Hi,
ich bin eher durch Zufall und Bekannte auf das angekündigte neue System gestoßen.
Die HP liest sich auch gut und hat mein Interesse geweckt und so kam ich in dieses Forum. .... Und bekam fast einen Schlag.
Was hier über Hintergründe und leider auch über Regeln diskutiert wird ist teilweise einfach nur noch traurig und beängstigend zugleich.
Regeln für Kampf und Zauber sind ja schön und gut. Und sicher braucht es auch noch ein paar für andere Heldentätigkeiten. Aber wenn man dann hier weiter liest und die an Forderungen grenzenden Wünsche nach Regeln für Schlachten und Gemetzel und Regeln für soziale Interaktion liest, Rüstungszonen und Gerede über "Optionale Regeln" und Sonderregeln, so wird mir Angst und Bange. Auch so manche Hintergrund-Idee und Wünsche lassen mich eher erschaudern.
Ich halte es für wichtig, dass das jung zusammen gestellte Autoren-Team ihr Projekt und das neue System bewerben und Rede und Antwort stehen. Aber bitte, BITTE überlegt euch sehr genau, welche der hier gebrachten Wünsche und Forderungen noch zu Eurem ursprünglichen Konzept passen. Undgenauso wichtig : IGNORIERT den Rest.
Ich habe gesehen, wie DSA schlechter und schlechter wurde, nachdem die dortige Redaktion sich mehr und mehr den Spielerwünschen, Spielerprojekten und sonstigen Spielerbeteiligungen geöffnet hat. Ich habe gesehen, wie fähigere Autoren gingen oder gegangen wurden und durch teilweise (pardon) Jungspunde ersetzt wurden, die noch nicht einmal die deutsche Sprache ausreichend beherrschen um sich berechtigt Autoren nennen zu dürfen und DSA nicht lang genug spielen, um die Welt zu begreifen. Und dies ist mMn Voraussetzung um gute Rollenspielprodukte erschaffen zu können.
Und wenn ich hier sehe, dass es aus DSA-Foren altbekannte Forenschreiberlinge sind, die hier teilweise ihre Visionen von einem DSA 5.0 ausbreiten, Aussagen von ihnen, die sich in DSA-Foren fast 1:1 für ihre Vorstellungen von DSA 5 wiederfinden. Dann bitte, ja flehe ich die Autoren von Splitermond an, darauf nicht zu hören, dies nicht zu berücksichtigen und ihr eigenes Konzept durchzuziehen.
Um es klar zu stellen. Bis vor wenigen Jahren mochte ich DSA uneingeschränkt. Bis vor geraumer Zeit hielt ich Spielereinfluss auf Spielwelt und Regelwerk auch noch für etwas durchaus Überlegbares. Aber DSA hat gezeigt, wo dies hinführt und wie dies auch eines der schönsten Systeme gegen die Wand fahren kann.
Es hieß : Splittermond solle ein einheitliches, leichtes und schnell intuitiv verständliches Regelwerk haben ! Bleibt bei diesem, Eurem Konzept. Wer die hier teilweise geforderten Wünsche nach Simulation und Regeln für jeden Kleinscheiß (nicht wertend gemeint) erfüllen will, gibt automatisch die Einheitlichkeit und Einfachheit auf. Wenn Regeln mehr als nur die Beschreibungen und Erzählungen in Bahnen lenken, wird das Rollenspiel zu schnell ein Regelkrampf. Optionalregeln gehen diesen Weg nur noch weiter.
Vielleicht sollte man sich wieder auf die Zeiten rückbesinnen, wo Rollenspielregeln nicht den Sinn hatten, eine Spielwelt zu reglementieren und zu simulieren, sondern einfach nur eine einfache Entscheidungshilfe und grobe/punktemäßige Wirkungseinschätzung einer konkreten Handlung boten, Zeiten, in denen Regeln und Proben das Rollenspiel unterstützten und Spielentscheidungen boten und nicht das Spielen und dem Spielleiter sein Handeln vorgaben und aufdiktierten.
Vorallem lasst dem Spielleiter bitte die Entscheidungshoheit - und dies nicht nur auf dem Papier mit Sätzen wie "Hier können Sie, lieber Spielleiter, entscheiden." sondern mit echten nicht durch Regeln eingeschränkten Handlungsfreiräumen. Aufschläge auf Proben müssen nicht für jede Situation vorgegeben oder durch komplexe Additionen über 5 Regelseiten aus 10 Regeln beinhaltenden Büchern ermittelt werden.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Kasimir
Edit : Schönheits- und Lesbarkeitskorrekturen