Als ausgesprochene Feindin von umständlichen Bodenplänen und Figurenschubsen habe ich für mich mit der Zeit für solche Szenen eine andere Lösung gefunden:
Ich habe bislang immer sehr gerne eine Abwandlung der Wushu-Regeln für solche Action-Elemente mit reingenommen.
Hier gibt es dann eine starke Einbeziehung der Spieler in die erzählerische Gestaltung der Szene. Abgewandelt für Splittermond könnte ich mir das so vorstellen:
SL beschreibt die Situation und gibt die Höhe der Fortschrittspunkte und Schwierigkeit an, die zum Erfolg/Auflösung der Situation erforderlich sind. Spieler 1 beschreibt - sagen wir - 5 Details, was sein Charakter tut. Gesagt ist getan - das einzige, was nicht erzählt werden darf, ist die Auflösung der Situation (z.B. Fange der Verfolgten). Ansonsten ist alles erlaubt - die Spielwelt ist bekannt und wenn mal etwas gar nicht passt, kann ein Veto gegeben werden.
Dann folgt Spieler 2 etc., zwischendurch nach Gutdünken der SL - der natürlich die gleichen Regeln für seine NSCs anwenden kann.
Es darf auch ausdrücklich Scheitern oder Straucheln miterzählt werden.
Konkretes Beispiel:
SL: "Der Straßendieb macht sich mit eurer Tasche davon. Er sprintet über den Marktplatz, vorbei an einem der Stände und verschwindet zwischen zwei Häusern in einer Gasse." (Einholen erfordert eine erweiterte Probe, Athletik gegen 15, 10 FP, die kollektiv von der Gruppe gesammelt werden können)
S1: "Verdutzt rufe ich laut "Hinterher!" und renne los. Fast übersehe ich den kleinen Jungen, der sich grade einen Apfel nehmen will, weiche ihm aber im letzten Moment aus, werfe dabei allerdings einen Karren mit Holzscheiten um." (Gesagt so geschehen, würfelt eine 19, sammelt 2 FP für die Gruppe).
S2: "Ich renne ebenfalls los, springe in letzter Sekunde noch über die Holzscheite und rufe "Entschuldigung" zu der wütend mit der Faust schüttelnden Obsthändlerin. Grade noch sehe ich den Dieb um die nächste Ecke biegen." (würfelt eine 16, 3/15 FP gesammelt)
und so weiter. Prinzip einigermaßen klar? Man bremst die Spieler nicht durch übertriebene Konjunktive ("Ich würde dann hinterherlaufen" *würfel* "ja ich laufe hinterher"), schafft eine spannende Situation und wenn man nicht möchte, dass vorher schon feststeht, ob der Dieb gefasst wird oder nicht gibt man die Anzahl der Durchläufe und damit der Proben im Vorfeld an.
Sind bis dahin die geforderten FP erreicht, darf einer der Spieler beschreiben, wie die Situation ausgeht.
Wenn nicht, wird das Scheitern beschrieben - gerne auch von den Spielern selbst.
Das Beschreiben von Spielweltelementen und wenn keiner was dagegen hat sogar Details zu anderen SCs und NSCs ist auch durchaus möglich.
Hachja - ich glaube ich muss dann doch auch nochmal eine spannende Verfolgungsjagd, ein Wettrennen oder ähnliches mit diesen Elementen in einer meiner Gruppen einbauen. Vielen macht das mal Spaß zwischendurch und es ist mal etwas anderes.