Theodorus
Natürlich schicke ich Susanne nicht fort, wenn sie nicht möchte. Ich würde sie auch nicht allein durch die dunklen Gassen ziehen lassen wollen.
Meine Unterkunft ist in sowas wie eine Herberge, nur vom Zirkel aus. Wer nicht woanders leben will, kann hier eine ganz angenehme Wohnung gestellt bekommen.
Ich sage dem Empfang, dass er niemanden zu wecken braucht, der Junge so mal ruhig schlafen. Er hat auch so einen harten Job.
Auf Skorns Bemerkung hin:
"Das wäre mir lieb, ja. Danke."
Ich gehe nicht ein auf das, was er vermutlich meint.
Meine "Wohnung" besteht im Großen und Ganzen aus zwei Räumen und einer kleinen Waschkammer. Ein kleiner Raum mit einem Bett, nicht sonderlich groß aber ziemlich bequem. Im etwas größeren Zimmer neben Schreibtisch und einem einzelnen Regal noch ein Kamin, ein Sofa, zwei Sessel und ein Tisch dazwischen. Zwei Schränke mit dem wenigen privaten Besitz den ich habe.
Das ist in jedem Fall ausreichend für mich. Als ich aber durch die Tür komme, merke ich:
Für zwei Personen könnte das etwas eng sein...
Als Skorn mich aus meinen Gedanken reißt, erwiedere ich:
"Ich als Sterblicher? Das klingt... Wichtig. Dann hoffe ich mal, dass ich das kann, wobei auch immer.
Sagt, Skorn, habt Ihr dieses Siegel schon einmal gesehen?"
Ich hole den Briefumschlag hervor und halte ihn ihm hin.
Während der Vogel das Siegel mit den zwei Krähen betrachtet, wende ich mich Susanne zu:
"Ich habe nur ein Bett, Ihr könnt es gern nutzen. Ich werde hier schlafen. Wenn Ihr noch etwas braucht, fragt bitte einfach."
Ich lächle verlegen. Ich hab nicht aufgeräumt, fällt mir auf. Bücher, Papyrus, Schreibutensilien. Eine Weinflasche. Ein paar Kerzen. Feuerholz. Alles liegt nicht sehr gefordnet auf dem Boden herum.
Ich wende mich dem Raben wieder zu.