Hallo zusammen!
Da ein SC unserer Gruppe aus einer Familie stammt, die in Farukan in Schuldsklaverei geraten ist, versuche ich gerade, mir das Konzept vorzustellen, tue mich da aber etwas schwer. Dem Weltenband kann man entnehmen, dass ein Schuldsklave für seinen Herrn arbeiten muss, was je nach Schwere der Schuld Monate, Jahre oder auch Generationen dauern kann.
Ich frage mich, wie man so etwas organisiert, insbesondere die Sache mit der zeitlichen Begrenzung. Nehmen wir einmal an, ich schulde Herrn X einen bestimmten Betrag, den ich nicht begleichen kann, und werde vom örtlichen Kadi zur Schuldknechtschaft verurteilt. Damit gehe ich (und evtl. auch meine Familie?) in den Besitz des Herrn X über - aber was soll der mit mir anfangen? Sehr viel plausibler erscheint mir (und davon sprechen auch historische Quellen), dass Herr X mich an jemanden verkaufen wird, der etwas mit mir anfangen kann, und sich somit einfach am Verkaufspreis schadlos hält. Aber wenn Schuldsklaven verkauft werden können (womöglich in andere Städte oder gar Shahirate), wer wacht dann noch darüber, wie lange sie Schuldendienst leisten müssen?
Ebenso stellt sich die Frage, welche Folgen das für meine körperliche und geistige Unversehrtheit hat. Wenn ich nun Sklave bin und ein Anrecht darauf habe, in 2 Jahren wieder frei zu sein - darf der Besitzer mich dann überhaupt züchtigen, verstümmeln oder gar töten? Wenn nein, warum sollte ich wirklich für ihn arbeiten? Und wenn doch, warum sollte er mich am Leben lassen - er könnte mich doch einfach beschissen behandeln und dann ein paar Tage vor Ablauf meiner Frist aus dem Weg räumen?
Wenn jemand historische Quellen zu derartigen zeitlich befristeten Schuldsklaverei-Verhältnissen hat oder gar einer der Farukan-Autoren etwas dazu sagen mag, wie man sich das für Lorakis vorzustellen hat, würde mir das sehr weiterhelfen!