Hallo Frolo,
es ist in verschiedenen Antworten auf Deine Fragen bereits angeklungen: Was willst Du, was will die Gruppe eigentlich?
Bedrohungsgrad Kämpfe:
- 0 - Die Gruppe ist dem Gegner haushoch überlegen, das Risiko verletzt zu werden äußerst gering, ohne "Buffing" und ohne besondere Finesse kann die Gruppe mit allen oder einem Teil ihrer Mitglieder auch einen überraschenden Angriff sofort drehen
- 1 - Die Gruppe ist überlegen. Punkt. Es mag ein bisschen dauern, aber auch in schwierigen Situationen wird die Gruppe die Gruppe ohne größere Verluste bestehen
- 2 - Gruppe und Gegner sind gleichwertig - Situation, clevere Aktionen, besondere Tricks, Ausrüstung kann den Kampf in die eine oder andere Richtung entscheiden
- 3 - Die Gruppe ist prinzipiell schwächer. Nur brilliante Taktik, hervorragende Zusammenarbeit und etwas Glück können diesen Kampf noch drehen
- 4 - Die Gruppe ist schwächer. Tritt nicht ein größeres Wunder ein wird die Gruppe unterliegen. Auch Finessen und gute Taktik allein werden hier nicht ausreichen
Fragt man Spieler nach der gewünschten Bedrohungslage, so wird selten "0" herauskommen (Gähn, zu leicht!). "1" dürfte häufig sein, "2" und "3" als "ziemlich herausfordernd und gefährlich" vielleicht einmal Teil des Mixes, aber selten als Standardbedrohung.
Keine dieser "Wünsche" ist "schlecht". Aber es ist die Frage was die Gruppe wirklich will.
Cineastische Spiel mit Heroen wird mit Bedrohungslage "2" bis "4" kaum möglich sein, aber "0" fürs Ego, "1" für "richtige Kämpfe" wird denjenigen nicht passen die
wirklich Herausforderungen suchen.
In Game mit Stellschrauben wir Ausrüstung, verfügbaren Sprüchen und Geld gegenzusteuern löst das Problem der Erwartungshaltungen nicht. Ein "Wettrüsten" auf beiden Seiten löst es auch nicht.
Wenn die gewünschte Bedrohungslage "0" oder "1" ist dann kann der Spielleiter bei den Standardwerten für Gegner bleiben, so wie der Kanon sie anbietet.
Bei "2" oder "3" wird es mehr Arbeit - für den Spielleiter der Abenteuer und "Monster" umstricken muss, aber auch für die Spieler: Dann ist eben Zusammenarbeit in der Gruppe (Spieler untereinander, Charaktere untereinander!) Pflicht - sonst drohen Rückschläge (=akzeptables Stilmittel) und Verluste von Charakteren (eher nicht so prickelnd :-) ).
Disclaimer: Ich habe hauptsächlich Erfahrung mit Heldengrad I und etwas mit II.
P.S.: Dies ist kein Splittermond-Problem. Es tritt bei vielen Spielsystemen auf die ich jahrelang gespielt habe.
Anders aber als bei manchen anderen Systemen lassen sich Gegner "frei" zusammenbauen, sie müssen nicht dem gleichen System (Heldengraden) folgen wie die Spielercharaktere was es etwas erleichtert "2" oder "3" anzugehen.
EDIT: P.S.