Kunai und Finubar
Ohne es zu berühren, öffnet Nher`Oon das Kästchen, die Geister halten wie im Schockzustand inne, gellendes Kreischen aus ihren Kehlen zwingt uns, uns die Ohren zuzuhalten. Die Besucher der anderen Seite sind in Aufruhr, als uraltes, mächtiges Böses offenbart wird. Das Amulett scheint aber ruhig im Kästchen zu liegen, wie hören keine verführerische Stimme ...
"Sie können seinen Gestank riechen, wissen woher es kommt und dass es von der Gefallenen nur an ihre höchsten Diener weitergegeben wird. Meist an Menschen, die nicht lange genug leben, um sich zu erinnern, aber länger als wir Varge, damit sie eine Aufgabe erfüllen können. Die Geister sagen, dass es dieses Mal mit dem Zweck ausgegeben wurde, die Karte in ihre Hände zu gelangen. Das darf unter keinen Umständen geschehen. Die Karte erfüllt Wünsche, zeigt in Träumen alles, was man sehen will!"
Der Varg fixiert uns mit eindringlichen Blicken "Da es einst von einem Verräter aus den Reihen der Dämmeralben, dem gefallenen Bändiger Gulderian erschaffen wurde, kann es auch nur hier wieder zerstört werden. Es betrübt mich sehr, aber einer von euch wird seinen Wunsch an die Karte dafür opfern müssen. Und ein weiterer den seinigen, um die Karte von dem Bösen zu schützen ... aber ihr seid sehr wenige, ihr müsst tapfer sein!"
Die Geister beruhigen sich etwas, wir können die Hände von den Ohren nehmen und uns wieder aufrecht hinknien. Manch ein Tiergeist, der etwas neugierig geworden ist, kommt näher, fliegt um uns herum, durch unsere Kleidung, um unsere Ausrüstung. Ein katzenartiges Geistwesen scheint Kunai sehr interessant zu finden, begutachtet sie mit leuchtenden grünen Augen, inspiziert ihre Waffen und lässt sich zufrieden auf ihrem Schoß nieder. Nher`Oon nickt dem Tier unmerklich zu, die anderen Geister dematerialisieren sich wieder, das Kästchen verschließt sich. Stille herrscht im Raum.
"Ihr solltet nun aufbrechen meine Freunde. Die Zeit drängt, eilt euch in den Dschungel zu kommen. Man wird versuchen, euch das Geheimnis der Karte zu entreißen. Ich werde sehen, wie ich helfen kann." Er verbeugt sich von seinem Diwan und schwebt dann hinaus.
Ich sehe Kunai an, greife nach vorn, nehme das Kästchen und stecke es in die Innentasche meines Mantels. Ich sage nichts, nicke ihr zu, stehe auf und schicke mich an, das Gebäude zu verlassen. Die geisterhafte Katze scheine ich nicht zu sehen. Diese sieht Kunai an, miaut und erhebt sich ebenfalls, schwebt etwas im Raum umher und wartet auf Kunai ...
"Na los, lass uns einen Führer in den Dschungel suchen. Ich habe Hunger und in der *Honigblüte* bei Taliria sollten wir jemand finden, der uns begleitet ..."