So, ich habe das Abenteuer gelesen und will natürlich auch hier meine Meinung hinterlassen
Zunächst mal die Grundidee, die gefällt mir gut, gerade das Wortspiel mit den Pirattlingen ist großartig. Was die Hintergründe bezüglich der Motivation Nigalis angeht, stimme ich Loki zu, da hätten noch zwei, drei Sätze Erklärung gutgetan, insbesondere wenn es um das Stranden am Dorf geht. Die Hintergründe sind für die Spieler leider nicht zu erfahren, so kommt das Stranden relativ unverhofft. Hier wäre eine Möglichkeit, den Sturm tatsächlich ein bisschen stärker als göttliches Wirken darzustellen, vielleicht wenn er wirklich spontan aufzieht, sich aus den schwarzen Gewitterwolken eine Art Gesicht formt und den Abenteurern mit tosender Stimme entgegenbrüllt: „Ich erwähle euch! Bringt mir meine Schwerter! Oder ich werde euch vernichten!“ oder irgendwas in der Richtung. Dann wissen die Spieler zumindest, dass sie von einer höheren Macht dorthin geführt werden.
Aber zurück zum Abenteuer wie es geschrieben steht: An einigen Stellen sind Proben, deren Erfolg entweder irrelevant oder zwingend ist. An einer Stelle (Rattlingspuren am Loch) sind sogar zwei Proben notwendig nur um eine kleinere Information zu erhalten, bei solchen Situationen sollte meiner Meinung nach wenn dann nur eine Probe verlangt werden und die weiteren Informationen können dann über erzielte Erfolgsgrade kommen.
Der größte Schwachpunkt des Abenteuers liegt meiner Meinung nach darin, dass eigentlich nicht wirklich etwas passiert, das die Abenteurer selbst anstoßen bzw. beeinflussen. Wenn wir die Szenen durchgehen: Dem Sturm sind sie ausgeliefert und überleben in jedem Fall. Die Kinder sind verschwunden und müssen gesucht werden, natürlich können sie sich weigern aber das halte ich mal für ausgeschlossen. In der Höhle ist der Konflikt mit den Rattlingen schließlich das eigentliche Kernmomentum des ganzen Abenteuers, hier kann eine friedliche oder gewalttätige Lösung gesucht werden, der Korsar schließlich ist wieder eindimensional. Mir fehlt hier ein wenig Freiheit, aber ich habe auch eine grundsätzliche Vorliebe für eher freiere Abenteuerelemente.
Der NSC Suleyman kommt gut rüber, hat eine ordentliche Motivation und gefällt somit. Die Säbel finde ich eine gute Idee, sie sollten aber Werte mit sich bringen, da ja die Möglichkeit besteht sie zu behalten. Wenn das getan wird, würde ich nicht mit Abzug von Erfahrungspunkten arbeiten (nichts anderes ist ein verwehrter Bonus ja im Grunde). Stattdessen bietet Splittermond ja an, das ganze als Schwäche einzubauen. „Nigali will mich leiden sehen“ oder ähnliches (wer mit Fate vertraut ist sieht darin eine super Möglichkeit für dramatische Folgeabenteuer).
Fazit: Schönes Abenteuer, das mit ein bisschen stärkerer Ausarbeitung (Motivation Nigalis, Informationsvermittlung an die Gruppe) sehr stimmungsvoll sein kann. Für meinen Geschmack leider ein wenig zu gradlinig geraten.
LG
Katharsis