Niam
Der Schlangenschamane verarztet weiter den Vogel, während er spricht: "Als ich ein Kind war, zeigte mir mein Lehrmeister wie eine Dachsin für ihre Kinder ein Vogelnest plünderte. Die Mutter des Nestes kam und versuchte ihre Brut zu verteidigen, die Dachsin tötete sie. Danach brachte sie Vogelleiche und Eier zu ihrem Bau und gab ihren Kindern zu fressen, während sie sich mit den Resten zufrieden gab. Mütter und Kinder ernähren sich von Mütter und Kinder. Das bedeutet Leben, sagte mir mein Lehrmeister."
Er schaut auf und zu Jeribelle: "Damit meinte er aber nicht, wie er mir später erklärte, dass das Leben an und für sich grausam sei. Die Vögel werden mit den Trollen einst werden. Die Trolle werden mit der Erde einst werden. Die Erde gebiert Nahrung und Schutz für neues Leben. An sich lebt alles Leben für einander."
"Der Fluch und die Gabe von uns humanoiden Wesen ist nun das wir ein ausgeprägtes Schmerzempfinden haben. Nicht nur, wenn unser eigener Körper beschädigt wird, sondern auch, wenn andere Leiden oder wir nicht das "Richtige" tun, spüren wir Schmerzen, die uns dabei helfen sollen, ein gutes Leben führen zu können. Doch nicht jeder spürt die gleichen Schmerzen. Denn ein gutes Leben bedeutet für jeden von uns etwas anderes."
"Ich sage nicht, dass du Unrecht hast, Jeribelle. Wenn es dich peinigt, ist dies für dich der falsche Weg. Doch ich spüre keinen Schmerzen dabei, diese Vögel den Trollen zu geben. Daher bin ich mir sicher, dass dies für mich der richtige Weg ist."