Eine Alternative wäre es, wenn man erst würfelt und dann die Rede an dem Ergebnis orientiert. Allerdings sollte man dann vor dem Würfeln schon mal die ganzen Argumente nennen, die man ansprechen möchte, denn die könnten ja durchaus einen Bonus auf die Probe geben.
Das würde ich nicht für so toll halten. Zuerst kommt immer meine Ansage, was mein Charakter tut (wenn das eine Rede ist inklusive ausspielen der Rede), und erst danach wird geschaut, wie erfolgreich das war. Zuerst würfeln, und dementsprechend sagen, dass die Rede von vornherein schlecht war, würde meine Motivation beim Ausspielen dieser Rede schon sehr stark dämpfen... Aber ja, wenn man damit kein Problem hat, könnte man das so machen.
Das größte Problem mit den sozialen Fertigkeiten ist halt, dass man da als Spieler selbst durchaus sehr gut darin sein kann und dann auch nur schwer verstehen kann, warum jemand nicht so gut darin sein soll eine Rede zu halten. Immerhin ist das doch das Natürlichste der Welt, oder?
Diese Dinge selber auszuspielen anstatt sich da auf Würfelwürfe zu verlassen ist für mich ein ziemlich wichtiger Bestandteil von P&P-Rollenspiel... Ich meine ja, ich kann damit leben, wenn ich in sozialen Situationen nicht so effektiv bin, wie ich mir das wünschen würde, aber ausspielen will ich es können, sonst macht das keinen Spaß.
...Und ja, nicht alle Leute *wollen* solche Sachen ausspielen. Hier habe ich dann auch kein Problem damit, wenn sie ihre Skills einsetzen und würfeln, solange sie das nicht gegen andere SCs machen.
Selbstverständlich sollte immer der Spieler das letzte Wort über die Handlungen seines Charakters im Rahmen des Ergebnis der Probe haben, auch ich teile diese Auffassung, nur gibt es eben auch Gruppen in dem das Interpretationsrecht in erster Linie bei dem SL liegt. Andere Gruppen, andere Sitten, muss man nicht gut finden, doch sollte man akzeptieren.
Stimmt, ich sollte anderen Gruppen nicht vorschreiben, wie sie zu spielen haben. Was ich hier sage, ist das, was ich mir von meinen Gruppen erwarte, wenn sie mich als Mitspieler haben wollen.
Dein Charakter wurde erfolgreich angelogen, dir als Spieler ist aber natürlich klar, dass es sich dabei um eine Lüge handelt. Wie gehst du damit um?
Lässt du jetzt den Charakter entsprechend der Lüge handeln oder versuchst du die Handlungen deines Charakters so zu inszenieren, dass die Lüge möglichst keine Auswirkung hat?
Kommt drauf an wie offensichtlich die Lüge ist. Wenn es für mich als Spieler offensichtlich erkennbar ist, dass das gelogen ist, dann würfle ich gar nicht auf Empathie, und frage den SL was sein Problem ist, wenn er hier eine Empathie-Probe verlangt. Anmerkung: Ich erwarte hier vom SL nicht, dass er ein besonders guter Lügner sein muss. Hier geht es um so Zeug wie "Nein, darüber weiß ich gar nichts." oder "Nein, ich war's ganz bestimmt nicht.", wenn der Charakter schon herausgefunden hat, dass das nicht stimmen kann.
Wenn die Lüge für mich als Spieler nicht offensichtlich erkennbar ist (oder wenn ich sie innerhalb der Spielweltlogik als ausreichend glaubwürdig einstufe), dann würde ich sie einfach glauben, beziehungsweise mich nach dem Resultat der Empathie-Probe richten.
Hier ist Sache halt folgende:
Empathie ist ein Skill, auf den ich hin und wieder auch aktiv als Spieler würfle, um herauszufinden, ob eine Aussage stimmt, und wenn ich das tue, dann richte ich mich auch nach dem Resultat. Wenn der SL aber eine Empathie-Probe verlangt, obwohl ich für meinen Charakter schon entschieden habe, ob er dieser Aussage jetzt glaubt oder nicht, dann ist das störend.