Ich selbst bin ja ein großer Fan von Alben bzw. Elfen allgemein. Einen tiefsitzenden Hader (komisches Wort, trifft es aber glaube ich), den ich gegen DSA hatte (was ist denn jetzt das richtige Verb?), war das Thema Elfen. Als erstes waren sie die eigentlich interessanten noble savages, die aber nicht prinzipiell primitiv sind, sondern einfach mehr mit der Natur und der Mystik verbunden. Dann kommt "Lichte Wälder, dunkle Städte", die Elfen werden mit soviel Superpower ausgestattet, dass viele sie spielen wollen, und mit soviel Exotik, dass jeder behauptet, man könne ihnen im Spiel nicht gerecht werden. In Abenteuern kommen die Elfen nicht mehr richtig vor, denn wenn einer auftaucht, muss es ja gleich ein bedeutsames Ereignis sein. Dann kommt DSA4 und die ganze Vorteile zeigten sich als unbezahlbar und die kompensierenden Nachteile als schwer umsetzbar. Kaum jemand spielt mehr Elfen, in der laufenden Geschichte treten sie immer mehr in den Hintergrund. Man könnte bei DSA schon fast vergessen, dass es Elfen gibt. Und damit auch, dass es Fantasy ist.
Wenn ich über Splittermond rede, dann kommt irgendwann der Satz "...und man kann problemlos Elfen und andere Arten spielen." Das ist tatsächlich kein so kleiner Punkt für mich.
Als Spielleiter versuche ich die Zahlenverhältnisse der Rassen auch im Spiel zu zeigen (siehe "1001 Lorakier"...). Man begegnet z.B. in Selenia auch gerne gnomischen, albischen, zwergischen und vargischen Bauern. Wobei ich aber schon merke, dass man zu einem gewissen Ausmaß mit Stereotypen bricht, wenn der Schmied ein Alb ist, der Bierbrauer ein Varg und der Gardist ein Gnom.
Momentan frage ich mich, ob es nicht sinnvoll ist, gewisse Stereotype beizubehalten. Einerseits halte ich es für durchaus möglich, dass ein Varg in einer Stadt im Umgang nicht anders behandelt wird als ein Mensch. Andererseits habe ich genug Ahnung von Sozialpsychologie, dass ich weiß, dass auch häufig genug nicht so sein wird und dass sich auch hier Gruppen bilden. Woran ich jetzt gerade knobele, ist ob es typische Eigenheiten gibt, welche die Alben, etc. prägen können, wenn sie nicht vollkommen die örtliche Kultur übernommen haben. Bei Gnomen mag es z.B. durch die Gilde eine Kraft geben, welche einen vereinheitlichenden Effekt hat (Gnome sind vielleicht stolz auf sie und versuchen deshalb auch ihre Nähe zu zeigen, selbst wenn sie gar keine Beziehung zu ihr haben).
Es wäre nämlich andererseits doch noch schön, wenn man die Möglichkeit hat, bei einem Alb aus Selenia zu verdeutlichen, dass er eben nicht nur ein Mensch mit spitzen Ohren ist. Klar, man könnte auch einfach eine albendominierte Kultur bzw. als Hintergrund wählen, aber trotzdem...
In meiner Grupppe gibt bzw. gab es einen Varg, zwei Gnome, zwei Menschen. In anderen Runde wurden die Archetypen genommen, da wird schon gerne neben Cederion und Wulfhart zu Tiai und Telkin gegriffen.