und der Ritual erfordert eine weitläufige Veränderung des Terrains. Zum Glück kann Telkin und Arrou hier dabei helfen, so dass alle Vorbereitungen rechtzeitig fertig werden.

Selesha muss die Kosten eines Grad-5-Zaubers auf die eines Grad-2-Zaubers reduzieren. Die Probe gelingt ihr zum Glück ganz gut und der Feuerdjinn erscheint und er erklärt sich bereit, das Lager der Gruppe zu bewachen.

Hätte Selesha gescheitert, wären die Folgen furchtbar geworden. Die Patzerauswirkungen hätten sich um 3 Stufen verschlimmert (von Grad 5 auf Grad 2). Außerdem wäre das magische Feld davon stark beansprucht worden (1 Stufe).


In der Nacht wird die Gruppe tatsächlich angegriffen und der Feuerdjinn erfüllt seinen Dienst auch ganz gut. Dann allerdings greift einer der Angreifer die magischen Zeichen des Ritualortes an und zerstört sie. Der Zauber bricht zusammen und der Feuerdjinn verschwindet.
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