Man kann an das Problem auf zwei Weisen herangehen (mMn):
a) Spielmechanisch gebalanced: So ist es im SpliMo-Regelwerk! Man versucht, eine Komplexität, die das Spielgeschehen nicht positiv beeinflusst, zu vermeiden, da Zusatzregeln das Geschehen verlangsamen und damit eh schon negativ beeinflussen. Wenn wer meint, dass seinem Gnom kein Zweihänder steht, gibt er ihm halt eine Skavona. Wenn einer aber meint, dass das geht, gibt er ihm eben den Zweihänder. Lasst uns den Kampf auswürfeln und den Plot vorantreiben, der Zweihänder hat halt die Länge, dass das geht.
b) physikalisch: Das wird kompliziert! Ich habe da "Dynamics of Hand-Held Impact Weapons" von George Turner als PDF, 152 Seiten mit Sätzen wie: "I about the axis O, by placing the mass at distance k from the axis O, where
m
k = IO .
The moment of inertia of a point mass m about axis O is given as I m k 2 O = ⋅ , where k is the
distance from the axis of rotation to the point mass m ."
Leider kann das Forum die Formeln nicht abbilden, denkt euch an den passenden Stellen Wurzel-Zeichen und anderes Mathegedöns.
Schon der GK-Modi für die VTD ist murks, denn ein Gnom wäre dann zwar schlechter zu treffen, würde aber auch selbst schlechter treffen, da seine Reichweite kürzer ist, was ihn wieder angreifbarer macht, da der andere angreifen kann, ohne vom Gnom bedroht zu sein. Kann man ausrechnen, wie sehr sich das auswirkt, sofern ich mir diese 152 Seiten jemals zum einen durchlese und zum anderen verstehe.
Dann macht die Waffe aber auch nicht einfach XWY+Z Schaden, sondern man muss berücksichtigen, an welcher Körperstelle die Waffe eindringt, wie tief etc.
Das Fass will man nicht öffnen.
Jedes Regelelement ist eine stark vereinfachte Übertragung der Realität, i.d.R. so weit vereinfacht, dass es sowieso falsch ist.
Damit ist man eh bei Variante a). Bei SpliMo ist das Ganze wenigstens so abstrakt gelöst, dass ich mit meinen 7 Jahren Erfahrung im historischen Fechten (nach Liechtenauer) in meinem Kopf mir das so vorstellen kann, wie es mir richtig erscheint, ohne dass der Regelentwickler die gleiche Imagination dazu gehabt haben muss. Wenn zu sehr versucht wird, Realität realistisch abzubilden, fällt zu schnell auf, wo es durch Vereinfachung falsch geworden ist.
Also öffnen wir besser nicht die Büchse der Pandora, sondern nehmen das Regelwerk so hin, solange das Balancing stimmt und fair ist, und versuchen besser uns vorzustellen, wie es klappen könnte. Beschränkungen sollte man dabei nur sich selbst auferlegen.
Und wie stelle ich mir das vor?
Der Gnom führt einen Zweihänder in SEINER Größe (Ich hatte mir mal einen Gnom mit Pfauenfeder gebaut, nannte die Waffe dann aber Fasanenfeder wegen der Größe), macht die Bewegungen, die ich beim Fechten gelernt habe, und macht den Schaden, den die Würfel hergeben. Bei Orkkrieger hat er dann eben vorzugsweise die unteren Blößen getroffen. Dass der Ork eigentlich eine größere Reichweite hat, erkläre ich mir durch geschicktes Winden den Gnoms, so dass er in meinem Kopf v.a. Stiche gegen die Blößen führt.
Wer sich das nicht so vorstellen kann, kann seinen Gnom ja mit Skavona kämpfen lassen.