Autor Thema: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch  (Gelesen 10275 mal)

JohnLackland

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Hallo,

mir fällt auf das viele Rollenspiele, eigentlich alle die ich kenne auf Gewalt setzen zur Konfliktlösung und das auch am breitesten beschreiben und die meisten Regeln davor zu Verfügung gestellt werden.... bei Splittermond ist da auch so. Die meisten Regeln sind dafür da um jemanden zu töten oder auf die mappe zu hauen...

Meist ist bei Rollenspielen ja das so inzeniert das man angegriffen wird oder das aus der position der vermeindlichen Schwäche Gewalt ensteht und dann als "Richtig" legitimiert wird. Irgendwie komme ich mir gerade bei den Gedanken über mein Hobby vor wie ein Neandertaler.

Auch die Kulturdarstellungen, da wird immer die grausamen Aspekte der Menschheitsgeschichte oft aufgewärmt oder die Eso- und Relegionserklärungen aus der Vergangenheit...

Im Gegenzug sind sie unpolitisch - selbst shadowrun ist... eigenlich auch nur auf die Mappe kloppen...

Spinne gerade rum und überlege ob es nicht Zeit wird für ein Rollenspiel was im hier und jetzt spielt und aufklärerisch wirkt.... und ob es dann auch ein Verlag gäbe der es veröffentlicht? Ein RPG über das hier und jetzt, das auch realpolitik darstellt, Konflikte und dergleichen fände ich mal echt spannend und eine Innovation... natürlich ist dann nix mit Punktesystem du würfelst aus woher der Charakter stammt, so alles - Sozialschicht, Haut, Harr und Augenfarbe, Attraktivität, Krankheiten, sexuelle Präferenz  und so weiter.... könnte man dann ja psychologsich und sozial weiter spinnen... wird kein verkaufsschlager aber der Renner bei den Pädagogen (leider) und Sozialogen kann ich mir vorstellen....

Titel wäre Anthropozän ...

Wäre doch der Renner oder?^^
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Fadenweber

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #1 am: 13 Jan 2015, 14:00:26 »
mir fällt auf das viele Rollenspiele, eigentlich alle die ich kenne auf Gewalt setzen zur Konfliktlösung und das auch am breitesten beschreiben und die meisten Regeln davor zu Verfügung gestellt werden.... bei Splittermond ist da auch so. Die meisten Regeln sind dafür da um jemanden zu töten oder auf die mappe zu hauen...

Siehe hierzu auch: http://forum.splittermond.de/index.php?topic=759.msg16413#msg16413

Zitat
Spinne gerade rum und überlege ob es nicht Zeit wird für ein Rollenspiel was im hier und jetzt spielt und aufklärerisch wirkt.... und ob es dann auch ein Verlag gäbe der es veröffentlicht? Ein RPG über das hier und jetzt, das auch realpolitik darstellt, Konflikte und dergleichen fände ich mal echt spannend und eine Innovation...

Politische Rollenspiele gibt es durchaus, wobei mir da vor allem Live- (http://www.spiegel.de/netzwelt/games/nordic-larps-art-house-rollenspiel-ueber-palaestina-konflikt-a-984627.html) oder Online-Spiele in den Sinn kommen.

JohnLackland

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #2 am: 13 Jan 2015, 14:04:46 »
Spannend.... Danke für den Link und der Thread ist mir durchgerutsch... ach da war ich in Urlaub...!
« Letzte Änderung: 13 Jan 2015, 14:06:52 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Noldorion

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #3 am: 13 Jan 2015, 14:36:40 »
Hallo!

Ich habe mich in dem alten Thread dazu ja schon geäußert - ich schaue aber mal, ob ich hier eventuell auch nochmal mehr schreiben kann.

Ich will jedoch etwas zu den unpolitischen Rollenspielen schreiben.

Es ist gar nicht so, dass alle Rollenspiele unpolitisch sind. Viele der "großen" Systeme sind relativ unpolitisch, einfach, weil sie eine möglichst große Spielerschaft ansprechen wollen, und das schaffen sie mit einem sehr politischen System eben nicht. Politik ist ein Thema, das viele bei ihrem Hobby ausklammern wollen, und für viele ist Rollenspiel sicherlich auch eine Form des Eskapismus. Viele Systeme sind also unpolitisch - was aber längst nicht heißt, dass auch die darin gespielten Abenteuer unpolitisch sind. Gerade in Abenteuern gibt es immer wieder politische Statements, mal gut, mal weniger gut versteckt. Dennoch ist, glaube ich, die Antwort auf die Frage: Weil die meisten Spieler es eher unpolitisch wollen. Komplexe Politikthemen sind daher meist etwas für Nischensysteme.

Aber nicht immer. Du hast Shadowrun angesprochen - und ja, Shadowrun ist in erster Linie die Übertragung eines klassischen Dungeon-Crawl-Konzepts in ein urbanes SciFi-Universum. Es gibt dort eine Menge politischer Aussagen, die spielen aber im Spiel selten eine Rolle.

Ganz anders ist es aber bei dem alten Cyberpunk-Rollenspiel. Das, beispielsweise, war ein durch und durch politisches Rollenspiel, was sich bei der Vorlage auch gar nicht hätte vermeiden lassen. Cyberpunk ist fundamentale System- und Kapitalismuskritik, und die Charaktere dort sind üblicherweise gesellschaftliche oder tatsächlich politische Rebellen. Anders als in Shadowrun ist dort nicht jeder per default erstmal ein Söldner, sondern ein "Social Warrior" - natürlich mit Abstufungen, man konnte aus seinem Charakter ja machen, was man will. Und Cyberpunk war eine ganze Weile ganz schön groß!

Ein anderes Beispiel: Die moderne World of Darkness gibt sich ja redlich Mühe, religiöse und mythologische Weltansichten zu respektieren, und erschafft dabei dann lieber eine eigene Mythologie anstatt - wie früher - auf judeo-christliche, nativ-amerikanische oder andere Mythen zurückzugreifen. Das hindert sie aber nicht daran, politisch zu sein: Es gibt ein Abenteuer, das sich darum dreht, dass eine korrupte Regierung dazu verwendet wird, Homosexualität unter Todesstrafe zu stellen, und die Spieler müssen verhindern, dass die Politiker damit durchkommen.

Es gäbe noch andere Beispiele für Politik im Rollenspiel. Letztlich kann man, finde ich, gerade den großen Systemen keinen Vorwurf machen, wenn sie unpolitisch sind. Große Systeme folgen selten einem High-Concept-Leitmotiv, sondern verstehen sich als Baukasten für die eigenen Vorlieben. Sprich: Splittermond ist vergleichsweise unpolitisch (aber nicht völlig), aber gut geeignet, um darin politische Abenteuer zu spielen. Und das gilt für die meisten Systeme.
« Letzte Änderung: 13 Jan 2015, 14:40:23 von Noldorion »

maggus

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #4 am: 13 Jan 2015, 15:10:36 »
Spinne gerade rum und überlege ob es nicht Zeit wird für ein Rollenspiel was im hier und jetzt spielt und aufklärerisch wirkt.... und ob es dann auch ein Verlag gäbe der es veröffentlicht? Ein RPG über das hier und jetzt, das auch realpolitik darstellt, Konflikte und dergleichen fände ich mal echt spannend und eine Innovation... natürlich ist dann nix mit Punktesystem du würfelst aus woher der Charakter stammt, so alles - Sozialschicht, Haut, Harr und Augenfarbe, Attraktivität, Krankheiten, sexuelle Präferenz  und so weiter.... könnte man dann ja psychologsich und sozial weiter spinnen... wird kein verkaufsschlager aber der Renner bei den Pädagogen (leider) und Sozialogen kann ich mir vorstellen....

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Wäre doch der Renner oder?^^

Also ich für meinen Teil...
  • heiße im RL tatsächlich Renner  :o,
  • bin studierter Soziologe  8) und
  • fühle mich dem Geist der Aufklärung verpflichtet :)
...aber Rollenspiel ist für mich Privatsache.

Pädagogik treibe ich - zwangsläufig - schon mit meinen Kindern, da können weder die Kiz noch ich etwas dran ändern. Bei meinem Hobby bleibt die Aufklärung aber Außen vor.

(Was übrigens nicht bedeutet, dass man Rollenspiele nicht in pädagogischen Zusammenhängen sinnvoll einsetzen kann.)
"Befreien Sie das Unreich!"

rillenmanni

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #5 am: 13 Jan 2015, 15:20:49 »
John denkt an die sogenannten Planspiele. Die haben sehr oft einen politischen Hintergrund, verfolgen in aller Regel einen aufklärerischen oder linken oder marktwirtschaftlichen Ansatz und tendieren leicht zur Überindividualität, dh man spielt nicht unbedingt den Klaus im Ringen oder Aushandlungsprozess mit einer Institution / Gruppe / Partei, sondern einen ebensolche im Ringen mit anderen. Ziel des Ganzen ist freilich, etwas fürs echte Leben mitzunehmen.

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nichts dagegen, gelegentlich ein Planspiel durchzuführen. In meiner Rolle als Rollo-Nerd jedoch bevorzuge ich Witz und Gewalt und gedankenloses Spiel in hohen Dosen. :)
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

arnadil

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #6 am: 13 Jan 2015, 15:42:16 »
Die "Kritik" an dem Standard der Rollenspiele teile ich, auch wenn ich gleichzeitig unheimlichen Spaß daran habe, dass die Welt einfach mal einfacher ist und sein darf und Gut und Böse eben irgendwie trennbar sind. Ich vermute, dass der Reiz einer solchen Trennung und der Fähigkeiten der Helden, hierin eine Rolle zu spielen, der Hauptgrund für die Standardlösung ist. Und das verstehe ich gut und in gewisser Weise ist das insofern sogar politisch.

Ein bloßes Planspiel fänd ich hingegen als Hobby eher langweilig. Es sollte, denke ich, irgendeine Komponente schon abgeändert werden zum realen, gegenwärtigen Leben. Aber das muss ja vielleicht wirklich nicht die Gewaltlegitimation sein. Vielleicht könnte man bspw. ein weitgehend auf Intrigen und Diplomatie aufbauendes Rollenspiel in einem frühneuzeitlichen Setting spielen, in dem Gewalt im Zweifel eine schlechte Lösung ist. Oder eine Simulation in der Zukunft, in der die SpielerInnen eben in einem korrupten, interstellaren Handels- und Wirtschaftssystem ihre Stränge ziehen müssen... aber Gewalt (jedenfalls gegen Menschen und nicht Roboter) ist nur selten die Lösung, weil die Menschenrechte insoweit eben obrigkeitlich harsch durchgesetzt werden und v.a. die Charaktere im Normalfall diese moralischen Standards auch selbst vertreten werden. etc.
Das fänd ich wirklich spannend und schön und mache das auch nicht selten in meinen Abenteuern (egal mit welchem Regelwerk).

flippah

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #7 am: 13 Jan 2015, 16:41:41 »
Ich denke, dass Lorakis einiges an Hintergrund für politisches Spiel bietet. Und Splittermond genug Regeln, das zu unterstützen. Gut, es ist kein "Das Lied von Eis und Feuer"-Rollenspiel - aber das gibt es ja auch schon.
"In allen anderen Fällen gehen Sie so schnell wie möglich in See und, ohne sich auf eine Schlacht einzulassen, sofern dies möglich ist, nach Wladiwostok" (Jewgeni Iwanowitsch Alexejew)

Noldorion

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #8 am: 13 Jan 2015, 17:02:39 »
Und "Ein Lied von Eis und Feuer" ist zwar ein Spiel (und eine Romanreihe, und eine Fernsehserie), das sich sehr viel mit Politik und Intrigen beschäftigt, aber nicht in dem Sinne politisch, von dem ich glaube, dass John es meint: Es macht keine wirkliche politische Aussage, sondern betrachtet die Geschehnisse eher aus einem pseudo-historischen, scheinbar objektiven und anti-moralischen Blickwinkel.

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #9 am: 13 Jan 2015, 17:08:00 »
Ich finde Politik generell doof und möchte in meiner Freizeit davon verschont bleiben, daher bin ich sehr dankbar für die unpolitische Tendenz von Rollenspielen.
Für Fetzenstein! Nieder mit Knax!

JohnLackland

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #10 am: 13 Jan 2015, 17:09:06 »
Es macht keine wirkliche politische Aussage, sondern betrachtet die Geschehnisse eher aus einem pseudo-historischen, scheinbar objektiven und anti-moralischen Blickwinkel.


Jepp ;-)

Denke auch weniger an Planspiele ala Polis und Co. sondern wirklich an Rollenspielsituationen, ein Dorf in Afrika und die Probleme als Pen & Paper mit allen drumherum und die Spieler sind die Helden und wollen das selbe wie die in Europa.... Strom, tolles Essen und nen Gesundheit, auch mal Dick werden dürfen... kannst dich ja auf die Reise machen.... nach Europa oder bleiben und es ändern wollen, dann lernste aber den örtlichen Warlord kennen oder religiöse Fundamentalisten oder die Konzerne die gerade eine Minenkonzession haben für dein Gebiet weil Kupfer im Boden ist.... Das kann man gut als Rollenspiel aufarbeiten und auf der ganzen Welt spielen lassen. Von der Idee her aber gefällt mir die LARP Idee die Fadenweber verlinkt hat... Ausgangspunkt des ganzen Frust aus dem der  Thread geboren wurde war gestern eine Diskussionsrunde bei den Berliner Attacis, mehr aus Bierlaune, wie man junge Leute und jung gebliebene politisch motivieren kann was zu machen sich zu bewegen und sich eine Meinung zu bilden. Satire und Demos können es nicht sein... das setzt halt eine Meinungsbildung in irgendeine Richtung schon voraus damit ein Menschlein sich das anschaut...
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Noldorion

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #11 am: 13 Jan 2015, 17:15:30 »
Ich persönlich muss gestehen, dass ich einige Schwierigkeiten damit hätte, aktuelle Probleme spielerisch zu verarbeiten - zumindest dauerhafter. Ich könnte mir kein Spiel vorstellen, in dem ich Kriegsflüchtling bin und mich nach Europa durchschlagen will, beispielsweise. Ich hätte Bauchschmerzen damit, Sorge, dass das zu respektlos sein könnte, wenn die Geschehnisse zu aktuell sind. Sowas könnte ich mir als einmaliges "Serious Game" vorstellen, aber nichts, womit ich alle zwei Wochen einen spaßigen Abend verbringe.

Ich habe aktuell zwei Gruppen, die genau in der Jetztzeit spielen, teilweise zu einem identischen Datum, und schon da habe ich immer wieder Schwierigkeiten, in wie weit ich aktuelle politische Ereignisse aufgreifen darf, ohne dabei respektlos zu sein.

Drarsus

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #12 am: 13 Jan 2015, 17:23:44 »
Ich bin mich gerade in Degenesis: Rebirth am reinlesen, zumindest das Setting ist doch hochpolitisch.

Wenn ich allerdings unsere Weltpolitik betrachte: Da komm ich mir auch wie ein Neanderthaler vor, nur ohne Keule sondern mit Öl/Gashähnen oder AKs.

Ich finde Politik viel zu frustrierend, als dass ich davon mehr im Spiel bräuchte.
Was ich aber im Spiel gerne habe sind eben alternative Lösungswege, aber das bietet Splittermond ja und wie ich finde sogar in einem guten System.

Farnir

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #13 am: 13 Jan 2015, 18:18:11 »
Was die Gewalt angeht, da kommen die alten Wargame-Wurzeln halt immer wieder zum Vorschein. Egal wie aufgeklärt wir sein wollen: Gewalt fasziniert und Macht ausüben ebenso - sonst wären die Knall-Bumm-Peng-Blockbuster nicht so erfolgreich und Spielzeugpistolen an Fasching nicht so beliebt. Warum das so ist, überlasse ich den Psychologen und Soziologen  :)

Rollenspiele ohne Gewalt gibt es hingegen, wenn die Gruppe sich entsprechend darauf einigt. Primetime Adventures zum Beispiel geht wunderbar ganz ohne Waffen. Wir hatten vor Jahren sogar mal eine Shadowrun-Runde, bei der die Charaktere auf minimale Gewalt ausgelegt waren. Das waren dann eher Edel-Einbrecher als Militaristen. Meine letzte D&D-Runde war ein Stadt-Intrigen-Szenario, bei dem jeder Tote sehr negative Konsequenzen hatte, ergo haben die Spieler selbst einen totalen Feind mit ein paar bösen Ermahnungen laufen lassen, nachdem sie ihn erwischt haben.

Von daher: Wenn Du es mal etwas weniger blutig haben willst, frag doch Deine Mitspieler, ob sie das auch mal probieren wollen. Es ändert die Dynamik, macht aber auch sehr viel Spaß!


Belzhorash

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Re: Warum sind Rollenspiele oft gewalttätig und so unpolitisch
« Antwort #14 am: 13 Jan 2015, 18:32:31 »
Was die Gewalt angeht, da kommen die alten Wargame-Wurzeln halt immer wieder zum Vorschein. Egal wie aufgeklärt wir sein wollen: Gewalt fasziniert und Macht ausüben ebenso - sonst wären die Knall-Bumm-Peng-Blockbuster nicht so erfolgreich und Spielzeugpistolen an Fasching nicht so beliebt. Warum das so ist, überlasse ich den Psychologen und Soziologen  :)

Rollenspiele ohne Gewalt gibt es hingegen, wenn die Gruppe sich entsprechend darauf einigt. Primetime Adventures zum Beispiel geht wunderbar ganz ohne Waffen. Wir hatten vor Jahren sogar mal eine Shadowrun-Runde, bei der die Charaktere auf minimale Gewalt ausgelegt waren. Das waren dann eher Edel-Einbrecher als Militaristen. Meine letzte D&D-Runde war ein Stadt-Intrigen-Szenario, bei dem jeder Tote sehr negative Konsequenzen hatte, ergo haben die Spieler selbst einen totalen Feind mit ein paar bösen Ermahnungen laufen lassen, nachdem sie ihn erwischt haben.

Von daher: Wenn Du es mal etwas weniger blutig haben willst, frag doch Deine Mitspieler, ob sie das auch mal probieren wollen. Es ändert die Dynamik, macht aber auch sehr viel Spaß!
Vampire und Cthulhu funktionieren auch problemlos ohne Gewalt.
Bei Vampire hast du dann auch noch eine gehörige Portion Politik und Intrigen dabei.