Autor Thema: Nach dem Überrachungsangriff  (Gelesen 7169 mal)

TrollsTime

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #15 am: 15 Aug 2016, 08:54:17 »
Entscheidender Vorteil für den Schützen: Aktive Abwehr geht nur wenn man sich des Angriffs bewusst ist. Meiner Meinung also: wenn keiner dem Schützen Beachtung schenkt oder man ihn nach dem ersten Angriff mit Hinterhaltsboni nicht entdeckt, ist keine AA möglich. Sehe ich zumindest so.

Das Entdecken ist genau unser Diskussionspunkt gewesen. Wird er automatisch entdeckbar, oder muss der Gegner einen Wahrnehmungswurf machen ?

Gerne einen Wahrnehmungswurf, aber definitiv erleichtert.

"Verstecken und Schießen" ist nunmal wesentlich auffälliger als "Verstecken"
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

Cerren Dark

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #16 am: 15 Aug 2016, 14:08:26 »
Puh... meiner Meinung nach ist das stark von den am Ort des Geschehens vorliegenden Umständen abhängig.
Wenn ein Bogen- oder Armbrustschütze beispielsweise aus einem dichten Gebüsch heraus schießt, dann gibt er damit nur seine ungefähre Richtung preis (über das verwendete Projektil). Wenn es das einzige Gebüsch auf freiem Feld ist, dann ist die Schlussfolgerung recht leicht. Ist es aber hingegen eines von sehr vielen Gebüschen eines dichten Waldes, dann sieht die Sache wieder anders aus.

Generell wird IMHO eine (erneute) Wahrnehmungsprobe fällig, wenn...
  • der Schütze für seinen Angriff sein Versteck nicht aufgeben musste (z. B. Schuss aus dem Gebüsch). Die Gegner erhalten +2 auf ihre Wahrnehmung gegen seine ursprüngliche Heimlichkeit.
  • der Schütze für seinen Angriff sein Versteck temporär aufgeben musste (z. B. hinter einer Mauer hocken, aufstehen, schießen, wieder zurück in Deckung). Die Gegner erhalten +4 auf ihre Wahrnehmung gegen seine ursprüngliche Heimlichkeit.
  • unabhängig vom Schützen relevante umgebungsspezifische Wahrnehmungsbeeinträchtigungen vorliegen (schlechte Lichtverhältnisse, Nebel, etc.)

Anders formuliert: Eine (erneute) Wahrnehmungsprobe ist dann nicht erforderlich (d. h. gilt als automatisch gelungen), wenn der Schütze sein Versteck nach dem ersten Schuss aufgibt und (wenigstens teilweise) sichtbar bleibt und keine relevante Wahrnehmungsbeeinträchtigungen vorliegen.

Der Taktische Vorteil der Überraschung gilt nach wie vor nur für den ersten Schuss, danach nicht mehr (gilt unabhängig vom Entdecken des Schützen). Eine AA darf ein Gegner bei mir nur dann machen, wenn er den Schützen schon entdeckt hat.

Gruß,
Cerren
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Draconus

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #17 am: 15 Aug 2016, 16:42:57 »
Ich persönlich finde das sehr stark zugunsten des Angreifers ausgelegt. Vor allem wenn man keinen Bonus auf die Wahrnehmen-Probe geben würde. Das könnte dann so etwas ergeben, wenn man niemanden der geübt im Entdecken ist in der Gruppe hat:
"wir haben hier 3 Bäume und 3 Büsche hinter denen sich der Bogenschütze verstecken könnte. Wir haben allerdings keine Ahnung wo er ist, obwohl jedes Gruppenmitglied inzwischen MINDESTENS 3 PFEILE in sich stecken hat. SL, wir müssen ein Wörtchen reden."

Da es Regeltechnisch aber bisher gar nicht abgedeckt ist würde ich es persönlich vermutlich mit einem +4 bis +6 Bonus auf die Wahrnehmungsprobe abhandeln. Einfach, weil man weiß in welcher Richtung der Schütze ist und demnach nur wenige Meter nach ihm absuchen muss.
Ich weiß, dass ich verrückt bin, normal ist langweilig

p.s. das großartige Profilbild stammt von Joshua Carrenca und es ist eigentlich... größer

Yinan

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #18 am: 15 Aug 2016, 16:47:54 »
Also ich würde ja sagen, dass sobald der versteckte geschossen hat, er nicht mehr versteckt ist. Die Gegner wissen, aus welcher Richtung er schießt und können damit ihn auch sehen und zu ihn gehen.
Wenn er versteckt bleiben will, muss er sich von seiner Position fort bewegen und erneut verstecken, was je nach Umgebung sehr leicht bis unmöglich sein kann.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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wlfn

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #19 am: 15 Aug 2016, 16:51:03 »
Also ich würde ja sagen, dass sobald der versteckte geschossen hat, er nicht mehr versteckt ist. Die Gegner wissen, aus welcher Richtung er schießt und können damit ihn auch sehen und zu ihn gehen.
Wenn er versteckt bleiben will, muss er sich von seiner Position fort bewegen und erneut verstecken, was je nach Umgebung sehr leicht bis unmöglich sein kann.

Dem würde ich mich anschließen. Ich glaube auch, dass so eine Aussage auch mal von einem der Autoren in einem anderen Thread zu diesem Thema kam.

Gruß
wlfn

Quendan

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #20 am: 15 Aug 2016, 16:58:46 »
Dem würde ich mich anschließen. Ich glaube auch, dass so eine Aussage auch mal von einem der Autoren in einem anderen Thread zu diesem Thema kam.

Ich persönlich würde es als SL auch so handhaben wie Yinan.

Cerren Dark

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #21 am: 16 Aug 2016, 09:51:15 »
Ich vergaß zu erwähnen, dass die Wahrnehmungsboni kumulativ sind.

Und noch ein Punkt: Solange wir eine Situation in klarem, hellem Tageslicht mit übersichtlicher Umgebung haben, stimme ich euch zu. Schließlich brauche ich auch keinen Wahrnehmungswurf, um unter solchen Bedingungen einen Baum in 10m Entfernung wahrnehmen zu können. Und in solchen Fällen ist es häufig gerechtfertigt, so zu verfahren, wie ihr es vorgeschlagen habt: Einfach davon ausgehen, dass der Schütze quasi automatisch gesehen wird. Fair enough.

Aber das ist ja nicht der allgemeine Fall.

Es kann dunkle Nacht sein; das Gelände kann beliebig unübersichtlich sein; der Schütze kann durch Magie (Schatten/Illusion) getarnt sein oder im Extremfall unsichtbar; es könnte Nebel über der Situation liegen; die Gegner stehen vielleicht nicht still und aufmerksam herum, sondern sind in wilder Bewegung (Gerangel), Feierstimmung, tanzen, sind betrunken, und und und...

Ich persönlich finde solche Differenzierungen wichtig und möchte sie nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, wenn der Preis dafür (erleichterte Wahrnehmungsprobe) spielregeltechnisch so günstig ist. Als Spieler wäre ich sehr enttäuscht, wenn ich feststellen müsste, dass mein Plan, die Räuberbande nach Einbruch der Dunkelheit beim Feiern am Lagerfeuer aus dem Hinterhalt anzugreifen, spieltechnisch genauso effektiv ist, wie sie am hellichten Tag und nüchtern unter Beschuss zu nehmen...

Ich handhabe das auch so, um den kampfschwachen Abenteurern entgegen zu kommen. Angriffe aus dem Versteck heraus sind für diese häufig wie eine Lebensversicherung, die direkte Auseinandersetzung mit einem Gegner oftmals sehr gefährlich. Je länger sie ungesehen operieren und das Kampfgeschehen beeinflussen können, desto besser für diese Charaktere, und die Spieler wissen das zu schätzen.

Gruß,
Cerren
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Yinan

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Re: Nach dem Überrachungsangriff
« Antwort #22 am: 16 Aug 2016, 09:55:33 »
Dafür gibt es dann Modifikatoren auf die Proben.

Die Heimlichkeitsprobe kann bei Nacht dann ein positiver Umstand sein, und die Wahnrehmungsprobe wird durch die schlechten Sichtverhältnisse und den angetrunkenen Zustand negativ beeinflusst.
Damit ist es natürlich wesentlich effektiver die Räuberbande bei Nacht zu attackieren, anstatt bei Tag (wenn man denn auch selbst mit der Dunkelheit gut/besser umgehen kann).

Ich würde aber am generellen Vorgehen nichts ändern, sondern schlichtweg nur mit Modifikationen auf die Proben arbeiten.
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