@Chris
Wie gesagt: Die +10/-10 hatten definitiv einen Sinn, sonst hätte man sie schlicht und ergreifend von Anfang an weggelassen. Jetzt gegen den eigenen Vorschlag von früher zu reden, kann man natürlich machen, aber dass dies für erfahrene Anwender die Wahrscheinlichkeit eines verheerenden Ergebnisses (-4 Erfolge) erhöht, muss man anmerken dürfen. Mich irritiert es jedenfalls, wenn ein Experte bei einer herkömmlichen Probe genau so oft "patzt" wie ein Anfänger. Ist es nicht schlimm genug, wenn ich hart trainiert habe, Zeit (und haufenweise Erfahrungspunkte) investiert habe um mich aus der Masse hervor zu tun und dann bei einer 1+2 einfach schlecht dastehe/versage, sondern es muss
das Schlimmste eintreten was sonst nur blutigen Anfängern passiert? Ich habe keine Chance mit meinem Wissen und Können eine Katastrophe in einen Misserfolg (schlimm genug, wenn ich etwas in meinem Spezialgebiet als Profi nicht schaffe obwohl ich doch so hart trainiert/gelernt habe!) abzuwandeln, weil ausschließlich der Zufall entscheidet, ohne dass ich meine Chancen bei einer ganz normalen Probe (Standardwurf) irgendwie verbessern kann.
Und ich möchte noch einmal nachfragen:
Sein Bestes geben bedeutet nach Splittermond-Verständnis nicht, den Risikowurf zu benutzen
Ist das wirklich so? Meinem Verständnis nach, ist
das Beste in SpliMo dann erreicht, wenn ich
4 Erfolgsgrade erziele. Und die kann der Profi wohl meist ebenfalls nicht so leicht mit einem Sicherheitswurf erreichen (wenn es sich nicht gerade um eine einfache Routineaufgabe handelt). Auch der Experte muss also ein gewisses Risiko eingehen, wenn DER BESTE sein möchte. Das ist auch ok und kann auch mal schief gehen. Was mMn aber nicht ok ist, dass er dann nicht nur ein gewisses Risiko hat, sondern auch noch genau dasselbe wie jemand der überhaupt keine Ahnung in dem Gebiet hat. Für mich ist der Sicherheitswurf dann die sinnvollste Wahl, wenn ich eine Routinearbeit erledigen soll. Da wird dann kein tolles Ergebnis rauskommen aber beim Feuer machen oder Zelt aufbauen strenge ich mich einfach nicht besonders an, weil ich das schon oft gemacht habe und es nicht so schlimm ist, wenn ich nicht das Optimum raushole. Sprich: 0 oder 1 Erfolgsgrade reichen, damit das Ding eine Nacht steht. Steht aber ein Sturm bevor, dann werde ich wahrscheinlich nicht auf den Sicherheitswurf setzen. Denn jetzt gilt es s
o viele Erfolgsgrade wie möglich zu erzielen, damit das Zelt auch morgen Früh noch steht.
Die Chance mehr Erfolge mit einem Standardwurf zu erzielen ist natürlich für den Experten größer als für den Laien. Auf der anderen Seite ist die Chance bei einem schlechten Würfelwurf weniger negative Erfolge zu erzielen für den Experten ebenfalls größer als für den Laien. So weit so schlüssig und konsistent. Was das Worst-Case-Szenario betrifft wird aber plötzlich nicht mehr dieses Maß angelegt. Der Profikletterer stürzt bei einer schwierigen Passage genau so oft in den Tod wie der Sonntagsausflügler. Egal wie gut er ist, es rettet ihn nicht. Einzig das Würfelergebnis entscheidet. Oder traut sich ein Profi nicht an eine Wand von der er nicht 100%ig weiß dass er sie locker und völlig risikofrei (per Sicherheitswurf) bezwingen kann? Will ein Profi keine Herausforderung um zeigen zu können dass er mehr kann als ein Hobbykletterer?
Der Sicherheitswurf kann selbstverständlich hin und wieder aushelfen aber mMn sollte auch bei der ganz normalen Probe ein Unterschied zu sehen sein, was die Patzerwahrscheinlichkeit (=Katastrophe) betrifft. Bei -3 bis +3 Erfolgsgraden ist es ja ebenfalls so. Zumindest solange ein Ergebnis von 4-18 erwürfelt wird. Bei 2 und 3 sowie 19 und 20 gelten dann aber plötzlich andere Gesetze als die, dass das Können und die Fähigkeit eine Rolle für den Ausgang der Probe spielen. Diese Würfelergebnisse ignorieren plötzlich den gesamten Fertigkeitswert also ob er nicht existent wäre. Ob dieser Preis es wert ist, dass die Patzerregelung um eine Spur schneller abgehandelt werden kann, müsst letztlich aber natürlich ihr entscheiden...