Autor Thema: Patalis  (Gelesen 3851 mal)

JohnLackland

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Patalis
« am: 16 Jun 2016, 10:44:12 »
Hallo Ihr lieben, ich finde Patalis gerade spannend, das Land ist sehr groß und erinnert mich an das Königreich Neapel mit alten römischen Einflüssen samt Dekadenz.
Wie behandelt die patalische Oberschicht den die niederen Stände? Wie ist das Verhätnis zueinander, ist der Stand sehr wichtig und Etikette?
Wie sieht es mit den Göttern aus? Dornius und Cabrid sind die wichtigen Götter der einfachen Leute. Luseria und Vordan scheinen im Streit zu liegen und Luseria hat aktuell gewonnen. Luseria erinnert mich an eine Rauschgöttin samt Rausch für Prophezeiungen und so weiter.
Wie kann ich mir die Städe vorstellen? Mischung aus Spanien und Italien?
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

SeldomFound

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Re: Patalis
« Antwort #1 am: 16 Jun 2016, 12:09:44 »
DISCLAIMER: Das sind alles nur meine persönlichen Ansichten zu Patalis. Wie üblich dürfte gelten, dass Patalis je nach Runde ganz anders aussehen kann.


Wie behandelt die patalische Oberschicht den die niederen Stände?

Laut S.71 in "Die Welt":
Zitat
"Der überwiegende Teil der Patalier wohnt auf dem Land. Die Bauern genießen nur wenig Freiheiten und Rechte, sind jedoch meistens satt und einigermaßen sicher. Die Oberschicht des Landes legt Wert auf Abgrenzung und hat wenig mit der einfachen Bevölkerung gemein. Da auch der Wohlstand der Herrscher aus Ultia merh von den Minen als von der Arbeit ihrer Untertanen abhängt, kümmern sie sich wenig um deren Belange. An den Küsten hat dies dazu geführt, dass die Handelherrn und andere wohlhabende Bürger der Städte ihren Einfluss ausgedehnt haben und sich von ihren Fürsten, die lieber am Königshof weilen, Befugnisse erkauft haben."

Aber in Ultia gilt:

Zitat
"Besonders talentierte Männer und Frauen aus den einfachen Ständen können es in Ultia schaffen, zum Beispiel als Gladiatoren, Künstler oder Magier einen gewissen Wohlstand und Anerkennung zu erreichen. Die meisten Zuwanderer der Metropole finden sich aber in der Masse der Unterschicht wieder, die im täglichen Kampf um Lohn und Brot ihr Dasein fristet. Für sie ist das Leben härter als auf dem Land."


Zitat
Wie ist das Verhätnis zueinander, ist der Stand sehr wichtig und Etikette?

Wieder S. 71:

Zitat
"Ein Adliger aus Patalis würde nicht einmal den Handelsherrn von Caleria als ihm ebenbürtig ansehen."

Anmerkung: Caleria untersteht als freie Reichsstadt nur dem König!

Und:

Zitat
"Die Oberschicht in Ultia ist ausgesprochen reich und gibt sich auch im Alltag möglichst prächtig."

Dazu kommt noch:

Zitat
"Wetten ist bis in die untersten Schichten gebräuchlich."

Sprich, zum Adel gehört es, dass du Geld hast und es auch ausgeben kannst!


Zitat
Luseria und Vordan scheinen im Streit zu liegen und Luseria hat aktuell gewonnen. Luseria erinnert mich an eine Rauschgöttin samt Rausch für Prophezeiungen und so weiter.

Die Kirche von Vordan hat nach wie vor Einfluss, unter anderem im Bereich der Judikative, denn sie sind für die Auslegung der Rechtes zuständig. Desweiteren wird er nach wie vor den Rittern Patalis verehrt.

Luseria wurde vom aktuellen Herrscherhaus zur Schutzpatronin anstelle von Vordan erwählt. Der Kult wird als "mysteriös" beschrieben und dazu passt es, dass es inoffiziell nicht ein König von Ultia gibt, sondern tatsächlich drei! Die königliche Drillinge wechseln sich häufig heimlich untereinander ab und das kann für ihren Hofstaat echt verwirrend sein! Der König, der gestern dir dein Wohlfallen ausgedrückt, ist am nächsten Tag stinksauer auf dich! Warum bloß?

Die graue Eminenz am Hof ist dabei der Kanzler Servos. Er vermag es die Drillinge von einander zu unterscheiden und lässt sich für seine Ratschläge teuer bezahlen. Darüber hinaus hegt er eine gewisse Abneigung gegenüber Selenia und hat wohl das wahrscheinlich größten und besten Spionagenetzwerk überhaupt in Lorakis.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Zitat
Wie kann ich mir die Städe vorstellen? Mischung aus Spanien und Italien?

Mit einem Schuss Byzanz und Frankreich würde ich noch sagen. Gerade Ultia erinnert mich stark an eine Mischung aus Rom und Paris und der starke politische Zentralismus erinnert mich an Versailles im 17. und 18. Jahrhundert.
« Letzte Änderung: 16 Jun 2016, 12:12:59 von SeldomFound »
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Re: Patalis
« Antwort #2 am: 16 Jun 2016, 13:42:28 »

Danke SeldomFound ;-)

Der Adel wird wahrscheinlich große Summen für Kunst bezahlen und rauschende Feste feiern um ein Kunstwerk auf eine seiner Anwesen zu präsentieren.

Dornius und Cabrid sind die Priester der Kleinen Leute, doch kluge Adlige werden auch auf diese hören, vor allem da sie glaube ich wichtig für die Stabilität der Bevölkerung. Bauern und Zunftaufstände sind schlecht oder meint ihr das ich da falsch liege?
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SeldomFound

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Re: Patalis
« Antwort #3 am: 16 Jun 2016, 15:07:27 »
Wie gesagt, die Oberschicht interessiert sich kaum für die Belange der Bauern, aber denen geht es jetzt auch nicht schlecht.

Die Oberschicht in den Küstenstädten oder auf dem Land dürften tatsächlich aber auch eher Cabrid verehren und auch die ein oder andere Dornius-Kirche stiften. So steht auf S. 73 in "Die Welt":

Zitat
Neben dem Hof mit seinen Intrigien und den einfachen Bauern, die den Reichtum des Landes nur aus der Ferne kennen, gibt es in Patalis eine weitere wichtige Gruppe: Da sich die Adligen der westlichen Fürstentümer mehr um den Hof als um ihre Lehen kümmern, wurden die Bürger und Kaufleute in den Küstenstädten immer selbstständiger. Fern der lukrativen Geschäfte der Haupstadt, sind es hier vor allem Handwerker und Fernhändler, die das Leben bestimmen. Hier wird das Ideal des schlichten Fleißes des Gottes Cabrid gelebt.


Wenn es also zu Aufständen in Patalis kommt, dann wahrscheinlich eher so etwas wie in Paris während der Zeit der Revolution: Die Mächte der Periphere werden stärker und immer mehr unzufrieden mit dem Zentralismus von Ultia. Bauernaufstände gegen Ultia selbst halte ich für unwahrscheinlich, dann eher gegen die lokale Oberschicht.

Ein anderer Aspekt sind religiöse Aufstände und da gab es schon einen recht Erfolgreichen: 860 L.Z. übernahm der Orden der Drei Rosen die Macht auf der Insel Elyrea und sagte sich erfolgreich nach einem kurzen Krieg von Patalis los.
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Re: Patalis
« Antwort #4 am: 16 Jun 2016, 15:20:51 »
Als werden  Dornius und Cabrid Kleriker vom Adel toleriert aber nicht als wichtig wahrgenommen....
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Re: Patalis
« Antwort #5 am: 16 Jun 2016, 16:02:04 »
Als werden  Dornius und Cabrid Kleriker vom Adel toleriert aber nicht als wichtig wahrgenommen....

Es gibt auf jeden Fall keine Verfolgung von diesen Kirchen, doch ja, dem Adel innerhalb der Städte dürfte Dornius eher egal sein. Cabrid hat als Schutzpatron der Künstler und Handwerker da schon ein bisschen mehr Einfluss.

Doch am wichtigsten für einen Adligen ist entweder Luseria (weil Schutzpatronin des Reiches, was die Kirche recht einflussreich macht) oder Vordan (dürfte ihre Macht begründen und steht für alte, ritterliche Werte).
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Re: Patalis
« Antwort #6 am: 16 Jun 2016, 19:20:45 »
Mich hat Patalis auch sehr gereizt, daher bin ich mit meiner Gruppe für die aktuelle Kampagne da gestartet und wir haben dort eine ganze Weile gespielt.

Wie behandelt die patalische Oberschicht den die niederen Stände? Wie ist das Verhätnis zueinander, ist der Stand sehr wichtig und Etikette?

Laut Beschreibung gibt es ein ziemliches Gefälle zwischen den Ständen, das hat SeldomFound ja schon zitiert. Ich habe mich bei meiner Umsetzung innerlich an Vorstellungen vom alten Rom orientiert. Neben der dekadenten, abgehobenen Oberschicht ein Heer von armen Schluckern und Tagelöhnern am unteren Ende.

Ich hatte ein bisschen gezögert, ob es Sklaven in Patalis gibt, zum Rom-Setting hätte das gepasst, aber bei mir sind es jetzt "nur" Leibeigene geworden. Standesunterschiede machen m.E. einen großen Unterschied in Patalis, daher spielen natürlich auch Ettikette eine große Rolle. Aber trotz der unüberwindlichen Hierarchien konnten im alten Rom auch Sklaven z.B. gut ausgebildete und hoch geschätzte Lehrer für die Knaben der Oberschicht sein (oder wie Pop-Stars verehrte Gladiatoren) und ähnliches stelle ich mir auch in Patalis vor.

Dornius und Cabrid sind die Priester der Kleinen Leute, doch kluge Adlige werden auch auf diese hören, vor allem da sie glaube ich wichtig für die Stabilität der Bevölkerung.

Da die Götter ja real sind unterstelle ich mal, dass jeder auch ein Stück darauf hört. Aber Dornius wäre für mich klar eine Sache der Landbevölkerung. Und Cabrid die Wahl für die städtische Bevölkerung von Händlern und Handwerkern, vielleicht auch noch ein paar adelige Kunstliebhaber.

Die Götterwelt von Patalis finde ich generell spannend. Vor allem die Machtkämpfe zwischen Vordan und Luseria. Für mich ist Vordan ein strenger Gott mit starken Aspekten von Gerechtigkeit, Disziplin und Askese, Luseria ist gefühlt das genaue Gegenteil: verspielter, luxuriöser, dekadenter, aber trotzdem sehr machtbesessen.
Die historische Entwicklung, dass Vordan mal der Gott der Oberschicht war und durch Luseria abgelöst wurde, spiegelt auch gut den Fortschritt von Verfall und Dekadenz der Oberschicht, die irgendwann mit der Disziplin eines Vordan nicht mehr viel anfangen wollten. Mit der historischen Abspaltung Elyreas als eine Art Hauptsitz der Vordan Kirche vom luserischen Patalis ist auch eine ziemlich interessante Konfliktlinie gegeben. Da kann man ne Menge draus machen.

Bauern und Zunftaufstände sind schlecht oder meint ihr das ich da falsch liege?

Die arme Bevölkerung ist zwar arm und weitgehend rechtlos, aber für sie wird eben durch "Brot und Spiele" auch von Staatsseite "gesorgt". Daher ist hier vielleicht zuerst einmal weniger Potential für Unzufriedenheit (als z.B. im benachbarten Midstad, wo die Leute hungern.)

Apropos Spiele: meine Chars haben natürlich auch die Arena besucht und ich musste schwer nachdenken, welche Tiere sie da sinnvollerweise im Kampf einsetzen. Im alten Rom waren es ja gerne exotische Tiere wie Löwen, die sie aus den eroberten Provinzen herangeschafft haben, auch um der Bevölkerung zu zeigen, welche exotischen Länder man unterworfen hatte. Aber zu Patalis passte das leider nicht, ich habe mich dann auf lokale Fauna beschränkt, da es mir zu unwahrscheinlich erschien, dass man nur für die Spiele fremde Wildtiere (woher?) importiert.

Aber zu den Bauernaufständen: auch wenn niemand aufgrund kostenloser Brotrationen hungern muss, fände ich lokale Bauernaufstände nicht völlig unplausibel. Die Frage wäre, was der genaue Anlass ist: es könnten ja z.B. größere Flächen enteignet werden, weil ein Adeliger da Projekt XY umsetzen will o.ä.
The rain made a door for me and I went through it, the stones made a throne for me and I sat upon it.
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