Die Sichtweise (ohne die Optionalregel S. 163 GRW) ist, dass man eben die Waffe nicht vorbereiten kann, ohne bemerkt zu werden. Es läuft also so:
1. A legt sich auf die Lauer.
2. B kommt in die Nähe
3. A geht zum Angriff über ("tritt aus dem Schatten der Bäume und spannt den Bogen")-> Kampfbeginn/Tickleiste wird ausgepackt / vergleichende Probe (Wahrnehmung-Heimlichkeit/Anführen)
4a. Hinterhalt wurde bemerkt - normale Kampfsituation, A bereitet z.B. seinen Bogen vor, B könnte Laufen wollen
4b. Hinterhalt wurde nicht bemerkt - Hinterhalt, B verliert 10 Ticks, A bereitet z.B. seinen Bogen vor (und bekommt vermutlich einen Taktischen Vorteil auf den ersten Angriff), B könnte Laufen wollen
Du sagst also tatsächlich, das vorbereiten der Fernkampf-Waffe kann nicht außerhalb des Wissens der Gegner durchgeführt werden - da sich diese dadurch bereits mit im Kampf befinden und somit wissentlich auf der Tickleiste sein müssen und entsprechend schon reagieren können?
Ja, aber die Kausalität ist nicht wie von dir beschrieben. Darum ergeben sich auch die folgenden Probleme nicht (die ich in der Tat auch hätte).
Und an welcher Stelle ist es NICHT regelkonform, dass sich der Attentäter im Hinterhalt bereits auf der Tickleiste befindet und die Gegner noch nicht? Sie nutzen einfach die Regel "Späterer Kampfbeitritt".
-->Meiner Meinung nach ist das sowohl RAI als auch RAW.
Wie schonmal angemerkt, die Frage ist, wann der "Kampfbeginn" ist, den erst ab diesem bist du auf der Tickleiste. Aber natürlich, du kannst es so sehen.
und immer noch:
Eine Regel oder einen Mechanismus den jeder benutzen kann - wie soll der das Balancing gefährden?
Die Frage verstehe ich jetzt nicht wirklich. Dass die Regeln für alle gelten, macht sie ja noch nicht ausgewogen. Balancing bezieht sich darauf, dass verschiedene Fertigkeiten/Möglichkeiten zu spielen unterschiedlich "gut" sind und daher ein als unausgewogen empfundenes Spielgefühl erzeugen. Wenn es einen Grad 1 Todesmagie Spruch "Tod - töte jemanden" gibt ist der ja auch für alle verfügbar (und vermutlich werden ihn auch die meisten nehmen), gebalanced ist er damit noch nicht. Und Hinterhalt/Schusswaffen ist eben eine extrem starke Kombination, vor allem wenn man es behandeln will wie hier teilweise vorgetragen. Dass es alle machen könnten, löst nicht das Problem.
Ein Hinterhalt ist doch erst dann kein Hinterhalt mehr, wenn man den im Hinterhalt liegenden entdeckt hat. Wieviele Pfeile in der Zwischenzeit auf die Gruppen abgeschossen wurden spielt da doch keine Rolle. So lange sie ihn nicht entdecken, ist es immer noch ein Hinterhalt.
Ein Hinterhalt ist auch kein Hinterhalt mehr, nachdem er "ausgelöst" wird, also nachdem man in den Angriff übergeht. Ich glaube wir haben hier noch ein semantisches Problem mit dem Begriff "Hinterhalt" im Sinne der Regeln. Es ist geregelt, wie ein Hinterhalt funktioniert - mit einer vergleichenden Probe (Seite 158 GRW). Wie handhabst du die Situation? Wie oft muss ich welche Probe würfeln? Und worauf gründest du deine Interpretation?