Da ich das "Kommt zur HeinzCon"-Thema nicht noch verlängern will und bestimmt nicht der einzige bin, der zur Convention noch einige Worte verlieren will, eröffne ich mal ein entsprechendes Thema. Sollte das nicht gewünscht sein, mögen die Forengötter hier Hand anlegen.
Aber jetzt zu meinen eigenen Eindrücken, völlig subjektiv und ungeordnet:
Es war einiges los, aber verglichen mit "großen" Pen&Paper-Conventions herrschte noch eine gemütliche Atmosphäre. Der Verlag hatte jede Menge Supporter mobilisiert, die beim Check-In und am Verkaufsstand mithalfen, Runden anboten und auch selbst als Spieler an Runden teilnahmen. Ein dickes Dankeschön von mir als normalem Besucher an all die Helfer!
Das Einchecken klappte prima, die Contasse sieht super aus und die Contüte enthielt einiges an Inhalt. Der "Hauptpreis", das Regelwerk von "Der eine Ring", interessiert mich persönlich zwar nicht, aber der reine Warenwert der Produkte ist wirklich ordentlich.
Es gab viele Spielrunden, vor allem zu Splittermond, Fate, Myranor und anderen Verlagssystemen. Das ist verständlich bei einer Verlags-Convention, wer jedoch mit Hoffnungen auf eine breite Auswahl an gängigen Systemen wie DSA (in Aventurien, nicht Myranor), Shadowrun o.ä. angereist war wurde enttäuscht. Viele der Runden wurden von Supportern geleitet und waren super für Neueinsteiger geeignet, aber auch bei "normalen" Spielleitern war ich als Systemneuling gut aufgehoben. Es entstanden auch viele spontane Runden, die nicht groß ausgehängt wurden, und viele eigentlich voll besetzten Spieltische nahmen noch einzelne weitere Mitspieler auf. Die Stimmung war klasse, ich fühlte mich als Teil einer großen Rollenspielerfamilie. Dazu passten auch die Babys, Kleinkinder und Kinder im Saal, die ebenso ihren Spaß hatten wie wir Großen.
Ich hatte riesigen Spaß mit einer Fate-Runde der Dresden Files, ein echtes Erlebnis. Der Spielleiter hatte kaum etwas zu tun, weil wir Spieler so miteinander beschäftigt waren.
Das System kannte ich noch nicht, ebenso wenig das System der Hollow-Earth-Expedition-Runde danach, aber zum Kennenlernen neuer Systeme sind Cons einfach super. In dieser Hinsicht hat sich die Reise für mich definitiv gelohnt. Meinen Vorsatz, viel Splittermond zu spielen, konnte ich mangels Glück beim Eintragen in Rundenlisten nicht umsetzen, aber dazu weiter unten mehr.
Unsere Ferienwohnung war super und das Haus des Gastes von dort aus gut zu Fuß zu erreichen. Bei der Ferienwohnung gab es ausreichend kostenlose Parkplätze - nicht unwichtig in Norddeich.
Das Frühstück im Haus des Gastes war klasse, der Kaffee- und Teenachschub für Contassen-Inhaber lückenlos und die sanitären Anlagen sauber. Mit dem im Obergeschoss angebotenen warmen Essen konnte ich mich optisch und preislich nicht anfreunden, die Burger aus dem Erdgeschoss sahen allerdings sehr gut aus.
Ich bekam Tombola-Lose! Und konnte sogar noch welche nachkaufen! Dickes Lob dafür, auf anderen Conventions entgingen mir die Lose schon mehrfach komplett. Der Andrang zu groß, zu wenige Lose... aber hier passte es prima. Und ich gewann unter anderem die große Lorakis-Karte, hehe.
Einen Kritikpunkt habe ich leider, und für mich war es ein großer: Im Vorfeld hieß es hier, dass die Runden jeweils zwei Stunden vor ihrem Beginn ausgehängt werden sollen. Das ärgerte mich ein wenig, weil es bedeutet hätte, dass ich mitten in einer Runde aufstehen und zum Brett eilen müsste. So lief es aber nicht - die ersten Samstagsrunden hingen am Freitagabend irgendwann aus (und was ich unbedingt spielen wollte war natürlich voll, als ich es bemerkte). Die Aushänge der Samstagabend-Runden folgten gegen Samstagmittag, wieder kam ich zu spät für die interessantesten Listen. So etwas ärgert mich, das wurde anderswo besser gelöst. Die Leipziger Lindencon etwa hat die Anmeldungen online und verfügt über ein System mit Prioritäten und Wunschlisten, in Dreieich wird soweit ich mich erinnere zu festen Zeiten ausgehängt.
Ein typisches Con-Phänomen war auch auf der HeinzCon zu beobachten: Es wurden Rundenzettel aufgehängt, die bereits Spielernamen enthielten. Das widerspricht ein wenig dem Prinzip von Conventions, sich auf Rollenspiel mit Unbekannten einzulassen, aber welche Gründe jeweils dahinterstecken weiß ich natürlich nicht.
So viel erst einmal von meinen Eindrücken. Ich hatte zu wenig Schlaf und jede Menge Spaß, so soll es sein. Wie ging es all den anderen Forentrollen und Regelfüchsen, die mit mir in Norddeich waren?