Ein paar Antworten als beteiligter Mitspieler von Chrisael (rettetDenWald ist auch einer):
(Und ja, ich würde diese Diskussion lieber in der Runde als hier führen, aber es ist ja schon einiges angesprochen worden, und ich denke, ich kann ein paar Dinge für die Leute klären, die unsere Runde nicht kennen - auch auf die Gefahr hin, den Kollegen auf die Zehen zu treten)
Es wird auch in der Runde diskutiert. Eigentlich ist das meiste, was die beiden hier gepostet haben, zuerst in der Runde diskutiert worden. Nur eben oft noch ohne große Ergebnisse, weshalb sie wohl hier zusätzliche Anregungen gesucht haben.
Ich persönlich sehe die Sachen alle nicht so ernst. Ja, das Kampfsystem geht mir persönlich auch in vielen Situationen etwas zu langsam von der Hand. Dafür finde ich andere Kämpfe, etwa gegen Bosse mit speziellen Tricks, ziemlich spannend damit. Man muss eben wissen, wann man das System so nimmt, wie es ist, und wann nicht. Bzw. was für Kämpfe man in Splittermond veranstaltet.
Wenn ich meistere, verwende ich z.B. das Ticksystem auch nur, wenn ich glaube, dass es für den Kampf wirkliche Relevanz hat und Mehrwert bringt, und mache den Rest Pi mal Daumen (ist mir auch schon vorgeworfen worden). Auch in anderen Situationen mache ich vielleicht einen Witz über eine etwas eigentümliche Regel, aber ignoriere diese Regel dann einfach und mach es so, wie ich es für richtig halte. Beispiel (was auch hier gepostet wurde): Unser Meister-Unterhalter-Charakter hat nie eine Gesellen-Meisterschaft in Darbietung gekauft, weil ihm zuerst nicht bewußt war, dass das nötig ist. Dann hat er einen netten Trick beschrieben und einen kritischen Erfolg mit Darbietung gewürfelt (sein Wert ist auch ziemlich hoch, +13 oder so auf HG 1). Ich hab die Erfolgsgradlimitierung und die kargen Belohnungsangaben einfach ignoriert und ihn ordentlich belohnt.
Ich bin übrigens auch der Spieler, der im Kampf mehrfach aufgestanden ist. Das liegt daran, dass mein Charakter mit Varangastab kämpft, während fast alle anderen mit schnellen Waffen oder Kampfzaubern unterwegs sind. Sprich, ich komme etwa alle 15 Minuten einmal dran.
Und da ich den mit Abstand besten Nahkämpfer der Runde und einen "Evasion Tank" spiele und in bisher 5 Abenteuern mit Kämpfen noch kein einziges Mal von einem Gegner verletzt wurde, obwohl ich teilweise von bis zu 4 Gegner gleichzeitig angegriffen wurde, ist mir derzeit auch nicht so nach Konzentration im Kampf. Damit warte ich, bis ich einmal nennenswert gefordert bin (z.B. wenn Gegner Spezialmanöver gegen mich einzusetzen beginnen oder entsprechend mächtig werden).
Was den letzten Spielabend angeht: Einmal bin ich aufgestanden, um aufs Klo zu gehen, einmal, um fällige Vereinsinterna zu erledigen (wir spielen in einem Vereinslokal und ich bin der Obmann). Beide Male gab es (wenn ich mich richtig erinnere) gerade keinen Feind, der demnächst dran gewesen wäre und mich derzeit angreifen hätte können. Zugegeben, danach bin ich nicht immer sofort an den Spieltisch zurück, sondern hab kurz bei einer anderen Runde vorbeigeschaut, das war nicht so nett.
Beim dritten Mal bin ich tatsächlich ohne guten Grund aufgestanden. Aber da war es nach Mitternacht, und fast alle waren schon müde und wollten den (eigentlich eh schon völlig entschiedenen) Kampf nur mehr beendet sehen. Was auch der Grund war, warum ein paar sich schon nicht mehr gemerkt haben, ob sie jetzt schon nachgeladen hatten oder nicht. Und ja, da wollte mich dann ein Gegner angreifen, als ich nicht am Tisch war. Normalerweise weiß ich sehr genau, in welcher Situation mein Charakter ist, aber da war ich einfach schon zu müde.
Und nochmal zum eigentlichen Threadthema:
Komplexität und Geschwindigkeit sind bis zu einem gewissen Grad entgegengesetzt, aber da ist eigentlich ziemlich viel Spielraum. Und Splittermond macht seine Sache da denke ich recht gut, solange man die Kämpfe so gestaltet, wie es eben von der Ausrichtung her gedacht ist. Ich als SL hatte bisher keine großen Probleme, dass sich die Spieler im Kampf langweilen oder der einfach zu lange dauert für das, was er "wert ist". Aber Splittermond passt speziell im Kampf einfach auch besser zu meiner Art zu meistern als zu Chrisaels.
Bisher haben auch alle Spieler nur beschränkt Routine. Ich habe eine andere Runde, in der ich GURPS mit voll hochgedrehten Optional-Kampfregeln spielen kann und erstaunlich schnelle und taktische Kämpfe zusammenbekomme (was die meisten wohl für unmöglich halten würden), weil alle am Spieltisch die Regeln entsprechend gut kennen und an dem ganzen Taktikzeug auch Interesse haben. Auch letzteres ist bei der derzeitigen Splittermond-Runde nicht bei allen Spielern vorhanden (einer spielt sogar einen fast kompletten Nicht-Kampf-Charakter, oben erwähnten Unterhalter).
In dieser Konstellation ist der Standard-Kampf von Splittermond wohl einfach nicht das richtige. Aber da kann man ja Alternativen suchen (hab auch in den Threads zum alternativen Kampfsystem und zu vielen Gegnern Vorschläge gepostet, die denke ich ohne große Umbauten auskommt und die Sache doch beschleunigen würde).
Aber ich werde mal am Freitag nochmal mit allen Beteiligten reden. Vielleicht werdet ihr hier im Forum dann ein wenig verschont, oder zumindest in weniger frustigem Ton kritisiert.