Autor Thema: Abhängig von der Zauberei - Schwäche oder mögliche Systemanpassung?  (Gelesen 13434 mal)

Dahrling

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Ich passe das Verhalten meiner Charaktere gerne an die Welt an in der sie exisiteren.
Ich spiele SM in 3 verschiedenen Gruppen und DSA 4.1 auch in 3 Gruppen. Natürlich gibt es unterschiede in den Weltanschauungen - aber ich suche gerne immer danach wie es von den Redakteuren gedacht ist - um nicht 6 verschiedne Welten spielen zu müssen.
Ich finde es gut, wenn meine Charaktere im selben Regelwerk in den selben Welten existieren - auch wenn sie sich niemals treffen könnten. Das hilft mir selber in der Welt zu versinken - und das ist es was mir Spaß macht.
Darum bin ich hier: Um herauszufinden, wie das Regelwerk Stärkungszaubergebrauch sieht.


Sucht:
Das Problem ist - die Helden tragen die Rüstung weil die Spieler das wollen und der Meister es zulässt. Das ist keine Eigenschaft, Schwäche, Nachteil oder Sucht die der Charakter hat. DAs ist komplett Spieler gesteuert. Und wenn der Meister es zulässt - dann wird es Teil der Welt. Egal ob das absichtlich oder durch Nachlässigkeit ensteht. Aber es ist nichts, was vom Charakter kommt.
Leben vor Sterben. Stärke vor Schwäche. Reise vor Ziel. - Brandon Sanderson

barbarossa rotbart

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Kämpfer werden auch fast überall mit Rüstung und Waffe rumlaufen. Ist das eine Sucht?
Nein ist es nicht. Wenn er es aber macht (und viellicht sogar noch in Rüstung schläft) ist es nicht gerade ein normales, gesundes Verhalten.
SeldomFound hat recht. Der Ansatz "Magie als Ausrüstung" ist viel passender. Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass man auf sie verzichtet, wenn man sie nicht mehr braucht.

Es ist hier regeltechnisch möglich, es ist eine hochmagische Welt, also was spricht - abgesehen von deiner persönlichen Abneigung - generell dagegen?
Daß es Fälle gibt, in denen das doch nicht so toll ist (weil es zB negativ für die Optik ist oder in manchen Umgebungen anderweitig unangebracht ist), und wo das rollenspielerische Folgen oder negative Umstände auf manche Proben nach sich ziehen kann, das ist ja etwas, was einige hier so sehen, aber das spricht doch nicht grundsätzlich dagegen, daß man sich bufft.
Nur, weil jeder Zauber lernen kann und auch fast jeder zaubern kann, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Welt hochmagisch ist. Für viele Alltagsprobleme sind die Lorakier nämlich immer noch auf profane, nichtmagische Lösungen angewiesen, selbst wenn es passende Zauber gäbe, weil die meisten die entsprechenden Zauber einfach nicht kennen.

Ich sehe das Problem eigentlich darin, dass es hier zwei unterschiedliche, gegensätzliche spielphilosophische Ansätze gibt:
- Bei den Gelegenheitszauberern herrscht die Ansicht vor, dass man Buff-Zauber nur verwendet, wenn man sie braucht. Für sie sind solche Zauber Ausrüstung, die man ablegt, wenn man sie nicht mehr braucht.
- Bei den Vorbereitungszauberern herrscht die Ansicht vor, dass man Buff-Zauber immer verwenden sollte, denn man könnte ja selbst an einem sicheren Ort überfallen werden.für sie sind solche Zauber ein Muss und werden wie Rüstungen nie abgelegt.

Für Vorbereitungszauberer sind Gelegenheitszauberer unvernünftig, wenn nicht sogar dumm, weil man sich dadurch eines Vorteils beraubt.

Yinan

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Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass man auf sie verzichtet, wenn man sie nicht mehr braucht.
Nicht zwangsweise.

Da man bedenkt, dass ein Zauber auch eine gewisse Investition in Sachen Fokus ist und es wesentlich kostengünstiger ist einfach den Zauber weiterhin zu kanalisieren als ihn vlt. später neu zaubern zu müssen, würde ich mir wirklich 3 mal überlegen ob ich den Zauber jetzt wirklich nicht mehr brauche bzw. ob es wirklich nicht angebracht ist, diesen Zauber noch kanalisiert zu haben.
Nur wenn dass der Fall ist, würde ich ihn dann auch abschalten, aber ansonsten mit ihr weiter rumlaufen.

Beispiel z.B. Ausdauer stärken. Es gibt absolut keinen Grund, warum ich ihn deaktivieren sollte bevor ich mich zur Ruhe gebe, nur weil ich jetzt keinen Ausdauerlauf mehr machen muss. Anstrengungen können noch immer kommen und ich habe absolut keinen Nachteil davon, ihn weiterhin zu kanalisieren, hätte aber sehr wohl einen Nachteil, wenn ich ihn jetzt fallen lasse und ihn dann später nochmal zaubern müsste. Gleiches gilt auch für andere Zauber.

Ich sehe das Problem eigentlich darin, dass es hier zwei unterschiedliche, gegensätzliche spielphilosophische Ansätze gibt:
- Bei den Gelegenheitszauberern herrscht die Ansicht vor, dass man Buff-Zauber nur verwendet, wenn man sie braucht. Für sie sind solche Zauber Ausrüstung, die man ablegt, wenn man sie nicht mehr braucht.
- Bei den Vorbereitungszauberern herrscht die Ansicht vor, dass man Buff-Zauber immer verwenden sollte, denn man könnte ja selbst an einem sicheren Ort überfallen werden.für sie sind solche Zauber ein Muss und werden wie Rüstungen nie abgelegt.
Und wieder einmal ignorierst du die 3. Möglichkeit, die wohl bei weitem am häufigsten vorkommen wird:
- Bei den Alltagszauberern herrscht die Ansicht vor, dass man manche Buff-Zauber immer verwenden sollte, weil sie universell nützlich sind und nicht stören, und manche Bugg-Zauber nur bei bedarf zaubern, weil sie nur in bestimmten Situationen nützlich sind oder anderweitig störend sind.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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barbarossa rotbart

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Deine von Dir so vehement verteidigte dritte Möglichkeit, ist nichts anderes als Vorbereitungszauberei, ein spezieller Fall zwar, aber es ist und bleibt trotzdem Vorbereitungszauberei, da Du Dich mit dem Zauber auf eine Situation vorbereitest, die vielleicht überhaupt nicht eintritt.

Yinan

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Nein, ist er nicht. Zumindest nicht basierend auf die Art und Weise, wie du Vorbereitungszauber bisher dargestellt hast. Nach deiner Darstellung gibt es halt noch die moderate Mitte, welche zwischen deinen beiden extremen liegt.
Ich weiß, das du das nicht sehen willst, aber diese Mitte gibt es durchaus. Es sind nicht alles immer nur Extreme, wie du anzunehmen scheinst.
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barbarossa rotbart

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Erstens, ist hier der falsche Ort für diese Diskussion.
Zweitens, gibt es keinen dritten Weg, denn solange Du einen Buff-Zauber verwendest, ohne ihn wirklich zu brauchen, bereitest Du Dich entweder auch Eventualitäten vor oder Du bist süchtig nach dieser Zauberwirkung (womit wir wieder beim Thema wären).
Drittens, nur weil man die Möglichkeit hat, sich fast permanent zu buffen, bedeutet dies noch lange nicht, dass man dies auch wirklich machen muss.

Gonzo

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Kleine Frage zum Spieldesign: Warum werden Zauber wenn sie regelmäßig genutzt werden nicht als Modifikation der Basis der Figur im Regelwerk erfasst sondern separat nach Situation aufgerechnet? Dies ist für mich ein Indiz das man temporär bufft und nicht durchgehen.

Zur Sucht: Jeder der schon mal leistungsfördernde Meds oder für die soziale Interaktion optimierende Drogen regelmäßig konsumiert hat kennt die zumindest psychische Instabilität die damit einhergeht wenn man gerade nichts eingeworfen hat. Um wieder einen klaren Zustand zu erhalten ist ein gewisser Abstand notwendig, ein direkter Cut von einen auf den nächsten Tag nach längeren Konsum geht in der Regel nur mit einer Einschränkung der Leistung oder sozialen Kompetenzen ein. 

Yinan

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Kleine Frage zum Spieldesign: Warum werden Zauber wenn sie regelmäßig genutzt werden nicht als Modifikation der Basis der Figur im Regelwerk erfasst sondern separat nach Situation aufgerechnet?
Weil
1. Man nicht 24/7 gebufft sein kann (da der Charakter nicht durchgehend wach sein kann für immer und niemals bewusstlos wird)
2. Weil man nicht durchgängig gebufft sein muss

Dass das ein Indiz dafür sein, das man sich nur temporär bufft und nicht durchgehend, halte ich für sehr fragwürdig. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
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barbarossa rotbart

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Sorry, aber es hat sehr viel damit zu tun.

Yinan

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Nicht wirklich. Die Tatsache, dass man nicht 24/7 gebufft sein kann und das man die Buffs nicht zwingend immer nutzen wird/will/kann bedingt automatisch das die Werte nicht in die Charakterbasis mit einberechnet werden sondern ein temporärer Modifikator sein muss.

Das hat absolut nichts damit zu tun wie häufig oder selten nun Lorakier mit kanalisierten Zaubern rum laufen. Aber so absolut gar nichts.
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barbarossa rotbart

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Wiederholst Du Dich nicht?
Es hat sehr viel damit zu tun. Wäre es normal, wieso sind dann die Werte nicht angepasst? Bei anderen Rollenspielen (wie z.B. D&D, DSA) ist es üblich, dass die Auswirkungen von aktiven Zaubern mit den restlichen Werten verrechnet werden.

In Kombination mit Gonzos Aussage zur Sucht wird das alles noch klarer. Buff-Zauber sind schließlich nichts anderes als magische Aufputschmittel. Wenn man so etwas permanent zu sich nimmt, wird man süchtig danach. Wieso sollte dies mit Buff-Zaubern nicht anders sein. Natürlich könnt ihr so spielen, als gäbe es die Gefahr nicht, als wäre es ganz normal, dass jeder jederzeit magisch gebufft ist, aber ihr müsst dann auch akzeptieren, dass andere so ein Verhalten in ihren Gruppen nicht zulassen.

Xandila

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Irgendwie streitet ihr jetzt schon wieder über genau die Frage, um die es in dem Thread geht, aus dem der hier ausgegliedert wurde ...
Und genau wie dort habe ich auch hier nicht den Eindruck, daß einer von euch den anderen überzeugen wird.

Also zurück nochmal zur Sucht oder nicht, wenn man ständig damit rumläuft:
Wie barbarossa schon feststellte: nachts zieht man meist seine Rüstung aus, tut man es nicht, kann es Nachteile bringen. Zauber läßt man automatisch nachts fallen. Tagsüber kann es für einen Kämpfer aber sinnvoll sein, beides zu "tragen", einfach weil er dadurch besser seine Aufgabe machen kann.
Warum sollte dann also das Anwenden vom Zauber fast automatisch zu einer Sucht führen, das Tragen der Rüstung aber nicht?
Klar ist es denkbar, daß eine Abhängigkeit entsteht (ebenso, wie jemand, der immer Rüstung trägt, sich ohne plötzlich nackt und verletzbar fühlen kann), aber das ist eben nur eine mögliche Folge,  ein Risiko, über dessen  Höhe man auch unterschiedlicher Meinung sein kann, und kein zwingendes Resultat der Anwendung.

SeldomFound

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@ Rotbart und Yinan

Okay, STOP!

Wir führen hier nicht dieselbe Diskussion auf zwei unterschiedliche Threads. Wenn ihr damit weitermacht, werde ich euch den Moderatoren melden.


In diesem Thread geht es nur um die folgenden Fragen:

1. Wäre die Idee von abhängigmachender Zauberei in Splittermond plausibel, bzw. interessant?

2. Reicht es, Sie als Schwäche darzustellen oder bedarf es dafür eine Systemanpassung?
Patience is a virtue, possess it if you can
Seldom found in woman
Never found in man

Xandila

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Eben weil es ein "kann" aber kein "muss" ist und weil bei Splittermond andere schlechte Eigenschaften und ungesunde oder störende Eigenarten oder andere Probleme über Schwächen dargestellt werden, finde ich eine Schwäche hier auch den passenden Regelmechanismus und sehe keine Notwendigkeit für einen gesonderten.
Splitterpunkte gibt es aber natürlich nur, wenn der Char sich nicht nur ein bißchen unwohl fühlt ohne seine Buffzauber, sondern auch tatsächlich nachteilige Situationen daraus für ihn entstehen (egal ob rollenspielerisch oder durch negative Umstände)

barbarossa rotbart

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@Xandila:
Die Antwort auf die Frage hat Gonzo indirekt geliefert.
Buff-Zauber sind Aufputschmittel, weil sie ganz zum Gegensatz zur Ausrüstung temporäre Veränderungen im Körper des Verzauberten hervorrufen. Bekanntlich wird man von Aufputschmitteln süchtig.

@SeldomFound:
1. Ja.
2. Eigentlich müsste die Darstellung als Schwäche reichen.

Das Problem ist ja gerade, deshalb streiten wir uns ja so heftig, dass ich der Meinung bin, dass Buff-Zauber, wenn man sie permanent benutzt, generell süchtig machen (Gonzos implizierter Vergleich von Buff-Zaubern mit Aufputschmitteln ist deshalb sogar noch passender als dein eigener Vergleich mit Ausrüstung) und deshalb ja eigentlich ganze Gruppen von Abenteurern süchtig sind, weil sie sich jeden Morgen mit Buff-Zaubern vollpumpen. Yinan sieht darin keine Gefahr und meint sogar, dass es ganz normal sei, dass sich jeder ständig bufft.