Autor Thema: Ist "Furcht" viel zu mächtig?  (Gelesen 21204 mal)

Yinan

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #30 am: 13 Jan 2017, 18:21:28 »
Ich habe manchmal den Eindruck - rein persönlich, muss überhaupt nicht stimmen -, dass der Geistige Widerstandswert von kampflastigen Spielern in seiner Bedeutung, die ihm das Regelwerk gegeben hat, nicht ermessen wird. Das würde jedenfalls den Frust mancher Kämpfer erklären, die plötzlich auf einem Gebiet angegriffen werden, dem sie nicht viel entgegenzusetzen haben, und dann ungewohnt schlecht dastehen.
Das Problem ist nicht wirklich der Angriff auf GW, sondern die unverhältnismäßig starke Wirkung, die ein einfacher Grad 1 Zauber hat. Angsterfüllt ist halt ein sehr harter Zustand. Das Maximum des Würfelwurfes von 20 auf 10 zu reduzierten ist halt verdammt stark. Was bringt es mir noch einen Durchschnitt von 7 zu bekommen, wenn es gar nicht mehr häher als 10 werden kann und ich oftmals 13+ brauche bei stärkeren Gegnern. Die kann ich dann quasi nicht mehr treffen...
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Chanil

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #31 am: 13 Jan 2017, 18:27:37 »
So isses auch. Darum schaltet man im Regelfall zuerst den Zauberer aus oder unterbricht ihn. Der "Furcht" ist für "profane" Gegner und wenn man mehr als 5 Gegner hat (die einen auch schon mal 20 20 Fokus kosten) hat man schnell Probleme mit anderen Zaubern. Im Regelfall kann man einfach die Zahl der Gegner erhöhen und schon hat man den Zauberer erfolgreich beschäftigt, er hat erfolg beim Zaubern und dennoch werden nicht alle Gegner komplett Nutzlos. Hier ist aber Fingerspitzengefühl gefragt, denn wenn es zu viele Gegner werden ist das auch nicht gut und die Gruppe geht hops.

Aber ich stimme maggus zu, nur weil der GW vernachlässigt wird und zwar gerne wie es den Anschein hat, ist der Zauber nicht zu stark.
Wie wäre es mit einem begleitenden Zauberer der den GW erhöht, oder den Gruppenzauberer mittels Antimagie behindert? Alles kein Ding, man muss sich als SL halt auf die Gruppe einstellen. Macht unser SL auch und wir haben auch einen Beherrscher der "mal eben" (gut war ein Glückswurf) einen Schattenweber hat einschlafen lassen... dennoch sind die Kämpfe nicht zu leicht. Und bitte ohne Kampfmagie hat jeder Kämpfer in Reichweite einen Gelegenheitsangriff auf den Zauberer wenn er zaubern will...
'Nomis' schrieb am 17 Juli 2012 - 11:26:

Anbei erwähnt, ist gesunder Menschenverstand, anders als viele annehmen, sehr variabel in seiner Ausprägung und keinesfalls eine feste Größe in Art, Umfang oder Funktion.

Jeong Jeong

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #32 am: 13 Jan 2017, 18:33:12 »
Ich finde es immer noch etwas kurios, dass sich die Bedeutung des GWs an einem Grad 1 Zauber misst und auch Gegner an diesen Zauber angepasst werden müssen. Gibt es auch nur einen einzigen anderen Grad 1 Zauber, der solche Argumentationen und Reaktionen notwendig macht?

Chanil

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #33 am: 13 Jan 2017, 20:35:49 »
Die Bedeutung des GW wird nicht an diesem einen Zauber gemessen. maggus hat einen Link gegeben wo GW überall wichtig ist, dieser Zauber ist nur eines von vielen Dingen.
Generell sollte sich jeder SL mit seinen NSC in gewisser Weise an die Gruppe anpassen, nicht nur an diesen einen Zauber, denn sonst kann es für die Gruppe schnell zu schwer oder zu leicht werden.
Das dieser Zauber so stark erscheint, liegt vor allem darin dass viele Kämpfe für so wichtig halten. Eine Gruppe mit wenigen Kämpfen in den Abenteuern wird das Problem nicht bekommen. Der Zauber ist Kampfstark, zumindest bei wenigen Gegnern ohne magischen Schutz und einem guten Beherrscher. Bei zu vielen Gegnern oder bei magischen Gegnern ist der Zauber wieder nicht so nützlich.

Daher sehe ich den Zauber auch nicht als so gefährlich an. Ja, Einzelgegner und kleine Gruppen kann man damit ausschalten und auch nur, wenn sie nicht magisch geschützt sind, aber das war es auch schon. Daher verstehe ich das Gewese hier auch nicht sonderlich.
'Nomis' schrieb am 17 Juli 2012 - 11:26:

Anbei erwähnt, ist gesunder Menschenverstand, anders als viele annehmen, sehr variabel in seiner Ausprägung und keinesfalls eine feste Größe in Art, Umfang oder Funktion.

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #34 am: 13 Jan 2017, 21:01:22 »
Das war es auch schon? Das ist schon eine ganze Menge. Kein anderer Grad 1 Zauber kann beispielsweise alleine einen Riesen als Gegner Schachmatt setzen. Das ist einfach nicht das Machtlevel, das Grad 1 Zauber normalerweise haben.

Chanil

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #35 am: 13 Jan 2017, 21:22:51 »
Also mit "Felsgeschoss" kann man auch Riesen liegend machen... ist der Zauber auf jeden Fall auch zu mächtig!
'Nomis' schrieb am 17 Juli 2012 - 11:26:

Anbei erwähnt, ist gesunder Menschenverstand, anders als viele annehmen, sehr variabel in seiner Ausprägung und keinesfalls eine feste Größe in Art, Umfang oder Funktion.

Yinan

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #36 am: 13 Jan 2017, 21:32:14 »
Der Zustand "Liegend" ist bei weitem nicht so schlimm wie Angsterfüllt + "Kann den Zauberer nicht mehr angreifen".

Zumal beim Felsgeschoss auch noch eine Probe auf Akrobatik gemacht wird, ob man wirklich umfällt. Und mit Akrobatik 15 ist die Akrobatik der meisten Riesen gar nicht mal so schlecht (Probe ist gegen 20+Fertigkeitswert des Zauberers).

Dazu kommt, dass Felsgeschoss gegen die VTD geht, was bei allen Riesen wesentlich höher ist, als die GW (im Durchschnitt ist die VTD um ~8 Punkte höher als der GW bei den Riesen).
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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #37 am: 13 Jan 2017, 22:37:42 »
Ich stimme Chanil zu. Wir rollenspielen mehr als wir kämpfen, unser Zauberer hat auch Furcht und uns kam der jetzt noch nie über vor
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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #38 am: 14 Jan 2017, 07:44:34 »
Beim Felsgeschoss stimme ich Yinan zu, dagegen sind Riesen nicht einmal ansatzweise so empfindlich und der Zustand ist wesentlich weniger schlimm als der Zustand Angsterfüllt. Hinreichend optimierte Abenteurer werden von einem angsterfüllten Riesen spätestens auf HG 2 wahrscheinlich nicht mehr getroffen werden.

Aber natürlich gibt es Gruppen, in denen selten gekämpft wird und das daher egal ist. Oder die Spieler schränken sich selbst ein und nutzen den Zauber Furcht einfach von sich aus nur selten. Doch beide Arten von Gruppen bzw. Spielern werden ja überhaupt nicht davon beeinflusst, wenn die Zauber für Kämpfe gebalanct sind. Dadurch sind alle relativ leicht unter einen Hut zu bringen, denn die einen stören besser gebalancte Regeln nicht und die anderen hätten sie gerne.

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #39 am: 14 Jan 2017, 09:33:02 »
Also, wie macht man es jetzt nun: Muss der Zauber verändert werden oder der Zustand? Oder vielleicht sogar beides?
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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #40 am: 14 Jan 2017, 10:32:58 »
Der Zauber gibt einen Zustand. Entweder soll der Zustand so verheerend sein wie er ist, dann sollte der Zauber einen höheren Grad haben, oder der Zustand ist zu stark, dann einfach den Zustand fixen.

Den Zustand wird man halt nur mit einem Redesign des kompletten Zustandes fixen können.

Vielleicht dass momentane Angsterfüllt zu Panik ändern, und angsterfüllt die Patzerchance verdoppelt von 3- auf 4- (oder gar mehr als verdreifacht auf 5-)? Dann kann man wenn man nicht patzen will einen Sicherheitswurf machen, und wenn man's riskieren will mit erhöhter Patzerchance normal würfeln oder gar einen Risikowurf machen (keine Ahnung wie die Patzerchance dann dort ist, bei Patzer 4- oder 5-).
« Letzte Änderung: 14 Jan 2017, 10:34:31 von rparavicini »
Meine Beiträge beziehen sich, wenn nicht explizit anders gesagt, immer nur auf die geltenden Regeln und meine persönliche Meinung. Ich erheben keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit, oder verbiete anderen Leuten in ihrer Runde etwas anders zu machen :)

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #41 am: 14 Jan 2017, 11:07:00 »
Ich schließe mich meinen Vorredner insofern an, dass ich auch finde der Zauber Furcht ist unverhältnismäßig stark weil der Zustand Angsterfüllt einfach zu heftig ist. Das gleiche gilt in meinen Augen genauso übrigens für Relikte mit "Klang des Schreckens", aber das ist ein anderes Thema. Ich finde, der Zauber sollte angepasst werden indem er entweder eine engere zeitlichere Begrenzung hat, regelmäßige Proben zum Ablegen des Zustandes erlaubt oder etwas komplett anderes bewirkt als den Zustand Angsterfüllt zu verteilen. Eine tolle Alternative fällt mir im Moment aber noch nicht ein, die Möglichkeit dass der Getroffene den Zauberer nicht mehr angreifen kann finde ich eher unbefriedigend - man könnte z.B. stattdessen auch Malus auf GW verteilen, oder den Charakter zwingen immer AA zu machen, oder Entschlossenheitsproben gegen Flucht erschweren, oder oder oder...

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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #42 am: 14 Jan 2017, 12:32:32 »
Ich komme zum Schluss, dass das Problem die Einschränkung durch den Zustand "Angsterfüllt" während eines Konfliktes ist.

Außerhalb eines Konfliktes, sei es ein Kampf oder eine soziale Interaktion, halte ich den Zustand für angemessen.

Von daher meine Idee: Im Falle eines Konfliktes kann man den Zustand "Angsterfüllt" ignorieren, sofern man dafür nach der Optionalregel zur Entziehung von Konsequenzen eines sozialen Konfliktes (GRW, S. 148 ) einen Malus von 3 Punkten akzeptiert, der mit Splitterpunkten eins zu eins weggekauft werden kann.

Dieser Malus hält an, bis der Zustand Angsterfüllt abgelaufen  ist oder geheilt wurde.
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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #43 am: 14 Jan 2017, 14:51:04 »
Ich komme zum Schluss, dass das Problem die Einschränkung durch den Zustand "Angsterfüllt" während eines Konfliktes ist.

Das wäre dann wohl ein eigenes topic wert. Hier geht's ja um die Frage, ob der Zauber Furcht zu mächtig ist, und nicht unmittelbar um den Zustand Angsterfüllt.
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Re: Ist "Furcht" viel zu mächtig?
« Antwort #44 am: 14 Jan 2017, 14:56:14 »
Bei nicht vernunftbegabten bzw. v.a. instinktgesteuerten Gegnern, also Tiere und viele Monster, sehe ich allerdings keine Unwucht, wenn der Zauber Furcht ab HG 2 meistens gelingt.
Gerade da sehe ich das größte Problem.

Wenn die Gruppe von einem einzelnen starken Monster angegriffen wird, dann kann sie mit diesem simplen Spruch quasi das ganze Monster ausschalten.

Der Spruch "Tiere beherrschen" hat ja eine Begrenzung bis GK 7. Ich fände es gut, wenn man auch auch "Furcht" nicht gegen große Monster einsetzen könnte. Der Unterschied ist, dass die Gruppe ja i.d.R. von mehreren schwachen oder einem einzelnen starken Monster angegriffen wird. Eines der schwachen Monster auszuschalten ist in Ordnung, aber ein einzelnes starkes sollte von der Dramaturgie her nicht einfach so ausgeschaltet werden können.

Ich habe manchmal den Eindruck - rein persönlich, muss überhaupt nicht stimmen -, dass der Geistige Widerstandswert von kampflastigen Spielern in seiner Bedeutung, die ihm das Regelwerk gegeben hat, nicht ermessen wird. Das würde jedenfalls den Frust mancher Kämpfer erklären, die plötzlich auf einem Gebiet angegriffen werden, dem sie nicht viel entgegenzusetzen haben, und dann ungewohnt schlecht dastehen.
Das mag stimmen.

Hier kommt aber noch etwas hinzu. Wenn ein Angriff gegen die VTD durchgeht, dann wird man vielleicht verletzt und erhält einen Malus von 1 oder 2. Aber wenn Furcht durchgeht, dann ist man fast kampfunfähig. Selbst wenn also GW und VTD gleich hoch wären, birgt Furcht gegen Spieler eingesetzt ein viel größeres Frustpotential.