Autor Thema: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)  (Gelesen 79320 mal)

deadplan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #105 am: 18 Jun 2015, 18:03:49 »
Ja klar kennt sich der Charakter aus mit Schwertern, er hat ja jeden Tag so ein Ding in der Hand!
Darum hat er ja Klingenwaffen 8.  Und Zähigkeit 8. Das braucht er um seine Familie zu ernähren . (Für seine körperliche Unversehrheit zu sorgen)

ABER der Schmied hat nicht nur Handwerk 8 sondern halt auch Handeln 8. Das braucht der um seine Familie zu ernähren.
Der kennt Typen wie diesen ungewaschenen Söldner da vor ihm.
Der weiß wie er mit dem Reden muss und der verkauft alle 2 Wochen so ein Schwert.
Während der Söldner eher alle 2 Jahre oder seltener ein Schwert kauft.

Der Schmied wird es da schon schaffen dem Söldner was aufzuschwatzen.

(Leute die behaupten ihnen wäre noch nie was aufgeschwatzt worden/über Preis verkauft worden sind in etwa so glaubwürdig wie Kampfsportler die behaupten noch nie einen Kampf verloren zu haben.)

Natürlich wird es der Schmied/Händler nicht schaffen das der Söldner all sein Geld und seine kleidung für dieses Schwert ausgibt.
Aber er kann es definitiv schaffen, dass der Söldner einen "nur kurzfristig gültigen" "super-sonder-preis" bezahlt und mit seinem Kauf auch noch zufrieden ist.
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Yinan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #106 am: 18 Jun 2015, 18:16:29 »
Naja, bisher habe ich das immer mit meiner Tischgruppe so gespielt, das wir immer von den Listenpreisen ausgehen und wer feilschen will, der muss dann halt auch damit leben, das er mehr bezahlt als den Listenpreis.

Es ist uns einfach zu viel Aufwand für zu wenig nutzen jetzt noch zu sehen nach Angebot und Nachfrage und wie die Gegend und so aussieht... Listenpreis und fertig.

Kann natürlich jede Gruppe so machen, wie sie will. Und bei Splittermond hatten wir bisher noch kein feilschen, insofern mussten wir da auch bisher noch nicht das "man kann trotzdem vom Kauf zurücktreten" gehabt.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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JohnLackland

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #107 am: 18 Jun 2015, 18:30:49 »
Ich habe bisher nur in einer Rollenspielrunde mitbekommen das Feilschen beim Pen & Paper Sinn macht, außer fürs Ambiente.... wenn ein Spieler ein Händler spielt und Verträge, Transport von A nach B und so weiter tätigt und er seine Ware kauft und verkauft. Ansonsten nehme ich auch gerne Listenpreise, außer es sind Spezialanfertigungen... ich hatte mal ein Abend eine Shoppingsession bei Earthdawn als Spielleiter... der Windlingspieler (der natürlich ne Frau gespielt hat) hat uns in den Wahnsinn getrieben inkl. mich als SL, seit dem... feilschen nur noch wenn es Sinn macht.
« Letzte Änderung: 18 Jun 2015, 18:33:24 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

deadplan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #108 am: 18 Jun 2015, 18:58:19 »
Also wie immer oder?
Proben nur dann wenn der Ausgang ungewiss ist.
Un back 2 Topic gilt das auch.

Varg blutüberströmt mit Nem Riesenschwert in der Hand möchte ein Kind Einschüchtern =>klappt garantiert. keine Probe
Kind möchte den blutüberströmten Varg der ein Riesenschwert hält einschüchtern=>klappt garantiert nicht. keine Probe

Varg möchte einen Banditen Einschüchtern damit dieser ihm das Versteck seiner Kumpanen verrät und bricht ihm dafür die Finger =>Probe

Jemand möchte durch eine Tür und brüllt. macht die verdammte Tür auf oder ich beiße euch den Kopf ab. => Probe
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Mr.Renfield

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #109 am: 18 Jun 2015, 22:01:31 »
vargischer händler fordert blutüberströmtes kind mit schwert in der hand auf seinen laden zu verlassen -> vergleichende einschüchternprobe, oder doch ein bischen handeln mit bonus für das kind?
Nicht ich ignoriere Plots.
Viele Spielleiter wollen Plots erzwingen, die meinen Charakter ignorieren!

IceFreez3r

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #110 am: 18 Jun 2015, 22:09:25 »
vargischer händler fordert blutüberströmtes kind mit schwert in der hand auf seinen laden zu verlassen -> vergleichende einschüchternprobe, oder doch ein bischen handeln mit bonus für das kind?
Eindeutig verhandeln. Evtl. Kann er das Kind noch überzeugen, dass es sinnlos ist was es da tut. Kinder sind dann doch deutlich leichtgläubiger als Erwachsene.

IceFreez3r

« Letzte Änderung: 08 Apr 2024, 09:04:38 von IceFreez3r »
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deadplan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #111 am: 18 Jun 2015, 23:15:01 »
evtl. will das Kind auch nur das schwert verkaufen :D
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TrollsTime

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #112 am: 19 Jun 2015, 09:24:31 »
....
Ich krieg immer dann den Hut auf, wenn Spieler irrationales Handeln bzw ein irrationales Ergebnis bei NSC ohne weiteres schlucken,
bei sich selbst aber von strikt rationalem Handeln und einer Reißleine ("dann kauf ich halt nicht") ausgehen.
Ich erwarte, dass keine Seite irrational handelt. Vorab wird der Händler sich eine Untergrenze setzen und der potentielle Käufer sich eine Obergrenze.
Und die leider immer wieder herangezogene Annahme, dass SCs keinerlei Vorstellung vom Wert einer Ware haben, finde ich gelinde gesagt sehr fernliegend. Nur weil es keine Verkaufskataloge gibt, bedeutet das nicht, dass keine weiteren Händler existieren, die vergleichbare Waren anbieten. Und wenn man bedenkt, dass der Charakter im Moment des Kaufs bereits ein paar Jahre auf der Welt ist, sollte man davon ausgehen, dass er sich zumindest bei seinem Handwerkszeug (z.B. Waffen bei einem Kämpfer) auskennt.
Zu Obergrenze
Nunja. Mit einer Obergrenze auf den Markt zu gehen, ist ein schöner Vorsatz, aber auch nicht mehr.
Die Obergrenze ist durchaus durch das Gegenüber manipilierbar (wenn auch nur in Maßen)

Zu Vorstellung
Sicher, nur haben die Helden auch keine absolute Preisliste im Kopf und Schwankungen von Stadt zu Stadt sind eh allgemein (in maßen üblich).
Dann hat er halt gefälligst einen um 30% überhöhten Preis zu zahlen, wenn der Händler in - nach erfolgreicher Probe mit entsprechenden Erfolgsgraden - davon überzeugt hat, dass sie dies Wert ist und er sie kaufen sollte.
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deadplan

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #113 am: 19 Jun 2015, 10:04:49 »
Vor allem ist afaik ja schon die Annahme falsch, das es immer alles gibt.
Schwerter und ähnliches dürfte nur selten auf Vorrat sein und ist eigentlich "Bestell"-Ware.
Zumindest wenn ci hmich richtig an meine diesbezüglichen mittelalter Recherchen erinner....
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #114 am: 19 Jun 2015, 10:27:56 »
Ach, selbst, wenn wir von nem Fantasy/Manga-Markt ausgehen, wo es selbst in einer Kleinstadt Kriegshämmer von der Stange zu kaufen gäbe...
... das sind Erklärungsversuche, um die geht es an sich nicht.

Wenn Spieler einen NSC übers Ohr hauen oder auch nur feilschen wollen, um Geld einzusparen,
dann müssen sie auch damit leben, dass im Versagensfall mehr Geld als gewollt ausgegeben haben.

Das bekommt man aber selbst bei guten Rollenspielern (tm) nur selten in die Birne.
Als einer meiner Spieler mal grandios beim Waffenhändler versagt, hatte er zwar das Langschwert zum annähernden Wunschpreis bekommen, musste aber noch diverse andere Ware einkaufen...
... war zäh, das durchzusetzen oder auch nur verständlich zu machen.

Als wenn einem das noch nie passiert wäre....
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Arvor

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #115 am: 19 Jun 2015, 11:30:59 »
Sehr interessanter thread finde ich (aber hier werden mehrere verschiedene Fragen gleichzeitig disuktiert)

Die erste war wie Einschüchtern sinnvoll verwendet werden kann. Meiner Ansicht nach muss dafür wirklich jede Situation individuell vom SL beurteilt werden und dann Erschwernisse verteilt, je nachdem wie der NSC die Situation wahrnimmt und was der Spieler eigentlich versucht zu erreichen.

In dem Varg Räuber Beispiel könnte dass sowas sein:

Situation 1:
NSC: weiß dass er kein besserer Kämpfer ist als die Kollegen, sieht dass der Varg viel besser ist als die Kollegen, will gerne überleben
Varg: will dem NSC klar machen dass er viel besser ist als die Kollegen und sich bisher auch noch stark zurückgehalten hat und daher auch ihn garantiert platt machen könnte,  er also besser aufgeben sollte oder sterben wir
Resultat: keine Probe nötig,  der NSC gibt auf

Situation 2:
NSC: weiß dass er ein viel besserer Kämpfer ist als die Kollegen, sieht dass der Varg auch besser ist als die Kollegen aber vielleicht nicht als er selbst, will gerne überleben
Varg: wie vorher
Resultat: Probe nötig, Erschwerniss abhängig davon was der Varg bisher im Kampf gezeigt hat und der NSC von sich selbst glaubt

Situation 3:
NSC: weiß dass er kein besserer Kämpfer ist als die Kollegen, sieht dass der Varg viel besser ist als die Kollegen, WILL STERBEN
Varg: wie vorher
Resultat: keine Probe zulässig, das gedrohte interessiert den NSC gar nicht (wenn der Varg damit gedroht hätte dass seine Axt Seelen frisst und er daher nicht von dieser getötet werden will wäre das etwas anderes gewesen) .

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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #116 am: 19 Jun 2015, 13:13:44 »
Allgemeine Anmerkung: Hattet ihr eigentlich schonmal die Diskussion über ausgewürfelte Attribute mit Leuten, die große D&D-, Call of Cthulhu- oder Rolemaster-Fans sind? Dort kommt auch immer das Argument, dass Pointbuy nicht realistisch ist, weil man sich in RL ja auch nicht seine Attribute aussuchen kann, und dass Pointbuy-Systeme daher keine "echten Rollenspiele" sind.

An diejenigen, die "In RL werden ständig Leute über den Tisch gezogen" als Begründung für "Im Rollenspiel sollten die SCs auch ständig über den Tisch gezogen werden" verwenden: Seid ihr der Meinung, dass die Attribute in Splittermond ausgewürfelt werden sollten, weil in RL kann es dir ja auch mal passieren, dass du nicht die Attribute hast, die du dir wünscht?

Persönliche Meinung von mir: Selbst wenn es total realistisch ist, dass Leute bei Verhandlungen ganz einfach dumm sind, ist das keine ausreichende Begründung, das im Rollenspiel ebenfalls so zu handhaben. Wenn euch das Spaß macht, dann ok, es hindert euch niemand daran, das so zu spielen. In meinen Augen ist das halt einfach nur eine weitere sinnlose "Realismus"-Schikane gegen die Spieler, genauso wie ausgewürfelte Attribute das sind, und ich werde daher nicht meine Freizeit in derartigen Runden verschwenden.
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #117 am: 19 Jun 2015, 13:23:48 »
Das ist jetzt aber ein strohman Argument.

Da ich eine Rolle Spiele kann ich auch schlichtweg mir eine Rolle wählen, die gerade genau die Attribute hat, die ich haben will.

Der Vergleich ist hier also absolut unpassend.
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #118 am: 19 Jun 2015, 13:35:49 »
@ rdw:
nochmals: "Gleiches Recht für alle!"
Wenn die Spieler den NSC über den Tisch ziehen oder auch nur einen besonderen Rabatt erfeilschen wollen o.ä.
dann geht das natürlich auch andersrum.

Btw, ich in meinem Beispiel ja noch die sanfteste Variante wählte ("Du kaufst dir noch ein Kurzschwert!", "Der Alchimist hat recht: Die Anschaffung eines Starkeelixiers erscheint dir sinnvoll!")

Und ja: Ob Ausgewürfelt - habt ihr Rasse und Klasse eigentlich auch ausgewürfelt? - oder nicht: Ich spiele einen Charakter, wie er auf dem Papier steht!
Und das heißt logischerweise auch, wenn meine Werte schlechter sind oder das anhand meiner Werte erwürfelte Ergebnis schlechter ist als das des Händlers/whatever,
dann hat dieser auch einen Vorteil ggü mir!
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Re: Einschüchtern in Splittermond (und im Rollenspiel allgemein)
« Antwort #119 am: 19 Jun 2015, 14:46:21 »
Btw, ich in meinem Beispiel ja noch die sanfteste Variante wählte ("Du kaufst dir noch ein Kurzschwert!", "Der Alchimist hat recht: Die Anschaffung eines Starkeelixiers erscheint dir sinnvoll!")
Ich bin da komplett anderer Meinung und empfinde das eher als die schlimmere Variante, also einfach etwas mehr zu zahlen.
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