Unterschiedliche EP:Mit unterschiedlichen EP habe ich unserer langjährigen DSA4.1-Runde sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings funktionierte das System mangels Heldengraden etwas anders und es war im EP-Fähigkeiten-Balancing eh etwas verkorkst, so dass selbst bei gleichen EP die "Powerlevel" meist unterschiedlich waren.
Splittermond ist da gebalanceder, hat aber wegen der Heldengerade da ne "Kippung". Dennoch haben wir unterschiedliche EP (wenn auch nicht ganz so krass) und jetzt, wo wir alle auf HG2 sind, funktioniert auch das hinreichend gut.
Wechsel von Charakteren:Da wir alle noch neu im System waren, haben wir beim ersten Wechsel der Charaktere die gleichen EP verwendet.
Ingame kann man das immer noch als "Drogenfantasien von Pippin" erklären, dass aus der Kettenklinge plötzlich n Waldläufer wurde...
Zusammenstellung:In einem neuen System baue ich mir immer einen Kämpfer und "suche den Exploit", um die Schwächen des Systems frühzeitig zu erkennen. Witzigerweise wurde Ausweichen ja tatsächlich frühzeitig angepasst....
So auch hier. Der Slot war auch gerade eher schwach besetzt, so dass sich der Kämpfer gut einfügte. Wir hatten einen Priester, der nebenbei Heiler war, eine Kettenklinge (später Waldläufer) deren Stil den Haudraufstil meines Chars gut ergänzte und einen Magier.
Wir gehen da eher intuitiv vor. Dopplungen dürfen vorkommen, sollten aber nicht 1:1 sein. Insbesondere beim "zweiten Standbein" bin ich da vorsichtig.
Hätte ich meinen Kämpfer erst jetzt gebastelt, hätte ich den Waldläufer-Spieler gefragt, ob er ein Problem damit hätte, wenn mein Char "Kräuter finden und Drogen kochen" kann.
Bei DSA spielten wir Langezeit eine Mantel+Degen-Kampagne. Da kommt es zwangsweise zu Dopplungen im Bereich "Soziales" und "mit Degen fechten". Dennoch hatten wir in den ganzen anderen Standbeinen, zumindest aber im Charakterspiel wesentliche Unterschiede. Traditionell ist in solchen Runden immer mein Zauberer der Wildniskundige. Ich kann das nicht mal erklären. Ist mittlerweile n Running Gag. Selbst mein horasischer Schelm war "sumpfkundig" (und "Geschützmeister", aber das ist eine andere Geschichte).
Abenteuer, weil am gleichen Tisch sitzendIn vielen Gruppen sind die (zukünftigen) Abenteurer Reisende, Leute mit guter Ausbildung, aus irgendeinem Grund bis an die Zähne bewaffnet, nicht so langweilig wie die Bauern, Bürger, blablabla, die man üblicherweise in einer Kneipe trifft.
Oder sie sind "Fremde".
Absolut logisch, dass man da mit hoher Wahrscheinlichkeit sich an den gleichen Tisch sitzt.
Absolut logisch, dass man da "hervorsticht".
Ebenso logisch, dass der Dorfschulze nicht gerne seine eigenen Bürger verbrennt, sondern sich lieber an professionelle Fremde wendet.
Und die Mutti, die ihre 17jährige Tochter Silvana sucht?
In Dorf A handelt es sich um eine Gemeinschaft, die treu zusammen steht und mit Mistgabel und Fackeln bereits den Düsterwald durchkämmt. Den Abenteurern fällt nur auf, dass die Kneipe recht leer oder geschlossen ist. Sie reisen weiter...
In Dorf B handelt es sich um Feiglinge oder Spießer, die der armen Frau sagen "So wie die sich anzieht, ist die bestimmt mit dem nächst besten Glücksritter abgehauen". Da hat die Mutti gleich zwei Gründe die Abenteurer anzusprechen
i) "Habt ihr etwas mit dem Verschwinden meiner Tochter zu tun?" klingt nunmal sehr unhöflich. Da fragt man besser.
ii) "Ich suche meine Tochter, bitte bitte findet sie, dies hier ist alles, was ich euch geben kann, nehmt es aber findet meine Tochter" (Das kann ehrlich sein. Man kann es auch als Angebot eines Lösegeldes verstehen
)