Autor Thema: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)  (Gelesen 79267 mal)

Cerren Dark

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #240 am: 25 Jun 2015, 15:23:04 »
Wie würdest du dass denn anders lösen, also ohne Umstandsmodifikator?
Siehe oben.
Und: Ich würde ihn einfach eine AA würfeln lassen.

Rückfrage zum Verständnis: Würdest du eine AA verbieten, wenn der Abenteurer eigentlich keinen Grund hat, sich gegen das Verführen zur Wehr zu setzen?

Gruß,
Cerren
Nichts in Lorakis ist genau so, wie es scheint.

Yinan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #241 am: 25 Jun 2015, 15:28:18 »
Rückfrage zum Verständnis: Würdest du eine AA verbieten, wenn der Abenteurer eigentlich keinen Grund hat, sich gegen das Verführen zur Wehr zu setzen?
Nein. Alleine schon deswegen, weil die Regeln das nicht vorsehen.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Wulfgram

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #242 am: 25 Jun 2015, 15:35:08 »
Egal wieviele Beispiele ihr bringt, irgendjemand wird etwas daran finden, das ihm nicht gefällt.
Und das ist auch verständlich, denn kein Regelwerk und auch nicht Splittermond kann soziale Konflikte in ihrer Realität
darstellen, dazu sind Menschen einfach zu komplex.
Und viel mehr noch, soziale Situationen sind viel zu komplex.
Ganz viel hängt von Ausgangsstand der personen ab, ihre Überzeugungen, ihre derzeitige Laune und grundsätzlichen Lebenseinstellung.
All das kann nicht wirklich dargestellt werden, außer man hat 10 Seiten Sozialtabellen die irgendwelche Modifikationen angeben um dann mit
einen Würfelwurf alles zu entscheiden.

Für mich ist einfach sehr vieles von der Situation abhängig, unteranderem ob ich überhaupt würfeln lasse.
Einen SC durch würfeln zum Geschlechtsverkehr zu überreden wäre bei mir z.B. ein Tabu.
Durch würfelpech die Kosten am Woffenstand hochdrehen müsste ich mit meiner gruppe vorherabstimmen.
ihm -3 auf alles geben wenn er sich weigert etwas nachzugehen ok, aber dann stellt sich für mich eher die Frage warum ich
einen Sozialskill gegen den Charakter geworfen habe, denn ich wollte wohl das der Charakter etwas tut was er nicht will.
Bei mir gehen Aktionen und Ansagen von den Spielern aus und nicht von mir als Spielleiter.

Aber das ist halt dann meine Spielphilosofie, die wird nicht allen gefallen und das ist auch gut so  :)
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #243 am: 25 Jun 2015, 15:38:42 »
DeFacto ist es ja so, dass wenn ein Spieler-Lustknabe die keusche Priesterin verführen wolle, zumindest ich als Meister hingehen würde und eine recht hohe Schwierigkeit ansetzen würde. Das geht der Priesterin gegen ihre Prinzipien. Also würde der Spieler eine Erschwernis von 5-10 Punkten erhalten. (Wobei ich eher vereinfacht die Schwierigkeit um 5-10 Punkten anheben würde. Ich trenne recht selten Schwierigkeit von einer Erschwernis)

Und damit sehe ich hier auch für mich die Anleitung, wie ich damit umgehen würde, wenn ich als SL mit einem Lustknaben eine keusche Spielerpriesterin verführen will: Ihr Widerstandswert ist für diese Probe um 5-10 Punkte erhöht. Es widerspricht meinem GMV, dass eine Priesterin so einfach ihre Vorsätze fallen lässt.
Wenn dann allerdings doch Würfelpech hinzukommen solle... So kann sie dann ja immernoch die regeltechnische Notbremse ziehen.
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Loki

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #244 am: 25 Jun 2015, 15:55:25 »
Soziale Konflikte zwischen SC sind noch mal ein ganz anderes Thema, diese Büchse der Pandora sollten wir hier lieber nicht noch zusätzlich aufmachen.

Grundsätzlich haben alle meine Spieler bei einer Sozialen Probe, die ihre Charaktere zu etwas zwingen soll, das Recht zu sagen: "Das würde mein Charakter niemals tun". Damit hat sich die Probe dann erledigt (Ich ziehe hier gerne wieder das Beispiel aus dem Regelwerk heran: Selenius überreden, ihm den Thron zu überlassen.... nein, auch mit -60 würde ich die Probe nicht zulassen). Das selbe Recht haben auch meine NSC. Da muss man natürlich ab und zu darauf achten, dass es nicht zu willkürlichen Aussagen kommt und dass die Spieler diese Notbremse wirklich nur in nachvollziehbaren Situationen ziehen, und nicht, weil sie dadurch einfach nur einen Nachteil für ihren Charakter befürchten, aber bisher hat sich das in allen Rollenspielsystemen in meinen Runden bewährt. Ob man es nun Plot Armor nennt oder einfach nur eine Grundregel für harmonisches Zusammenspiel, hängt allein vom Blickwinkel ab.

LG
« Letzte Änderung: 25 Jun 2015, 16:14:15 von Loki »
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #245 am: 25 Jun 2015, 16:08:15 »
und der Priester, der vll auch als Spieler gar keine Lust drauf hat, wird dazu durch einen schlechten Wurf unter umständen genötigt.
Eben nicht, denn hier gibt es ja die Regel "-3 auf alle Proben, die 1:1 durch Splitterpunkte abbaubar sind, dafür kann man den Ausgang der Probe ignorieren".
An sich nicht, denn diese Regel gilt nur für Abenteurer.
Womit das Beispiel des keuschen NSCS noch nicht geklärt wäre
Zitat
Auf den Priesterspieler mit dem Keuchheitsgelübde ist also komplett Rücksicht genommen, ohne das man ihm irgendwelche zusätzlichen Immunitäten andichten muss, die er nach Regeln schlichtweg nicht hat.
S.o.

Tut mir auch leid, dass ich dir so in die Parade fahre, denn zu 80% EDIT: 95% bin ich ja deiner Meinung und wir befinden uns auf der gleichen Seite des Problems.
Ich bin auch der Meinung, dass ein Spieler Stärken und Schwächen seines Char grundsätzlich auch durch Werte/Vorteile/o.ä. gefälligst abbilden soll und nicht das Problem durch ein schlichtes "Mein Char würde das nie machen, weil isso" umgeht.

Aber, und da muss ich meinen Contras zustimmen, es gibt Fälle, die sich nicht durch Regeln abbilden lassen.
Geschlechtliche Ausrichtung
Sexuelle Vorlieben und Abneigungen
Und unter letztes fällt "keusch" in vielen Fällen, also dann, wenn es wirklich eine Überzeugung ist.
Ist es lediglich ein Gelübde, das aus anderen Gründen gelobt wurde (vielleicht weil der Priester ursprünglich ein viehischer Schürzenjäger war), sieht das schon wieder ganz anders aus.
Insoweit gestehe ich dem Spieler eine gewisse Freiheit zu.
Gerade, weil das sehr intime Dinge sind.

Wo ich mit Ugin und Konsorten aber contraire laufe,
ist es, wenn behauptet werden würde, dass man bei jedem Konflikt "so voller Überzeugung 'nein' sagen dürfte".

Kurzum:

Im ersten Schritt schaue ich mir die offensichtlichen Prinzipien des Chars/NSCs  an und ermittle hieraus eine Grunderschwernis.
Anschließend kommen dann die Werte ins Spiel.
Ich tue also beides:
Charakterdefinition des Spielers berücksichtigen, soweit stimmig.
Werte berücksichtigen.

Indem Moment aber, wo er es mit "Das sind meine Prinzipien für die ich nichts bezahlen muss" aber übetreibt, bekomme ich spitze Zähne und falle über den Char her

EDIT2:
@ All
Ich wollte hier auch keinen Flamewar starten, indem ich plötzlich die Seiten wechsle.
Ich finde viele Argumente auf beiden Seiten stimmig, deshalb auch mein Dankebutton-Marathon.

PS: Den Namen habe ich aus rollenspielerischer Präferenz (AD&D und Shadowrun) und war mir ursprünglich ganz noobig der möglichen Missverstände ("trolling") gar nicht bewusst.
Ehrlich
« Letzte Änderung: 25 Jun 2015, 16:11:06 von TrollsTime »
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

Yinan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #246 am: 25 Jun 2015, 17:13:40 »
Tut mir auch leid, dass ich dir so in die Parade fahre
Das tust du gar nicht.

Zumal mir die keuche NPC-Priesterin ziemlich schnuppe ist. Insofern ist meine Einstellung bzgl. des Themas unverändert.
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #247 am: 25 Jun 2015, 17:25:38 »
.
Zumal mir die keuche NPC-Priesterin ziemlich schnuppe ist. Insofern ist meine Einstellung bzgl. des Themas unverändert.
Dann hast du aber meinen Beitrag nur zur Hälfte gelesen. Der zweite Teil meiner Überlegung bezieht sich auf die keusche Spielerpriesterin. Und da zeige ich halt auf, dass man in diesem Fall sehr ähnlich wie bei der keuschen NPC-Priesterin verfahren kann, den GMV mitnehmen, das Charakterkonzept beachten und dennoch die Regeln verwenden kann.
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Yinan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #248 am: 25 Jun 2015, 17:33:10 »
Dein GMV funktioniert da etwas anders als mein GMV.
Weil mein GMV sagt mir "Die bekommt natürlich keinen extra Bonus aus dem nichts heraus, das ergibt doch keinen Sinn", wohingegen du dann halt die 5-10 Punkte erhöhten Widerstand oder sowas in der Art gibst.

Der GMV ist halt auch eine recht subjektive Sache und nicht wirklich objektiv.
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #249 am: 25 Jun 2015, 17:35:17 »
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #250 am: 25 Jun 2015, 18:22:36 »
Und Renfield: Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten.

sorry, aber das ist mir zu regellastig. ich bin ja eher der storytellertyp.
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JohnLackland

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #251 am: 25 Jun 2015, 18:48:02 »
lol... ich meine .... das war gestern abend ein Scherz.. aber irgendwie... Öl -> Feuer | Pen & Paper Rollenspieler -> Sozialfertigkeiten ... da scheint es ein Zusammenhang zu geben... ich bin ja dafür das wir das alles noch aus der küchenpsychologischen Sicht betrachten... ach ich mag Euch, ohne Euch wäre die Zeit auf Arbeit nur halb so schön gewesen.

Quendan, wie hälst du so etwas nur aus... du musst das ja lesen... für mich ist das Popcorn
« Letzte Änderung: 25 Jun 2015, 18:52:23 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Mr.Renfield

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #252 am: 25 Jun 2015, 19:25:48 »
um dem kreisel mal wieder etwas schwung zu geben...

Wenn der SL versucht auszuspielen "Die Maid macht dir schöne Augen" und der Spieler des 08/15-Char jedes Mal antwortet "Ist mir egal" geht irgendwas schief.

vielleicht sollte der sl stattdessen einfach mal den knecht auffordernd zupacken lassen, vielleicht spricht das den sc ja mehr an. denn wie schon langer zeit in einem anderen thread verkündet wurde, herrscht auf lorakis ja keine heteronormativität.
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #253 am: 25 Jun 2015, 19:44:29 »
ich bin ja dafür das wir das alles noch aus der küchenpsychologischen Sicht betrachten...

Bin ich auch dafür. Erklär mir mal in Ruhe deine Ansicht zu dem Thema aus küchenpsychologischer Sicht... Damit kriegen wir sicher noch ein paar weitere Seiten dazu. :)
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Cifer

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #254 am: 25 Jun 2015, 20:28:28 »
@Topic
Um mal wieder nen weiteren Aspekt in die Debatte zu werfen: Ich denke, ein Problem stellt hier die Diskrepanz zwischen Angriff und Verteidigung dar. Wenn man sich nicht bewusst darauf konzentriert, ist es wesentlich leichter, beiläufig einen Angriff zu steigern, als die dazu passende (Geistige) Verteidigung. Im Kampf fällt das nicht ganz so sehr auf, weil man für einen Angriff auf z.B. den KW immer ein Manöver braucht, also seine Attacke auch um 3 Punkte schwieriger macht. In sozialen Situationen fehlt diese Erschwernis, wodurch plötzlich der effektive GW 3 Punkte "niedriger" ist als gewohnt. Und ausgehend von einer 10er Sozialfertigkeit ist ein 17er GW (12 Start + 2 VER +3 WIL, also leicht überdurchschnittliche Eigenschaften) schon nicht mehr sonderlich sicher. Der durchschnittliche Wurf würde 21 ergeben, man bräuchte also auf die Entschlossenheits-AA eine 27 - für unspezialisierte Charaktere kaum zu schaffen.
Nun ist die Frage, welche Auswirkung sowas haben soll. Zu was soll ein Charakter, der im Sozialbereich leicht überdurchschnittlich ist, einen nur durchschnittlichen überreden können?

@Priesterliche Keuschheit
Während ich unter normalen Umständen absolut der Meinung bin, dass sich Boni und Mali von Charakteren auf dem Charakterbogen finden lassen sollten, bin ich in diesem Fall anderer Ansicht, aus folgendem Grund:
Wie schwer ist es, jemanden zum Trinken in die nächste Kneipe einzuladen? Nicht übermäßig schwer.
Wie schwer ist es, jemanden zum Trinken in die nächste Kneipe einzuladen, wenn derjenige gerade Wache steht? Vermutlich deutlich schwerer, weil er mit deutlichen Konsequenzen rechnen muss, wenn das rauskommt.
Die Umstände in Form der Situation des Betroffenen sorgen also dafür, dass das gleiche Angebot zwei unterschiedliche Schwierigkeiten aufweist. Ebenso wäre das beim Priester, für den ein netter Abend mit Herrenbegleitung ein wesentlich schwereres Vergehen wäre als beim Streuner.



Und Renfield: Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten.
sorry, aber das ist mir zu regellastig. ich bin ja eher der storytellertyp.
Auch Stories lesen sich mit korrekter Groß- und Kleinschreibung wesentlich besser.