Warum wird in den offiziellen Splittermond-Abenteuern überhaupt Geld als Motivation für die Abenteurer verwendet?
Weil man gerade in Anthologieabenteuern nicht beliebig viel Platz hat, um eine involviertere Motivation aufzubauen, zumal man ja die Gruppe nicht kennt. Im Prinzip gibt es drei simple Motivationen:
1) Geld: logisch, jeder kriegt gern welches
2) Das gute Gewissen: viele Helden tun gern gutes
3) Eine Bedrohung: wenn die Charaktere bedroht werden, werden sie im Allgemeinen auf diese Bedrohung reagieren
Natürlich haben diese drei Motivationen auch ihre Nachteile:
Geld wird auf Dauer oftmals langweilig und ist auch gerade bei reisenden Gruppen nicht ganz leicht zu begründen - "Hallo, Reisende, von denen ich noch nie etwas gehört habe - ihr seht so aus, als könnte ich euch eine lukrative Mission anbieten und mir sicher sein, dass ihr mit dem Vorschuss nicht gleich durchbrennt".
Das gute Gewissen trifft nur Charaktere, die eins haben - wer lieber den leicht amoralischen Han Solo raushängen lässt, muss ggf. den Charakter verbiegen.
Und die Bedrohung hat oftmals das Problem, dass Charaktere an sich oftmals auch einfach verschwinden könnten, statt sie zu ergründen - wenn man sie zuliebe der Anwohner doch löst, fällt das schon wieder unter Punkt 2.
Besser sind da natürlich auf die Gruppe maßgeschneiderte Motivationen, aber die kann man als Autor eines Kaufabenteuers nicht mitliefern. Als solcher muss man sich da also letztlich darauf verlassen, dass am Spieltisch der Konsens besteht, ein Abenteuer spielen zu wollen.