Der Hintergrund des Abenteuers soll sein, dass sich in einem Teil Mertalias eine Art zweite Regierung entwickelt hat, die hauptsäschlich verdeckt (durch Mordanschläge), manchmal aber auch durch Feldzüge einzelner Warlords versucht ihre Macht auszubauen und dabei vom mertalischen Geheimdienst bekämpft wird.
Achtung mit der "zweiten Regierung", denn eigentlich gibt es ja nicht mal so richtig eine erste. Der Rat der Stadtherren ist von seiner Wirkmächtigkeit vielleicht vergleichbar mit der Bedeutung der EU-Kommission (oder gar nur des EU-Parlaments) für unsere deutsche Innenpolitik.
Aber es könnte ja gerade die Absicht deiner Opposition sein, das zu ändern.
Die zweite Regierung
Ich schwanke im Moment zwischen einer Mafia-ähnlichen Organisation und einer Unabhängigkeitsbewegung, die sich von Mertalia loslösen will. Tendiere aber zu letzterem, was allerding deutlich schwerer umzusetzen sein wird. Welche Region könnte sich unabhängig machen wollen? Am ehesten woll Eisenbrann (andererseits sprechen auch viele Faktoren dagegegn). Dort ließe sich wahrscheinlich auch mit den Stahlbaronen am ehesten das Konzept eines Warlords bedienen.
Wirklich plausibel finde ich das ganze aber bisher nicht. Hat jemand Vorschläge?
Wie schon von Seldom vorgeschlagen, würde ich dir da ganz stark die Royalisten bzw. einen besonders gut organisierten Royalisten-Zirkel nahelegen. Die sind im Setting etabliert, einigermaßen gut vernetzt, aber auch undercover, haben eine starke Motivation und sogar eine gewisse Legitimation.
Eine Alternative wäre sonst noch die Mertalische Kaufherrenvereinigung, die ohnehin schon eine Art "zweite Regierung" ist und tw. durchaus mehr durchsetzen kann als der Rat der Stadtherren.
Der Geheimdienst
Gibt es zu diesem Thema offizielles Material? Wenn nicht würde ich den mertalischen Geheimdienst als Föderale Organisation mit eigenen Abteilungen für jede Metropole (ähnlich dem FBI) dastellen der aber deutlich rabiater vorgeht (eher Richtung Tscheka, CIA und Mossad) und auch einen militärischen Arm besitzt. Was haltet ihr davon und wie könnte man das ganze ausgestalten. Und vor allem bräuchte die Organisation noch einen passenden Namen. Abkürzungen ala BND und MAD passen nämlich schlecht in ein Fantasysetting.
Hmm, das wird schwierig, wenn du das wirklich so brauchst:
Der Städtebund hat bewusst keinen eigenen Geheimdienst - die Städte sind solche Rivalen, dass keiner Geheimnisse mit den anderen teilen will. Sowieso gibt es wenige gemeinsame, föderale Exekutivorgane neben der Flotte.
Was du einsetzen könntest wären die Spektaren, das sind vom Rat ermächtigte Sonderermittler mit weitreichenden Befugnissen (vgl. die Spectres bei Mass Effect
). Die sind allerdings nicht besonders organisiert, sondern eher Einzelkämpfer, die mit Entourage reisen, kämpfen und ermitteln (potentielle SCs halt).
Ansonsten könntest du natürlich Organisationen einsetzen, die nich für den kompletten Bund, sondern für eine Stadt ermitteln:
-nuumische Magierordens-Assassinen
-subtile Enforcer der gondalischen Unterwelt
-das aurigische Banken-Konsortium soll gerüchteweise auch "aktive Geheimnis-Akquise" betreiben, um nicht auf die ihnen freiwillig zur Verwahrung übergebenen Geheimnisse als Druckmittel angewiesen zu sein
-die fulnische Königsgarde hat möglicherweise auch ein Undercover-Banner
Du könntest dir natürlich auch selbst eine Contrarevulotionäre Verschwörung von Anti-Royalisten ausdenken, die den Rat der Stadtherren und das aktuelle System stärken will und vor Umstürzen beschützt ohne dass der sich selbst blockierende Rat etwas davon ahnt. Da würde auch passen, dass die besonders geheim und subtil aber skrupellos vorgehen. Namensidee: "Beschirmer des Sterns" oder so etwas im Hinblick auf das Wappen des Städtebundes.
Oder aber "Ulmons Kinder", wenn es auch einen bisschen mystischen Toch haben darf und möglicherweise eine geheime Splittersekte des Ulmonkultes mit drin steckt, die gemäß den Idealen ihres Gottes die Einheit des Bundes bewahren will.
(Hmm, diese Geheimtruppe gefällt mir gerade so gut, dass ich sie für den Regionalband auf jeden Fall mal im Kopf behalte
)
@ SeldomFound Tolle Idee! Die Royalisten hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Königstreue passen auch perfekt zu dem Stil den ich der Organisation geben wollte. Wo in Mertalia denkst du wäre eine solche Bewegung am besten aufgehoben?
Im Prinzip überall, als Hauptstützpunkt bietet sich aber vielleicht ein Landhaus abseits der großen Städte an, damit es nicht zu auffällig wird. Ansonsten bietet sich Aylantha an: Hier regiert noch der letzte Nachkomme des ehemaligen Königshauses, Herzog Gaspar IV., allerdings nicht in erster Linie als Adliger, sondern als Kaufherr. Er wird aber dennoch bevorzugt als Gesprächspartnern von den feudalen Reichen Dragoreas aufgesucht, da man nicht mit "Bürgerlichen" verhandeln will.
In Aylantha fand auch vor einigen Jahren eine Revolution statt, die den Herzog zunächst stürzte, doch diese wurde vom Städtebund niedergeschlagen.
Davon unabhängig gibt es aber hier durchaus auch einige Stimmen, die den Herzog vielleicht gerne als König sehen wollen. Dieser versucht sich da keine Türen zu versperren und gibt sich für beide Mögllichkeiten offen.
Gerade Aylantha würde ich dann nicht nehmen, gerade weil der Herzog ja gerne als Gallionsfigur von Royalisten benutzt wird. Gaspar IV. wird einen Teufel tun, solch eine Verschwörung in seiner Stadt zu dulden, wo man ihn mit ihr in Verbindung bringen kann. Sich mit Royalisten-Verschwörern irgendwo an einem anderen Ort treffen, sich von ihnen unterstützen lassen, ... ja das gerne. Tatsächlich auf den Thron setzen lassen würde er sich allerdings wahrscheinlich nicht. Dazu lebt man als König viel zu gefährlich und ihm geht es eigentlich ganz gut so.
Als Ort würde ich da eher eine kleine Stadt vorschlagen, die evtl. auch noch traditionell von dem alteingesessenen Adeligen beherrscht wird, der natürlich offiziell seinen Titel nicht mehr führt, sondern so etwas wie "Regionaler Stattwalter für den Rat der Weisen des erleuchteten Taupio" ist, ihn alle aber immer noch mit "Herr Graf...äh ehrwürdiger Stattwalter" ansprechen.
Oder wie vorgeschlagen ein Landhaus in der Pampa nehmen, denn erfahrungsgemäß ist den Mächtigen in den Metropolen abgesehen von Einkünften und Tributen fast allles auf dem platten Land egal, weswegen sich hier Dissidenten, Straßenräuber, etc. gut ausleben können
Das mit der Revolution ist übrigens ein ganz interessanter Punkt: Hier könnten vor einigen Jahren die Royalisten und der oben zusammengesponnen Geheimbund zur Stärkung des Bundes sogar kurzzeitig zusammengearbeitet haben, da beide ein Interesse hatten, dass Gaspar wieder auf den Thron kommt und in Aylantha keine Volksherrschaft oder so etwas bedrohliches entsteht.