Die Frage ist auch, in wie fern jetzt die Feder wirklich jede Kleinigkeit mitschreibt oder nur die Sachen, die der Zauberer auch will, das die Feder sie schreibt. Der Zauber ist ja schließlich kanalisiert, es besteht also die ganze Zeit über eine Verbindung zwischen Zauberfeder und Zauberer.
As written: "alles, was der Zauberer sagt". Das ist als Formulierung eigentlich
bis hierhin eindeutig. Dann kommt allerdings ein guter Punkt:
Spätestens bei der verstärkten Version ist es sogar notwendig, dass die Zauberfeder auch den Willen des Zauberers reagiert, damit sie erkennt, wann sie jetzt etwas schreiben soll und wann das gesagte eigentlich eine Beschreibung für ein einfaches Bild ist, das die Feder jetzt schreiben soll (vor allem, da die Qualität von einer Edelhandwerk-Probe des Zauberer abhängt).
Und da bin ich wieder bei Dir. Bei der verstärkten Version muss es irgendeine Form von 'Verständnis' zwischen Feder und Zauberer geben (vermutlich in der Art, wie Sprachbefehle vom Computer der Enterprise erkannt werden. Dessen K.I. ist derart kontextsensitiv, dass man da nur den Hut ziehen kann
).
Und dann kann es auch gut sein, das man mit der Zauberfeder auch Textgliederungen hinbekommen kann. Und wenn nicht gibt es sicherlich einen Zauber, der das dann auch kann (aber der einfach für Abenteurer nicht relevant mehr ist, weshalb er nicht im GRW steht und vlt. auch niemals in irgend einer Puplikation).
Ja, okay. Je mehr man allerdings in den (oder einen anderen, unpublizierten) Zauber hineinlegt, umso mehr stellt sich halt die Frage, warum die Welt nicht anders ist als sie ist
Da greift sicherlich Finarfins letzter Beitrag stark. Limitierender Faktor für die Buchherstellung ist neben dem Schreiber ja auch das (Be-)Schreibmaterial. Ich sehe aber einen zusätzlichen sinnvollen Aspekt eben auch darin, hier nicht *zuviel* über Zauberei zu ermöglichen, sondern die Nützlichkeit von Magie auf bestimmte Bereiche zu fokussieren.
Beispiel Zauberfeder: Unverstärkt sehe ich da eben eine gewisse Fehleranfälligkeit bei Störungen oder unkonzentriertem Diktat seitens des Zauberers ("...Ähm... Dings!"), die zusammen mit fehlenden Layoutmöglichkeiten dafür sorgt, dass man sie *vor allem* für kurze Texte oder eben sehr konzentriert (und damit letztlich vergleichbar zur händischen Kopie) gebraucht.
In der verstärkten Version dürfte die Textgestaltung tatsächlich einfacher werden (vielleicht kann man so sogar
Abbreviaturen diktieren), die Störungsanfälligkeit ist zumindest unklar. Dafür braucht diese Version eben mehr und verzehrten Fokus, weswegen ein fleißiger Mönch zumidnest nicht mehr sieben Tage die Woche acht Stunden am Tag (befeuert von Salbei-Thymian-Tee mit viel Honig) gleich zwölf Bücherkopien parallel diktiert, sondern zumindest etwas limitierter ist.
Was der Zauber prima leistet, ist z.B. eine schriftliche Warnung über den Angriff auf einen Grenzposten an den Hof des nächsten Lehnsherrn (also an dessen Schreiber), die man per Brieftaube oder Tierischem Boten überbringen lassen kann, ohne dass der Warnende selbst literat sein muss. Oder eine Übermittlung der Zehnteinnahmen bzw. der Dorfchronik (Geburten, Todesfälle, Hochzeiten). Sprich: Gebrauchstexte für kundige/berufene Empfänger herzustellen. Das ist ein Maß an Schriftlichkeit, das ich persönlich sehr angenehm finde.