Um mit meinem Beispiel etwas anzufangen muss man nicht mal wisssen was DSA heisst, geschweige denn es gespielt haben.
Man bekommt zu Spielbeginn weit mehr Punkte allein in einem Bereich, als man in den meisten Gruppen in seiner gesamten Spielzeit bekommt.
Selbst wenn du nur deine Eindrücke und Empfindungen beschrieben hättest, müsstest du auf einem Diskussionsforum damit leben das die anderen Forenteilnehmer darüber diskutieren. Du hast jedoch Thesen aufgestellt, nämlich:
- Das der Erfahrungspunktepool nach HG1 pro HG effektiv weniger wird
- Das Spielprinzip von Splittermond drängt eher zum Spezialisten hin
Die erste These lässt sich nur halten wenn man die Punkte der Charaktererschaffung zu denen von HG 1 rechnet, und dann Erschaffung+100 EP gegenüber 200 EP stellt. Was man für so eine These aber tun müsste ist die 100 EP den 200 EP gegenüberzustellen, bereinigt um die Verteuerung der Steigerungen (die wenn ichs mich aus dem Kopf heraus richig erinnere im Maximum bei 66,67%). Somit hat man 100% mehr EP auf HG 2 anstatt auf HG 3 zur Verfügung, und muss für die selbe Leistung aber im Maximum nur 100%* mehr ausgeben (und das auch nur bei Meisterschaften), sprich im schlechtesten Fall kauft man mit den Punkten genau die selbe Anzahl an Dingen (20 Meisterschaften), im besten Fall die doppelte Anzahl (14 gegen 28 Stärken oder Ressourcen).
Die zweite These ist auch etwas abstrus, da genau die Beschränkung des Maximums pro Heldengrad eben den Helden eher in die Breite zwingt, da man 100 EP in egal was ausgeben muss um einer Fertigkeit den 7. Punkt zu kaufen. Gäbe es keine Heldengrade, wären Spezialisten bevorzugt, aber dadurch das man in einen HG eine gewisse Anzahl an Punkten "versenken muss" bevor man die Maxima erhöht bekommt, hilft dabei Spezialisten eher zu bremsen.
Natürlich ist jedem seine Meinung ungenommen, ich halte nur die aufgestellten Thesen für nicht richtig, bzw. die Implikationen für so allgemein gültig das sie eigentlich nicht der Rede wert sind (es steht natürlich jedem frei alles möglich zu "erkennen", vieles davon fällt halt österreichisch umgangssprachlich unter "no na ned", wie das man mit limitierten Ressourcen haushalten muss)
* Grad 0 und 1 Zauber lasse ich außer Acht, da auf dem selbem HG auch Grad 2 Zauber gekauft werden können.
Ok, bei der ersten These hast du recht, sofern man nur meine Überschrift liest (da steht nämlich nichts von Charaktererschaffung, da hast du recht), aber nicht den übrigen Post. Meine These bezieht sich eben auf HG1 inklusive Charaktererschaffung bzw. HG1 bezogen auf die Charaktererschaffung.
Dass das etwas subjektives ist und kein unwiderrufliches Faktum, das ist mir klar, es gehr hier um Eindrücke. Ich habe aber nicht erwähnt, dass das in anderen Rollenspielen anders sei. Insoferne verliert dein Vergleich, dass es bei anderen Rollenspielen doch genauso sei und als explizites Rollenspiel DSA erwähnt, (für mich zumindest) an Relevanz. Heißt nicht, dass man über alles Mögliche diskutieren kann, ich hab grundsätzlich kein Problem damit. Sonst hätte ich ja wohl nicht hier im Forum gepostet. ; )
Aber du verstehst sicher, dass wenn mir jemand sagt, dass das überall anders auch so sei oder sogar noch "schlimmer", ich dann nicht plötzlich die Erleuchtung aufgrund dessen erlange.
Dass 200 EP mehr sind als 100 EP - noch dazu, wenn man für Fertigkeiten etc. nicht das doppelte als zuvor ausgeben muss - ist mir klar.
Auch, dass man prinzipiell HG1 von der Charaktererschaffung trennen sollte. Keine Frage. Es erweckt jedoch (zumindest bei den Fertigkeiten und Meisterschaften) den Eindruck, dass diese
Zur These 2: Jein. Da gibt es einen feinen Unterschied. Ich habe damit nicht sagen wollen, dass das Spielprinzip von Splittermond an sich hin zum Spezialisten drängt. Falls das jemand so verstanden hat, hab ich mich wohl falsch ausgedrückt. Aber sehr wohl wollte ich damit ausdrücken, dass bei mir der Eindruck geweckt wurde, dass man auf HG2 und HG3, im Vergleich zu HG1 (und dann HG4) sich eher spezialisieren muss. Bzw. eigentlich: mehr mit seinen EP haushalten muss, als das zuvor (HG1 inkl. Charaktererschaffung) der Fall war oder zumindest so gewirkt hat.
In meinem konkreten Beispiel habe ich zusätzliche Fertigkeiten, Attribute und auch Ressourcen genommen/gesteigert habe, die ich ansonsten nicht genommen hätte, da ich mir gedacht habe, dass ich das später noch steigern werde. Was bei HG1 kein Problem war, da viele Fertigkeiten eh schon maximiert waren.
Auf HG2 nun aber muss ich mehr haushalten.
Alles kein Problem. Nur war mir das so bei der Charaktererschaffung nicht bewusst. Was keine Kritik ist, nur eine persönliche Feststellung.
Ich widerspreche dir auch nicht, wenn du meinst, dass man eher (wenn man alle HG zusammengefasst betrachtet) eher gezwungen wird in die Breite zu gehen. Das war auch mein Gedanke bei der Charaktererschaffung. Auf HG1 komme ich nicht weiter (als Fertigkeitswert 6, Schwelle 1 etc.), also gehe ich da eher in die Breite.
Darum ja auch erst mein Post jetzt auf HG2 wo ich mir denke, dass es ab jetzt eher nicht mehr so in die Breite gehen kann, ich also eher gezwungen bin, mich auf weniger zu konzentrieren als ich das noch auf HG1 empfunden hatte.
Ab HG4 geht das wieder in eine andere Richtung. Nur hab ich davon wenig auf HG2 und HG3.
@mit limitierten Ressourcen haushalten: Na no na ned. Eh. Aber - nochmal - wenn ich zB. bei der Charaktererschaffung ein paar Hauptfertigkeiten maximiert habe und dann auf HG1 diese nicht mehr steigern kann, dann gehe ich eher in die Breite. Oder widersprichst du mir da?
Wenn ich dann auf HG2 zwar insgesamt mehr EP als auf HG1 bekomme und die Fertigkeiten meist um weniger als 100 % steigen - ich aber ja eher in die Breite gegangen bin aufgrund dessen, dass ich gewisse Dinge auf HG1 nicht mehr steigern konnte - dann stimmt das zwar schon, dass ich mit "limitierten Ressourcen haushalten muss" und mir das davor bewusst sein sollte, no na ned. Aber andererseits wurde mir (ich schreib das jetzt bewusst überspitzt) bei der Charaktererschaffung und darüber hinaus auf HG1 etwas anderes "vorgegaukelt".
Ich denke mir eigentlich schon, dass sich viele Leute denken: oh, HG1 100 EP und HG2 200 EP, da geht sich ja locker alles aus!
Und tut es dann eben nicht.
Wohlgemerkt geht es mir da nicht um das "rollenspielerische" - weil ich muss ja nicht alles auf jeden HG maximieren. Und natürlich steigert mein Charakter auch Fertigkeiten etc. während seines "Lebens", von denen er sich bei Charaktererschaffung noch nicht bewusst war. Anstatt auf "Muss" jetzt alle Fertigkeiten zu maximieren bevor ich an anderes denke.