Autor Thema: Soziale Konflikte in unüblichen Situationen oder "Schau mal hinter dir"  (Gelesen 3038 mal)

Connoar

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Servus, ich hab da ein paar Probleme mit Sozialen Konflikten die nicht in Standard Situationen stattfinden.
Beispiel :
Der Klassiker, zwei Personen kämpfen miteinander plötzlich schaut der eine am anderen vorbei und sagt  "Was ist denn dass da hinter dir" in der Hoffnung dass sein Kontrahent sich umdreht bzw. abgelenkt wird und er einen Treffer landen kann.
Das regeltechnisch umzusetzen bereitet mir so viele Probleme dass ich kaum weiß wo ich anfangen soll.

Was muss der  Ablenker würfeln (vermutlich Redegewandtheit), wie lange dauert es und ist es eine komplexe Handlung ?

Wenn der Gegner weiß, dass nix hinter ihm ist, ist es dann überhaupt möglich ihn mittels Redegewandtheit dazu zu bringen sich umzudrehen ? Oder allgemeiner, ist es möglich jemanden von etwas zu überzeugen von dem er weiß, dass es nicht stimmt (zb: wenn mir jemand versichert, dass ein gesuchter Gegenstand auf dem Tisch liegt, obwohl ich auf dem Tisch nachgesehen habe und mir sicher bin dass er nicht da ist) ?

Und wenn ich davon ausgehe, dass mich jemand gerade anlügt und ich seine Absicht dahinter durchschauen will, gegen was muss ich meine Empathie Probe ablegen, seinen GW oder seine Redegewandtheit und wie lange dauert dass ?
Good bye Emo cry

Ravenking

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Der Klassiker, zwei Personen kämpfen miteinander plötzlich schaut der eine am anderen vorbei und sagt  "Was ist denn dass da hinter dir" in der Hoffnung dass sein Kontrahent sich umdreht bzw. abgelenkt wird und er einen Treffer landen kann.
Zum Thema Rede-Aktionen/Soziale Konflikte im Kampf gibt es gerade schon eine Diskussion:
http://forum.splittermond.de/index.php?topic=4846.0

ist es möglich jemanden von etwas zu überzeugen von dem er weiß, dass es nicht stimmt (zb: wenn mir jemand versichert, dass ein gesuchter Gegenstand auf dem Tisch liegt, obwohl ich auf dem Tisch nachgesehen habe und mir sicher bin dass er nicht da ist) ?
Also es gibt interessante psychologische Untersuchungen, bei denen durch entsprechende suggestive Befragung etc. Leute plötzlich Zeugenaussagen zu Dingen machen, die sie definitv nicht gesehen haben, dann aber fest davon überzeugt sind. Daher würde ich soetwas nicht prinzipell ausschließen. Aber es wäre natürlich - abhängig von der "Unwahrscheinlichkeit", der Länge der verstrichenen Zeit, der Größe des Ver- oder Misstrauens der andere Person gegenüber, der Wichtigkeit, die diese Tatsache für die Person hat usw. - eine entsprechend stark erschwerte Probe.

Also z.B. wenn die Person schon misstrauisch ist (Einstellung ablehnend, d.h. -4), sie gerade erst selbst nachgesehen hat (erschwerter Umstand, z.B. -6) und es eher unwahrscheinlich ist, dass sie den Gegenstand übersehen haben kann (noch mal erschwerter Umstand -6), könnte da m. E. ein Malus von -16 oder mehr bei rum kommen.
Sowas braucht aber auf jeden Fall Zeit und würde ich nicht im Kampf erlauben.
The rain made a door for me and I went through it, the stones made a throne for me and I sat upon it.
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Kuanor

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Ich halte es ehrlich gesagt für nicht so schwierig, wenn es nur darum geht, eine andere Person so weit zu verunsichern, dass sie nochmal nachschauen geht.
-4 und -6 klingen plausibel für diesen wirklich ungünstigen Fall, aber ein zweites Mal ungünstigen Umstand anrechnen würde ich nicht.
Und im Kampf etwas schauspielern, wenn man es kann, sollte ebenso möglich sein. Eine längerfristige Aktion (d.h. man muss bei Unterbrechung auf Entschlossenheit testen, ja?) darf das dann aber schon sein.

Quendan

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Für alle regelmäßig nutzbaren Möglichkeiten, den Gegenüber im Kampf konkret zu beeinflussen, empfehle ich die Einführung von Meisterschaften, wie sie ja bei Anführen und Darbietung schon existieren. Bei Splittermond nutzen wir ganz bewusst dieses Mittel für jene Sachen, die einem konkrete regeltechnische Vorteile bringen - das sollten keine einfachen "kann jeder jederzeit mit wenig Aufwand machen"-Sachen sein. Sonst entwertet es auch die bestehenden Meisterschaften und greift dadurch in das Balancing ein.

Alles was nicht über Meisterschaften funktionieren soll würde ich situativ über das bestehende optionale Regelelement "Taktischen Vorteil herbeiführen" (Die Regeln, S. 171) handhaben, da stehen ja diverse Angaben dazu.