Autor Thema: Liebe und Sex in Lorakis  (Gelesen 8502 mal)

SeldomFound

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Liebe und Sex in Lorakis
« am: 27 Dez 2014, 19:12:03 »
Während ich mich mit dem Sci-Fi-Spiel "Numenera" beschäftigt habe, bin ich auf dieses Review über das Zusatzheft "Love and Sex in the Ninth World" gestoßen.

Die Review-Autorin selbst ist begeistert davon, da sie findet, dass Liebe und Sex in RPG eher stiefmütterlich behandelt wird, da es mit dem "echten" Hack'n'Slay-Rpg wie DnD nichts zu tun hätte, und es den meist männlichen Spielern eher unangenehm wäre.

Nun ist es in Numenera so, dass man die verfügbare Technologie im Spiel so ziemlich alles kann: Das Geschlecht wechseln, Liebestränke, die geschlechtliche Orientierung umschreiben, drei Geschlechter anstelle von zwei, etc...


In dem Sinne möchte ich auch gerne mal darüber nachdenken, was in diesem Bezug die Magie in Lorakis leisten kann:

1. Kann ich durch Magie mein Geschlecht ändern?

2. Kann ich mit Magie jemanden in mich verlieben lassen?

3. Kann ich mich in bizarre Gestalten verwandeln für etwas exotischere Liebesspiele?

4. Wie verbreitet sind Liebschaften, die die Grenzen der Rassen überschreiten? Da werden eigentlich in "Der Welt" nur bei Wintholt, Nyrdfing und Pashtar Anspielungen darauf gemacht.

5. Wie wird mit Homosexualität oder andere Verhaltensweisen, die von unserer gesellschaftlichen Norm abweichen, in den größten Reichen umgegangen. Wie häufig sind und skandalös sind solche Paare wie der Shahir von Pashtar und sein albischer Geliebter?


Wenn noch jemanden anderen solche Fragen einfallen, bitte postet sie hier.
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Cifer

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #1 am: 27 Dez 2014, 19:55:48 »
Zitat
1. Kann ich durch Magie mein Geschlecht ändern?
Mit Verwandlung 5 Fremde Gestalt sollte das drin sein - allerdings gibt das auch gleichzeitig das Powerlevel vor. Ich denke nicht, dass ein reiner Geschlechtswechselzauber wesentlich unter 4 anzusiedeln wäre, was für Vergnügungen zumindest kostspielig wäre.

Zitat
2. Kann ich mit Magie jemanden in mich verlieben lassen?
Einstellung verbessern und Suggestion dürften gute Grundlagen bieten. Über Halluzination, Marionette und Willenloser Diener wollen wir an dieser Stelle lieber den Mantel des Schweigens breiten.

Zitat
3. Kann ich mich in bizarre Gestalten verwandeln für etwas exotischere Liebesspiele?
Verwandlungsmagie ist dein Freund.

Zitat
4. Wie verbreitet sind Liebschaften, die die Grenzen der Rassen überschreiten? Da werden eigentlich in "Der Welt" nur bei Wintholt, Nyrdfing und Pashtar Anspielungen darauf gemacht.

5. Wie wird mit Homosexualität oder andere Verhaltensweisen, die von unserer gesellschaftlichen Norm abweichen, in den größten Reichen umgegangen. Wie häufig sind und skandalös sind solche Paare wie der Shahir von Pashtar und sein albischer Geliebter?
Eine Konstante bei der Beurteilung von ungewöhnlicheren Vorlieben wird IMO der Beitrag zum Bevölkerungswachstum sein. An Orten, die an Unterbevölkerung leiden, werden Beziehungen, die kein neues Leben hervorbringen (da homosexuell, heterospeziell oder schlicht asexuell), wahrscheinlich ungern gesehen werden - speziell Zwingard würde mir da einfallen, wo gegen die stetige Bedrohung durch die Orks wohl jeder seine Pflicht für's Vaterland zu erledigen hat.
Wie akzeptiert daneben entsprechende Seitensprünge sind, die den tatsächlichen Vorlieben der Betreffenden entsprechen, ist dann wieder eine andere Frage.
« Letzte Änderung: 27 Dez 2014, 23:07:58 von Cifer »

Tyrion

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #2 am: 27 Dez 2014, 23:27:58 »
2. Kann ich mit Magie jemanden in mich verlieben lassen?

Auf alle Fälle wäre auch das eine sehr mächtige Geschichte. Mag wohl aber auch an meiner vermutlich alltertümlich-romantischen Auffassung des Wortes Liebe liegen. :D Ich persönlich würde wohl eher eine mächtige Form der Beeinflussungsmagie "davorschalten", so dass der Bezauberte meint, dass er sich verliebt hat.

Liebschaften unter den Völkern könnte ich mir schon vorstellen, obwohl man sich dann auch Gedanken machen müsste, ob aus solchen Beziehungen auch Nachwuchs entstehen kann... gnomische Vargen, oder eben vargische Gnome... eine interessante Vorstellung. *g*

Das mit der Richtung der Sexualität würde ich wie Cifer sehen. Ist für mich auf alle Fälle ein sehr brauchbarer Ansatz.

Zu 3... why not? Obwohl mich meine Phantasie gottlob gerade etwas im Stich lässt. :D Aber mit Verwandlungsmagie ist da sicher einiges drinnen, wie Cifer schon treffend angemerkt hat.
« Letzte Änderung: 27 Dez 2014, 23:34:04 von Tyrion »

Wolfhunter

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #3 am: 27 Dez 2014, 23:53:03 »

Liebschaften unter den Völkern könnte ich mir schon vorstellen, obwohl man sich dann auch Gedanken machen müsste, ob aus solchen Beziehungen auch Nachwuchs entstehen kann... gnomische Vargen, oder eben vargische Gnome... eine interessante Vorstellung. *g*

Fortpflanzung zwischen den Rassen ist nicht möglich, steht iwo explizit
... some things never change...

Tyrion

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #4 am: 28 Dez 2014, 00:38:24 »
Dann werde ich ab diesem Zeitpunkt das genau so verwenden. :) (hatte ich aber schon vermutet) Spricht aber dennoch nichts gegen Romanzen würd ich meinen.

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #5 am: 28 Dez 2014, 00:58:43 »
Zu 5:
So tolerant wie in den meisten Regionen Lorakis' sowohl Rasse als auch Religion gehandhabt wird, denke ich auch dass gleichgeschlechtige Liebe (hierzu gab es auch schon etliche Themen und Aussagen) oder Liebe zwischen den Rassen kein Aufsehen erregen oder Problem darstellen würde. Eher bei den etwas faschistischeren Völkern wie den Schwertalben könnte ich mir das vorstellen.
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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #6 am: 28 Dez 2014, 01:55:34 »
zu 1. siehe Cifers Antwort

zu 2. Kommt darauf an wie Liebe definiert ist. Es gibt keine Zauber die romantische Liebe einfach hervorrufen, aber jemanden glauben zu machen, dass er eine andere Person ganz toll findet, geht eben schon, prinzipiell aber siehe Cifers Antwort und Tyrions Antwort

zu 3. siehe Cifers Antwort

(vorgezogen) zu 5. siehe Verweis bei 4 Port USB Hub

zu 4. Grundsätzlich ist das eine Sache der Gruppen, das zu entscheiden. In den Druckwerken ist es nicht oft explizit erwähnt aber auch das Gegenteil ist nicht oft erwähnt. Daraus würde ich also nicht zu viel schließen.
meine persönlichen Erfahrungen zu den gemischten Partnerschaften:
Ich habe in verschiedenen Runden jetzt gemischte Partnerschaften dargestellt und dargestellt gesehen und das war eine relativ normale Sache.
Natürlich wird sich jemand, der eigene Kinder als Lebensinhalt sieht jemanden suchen der das auch bewerkstelligen kann, aber es gibt eben Alternativen.
Es wird eben einige Leute geben die sich bei der Frage: Liebe oder eigene Kinder? für die Liebe entscheiden.
Dann kann es immer noch zu Adoption oder Waisenpflege oder so was kommen.

Ein schönes Beispiel war in einer Runde bei der ich kürzlich auf einem Con mitgespielt habe: Wirt und Wirtin waren Zwergin und Gnom (oder anders herum), sie hatten zwei Kinder (menschliche). Vor Jahren war bei einem Unglück deren Mutter umgekommen und als "Wohlhabendstes Paar" der Dorfgemeinschaft haben Wirt und Wirtin die Verantwortung für die beiden übernommen und ziehen sie nun an-Kindes-statt groß.
Ein anderes Beispiel waren die Albin und der Mensch, die eine albische Tochter haben, die nach bewusster Entscheidung beider Partner von einem Dritten gezeugt worden war.
Zudem kann man die 100% sichere Empfängnisverhütung innerhalb einer gemischten Beziehung auch als Vorteil sehen oder ausnutzen.

In Lorakis werden dafür wahrscheinlich deutlich weniger Säuglinge in Brunnen fallen, im Wald liegen gelassen oder unglücklich im Schlaf ersticken als das irdisch teilweise so üblich war...
Dynastische Überlegungen machen beim Adel sicher etwas aus, aber wie Dalmatien zeigt geht es auch anders, wenngleich das dann gleich gründlich schief gegangen ist. In Pash Anar gibt es das avunkulare Erbsystem (Vererbung nur über die Kinder der Schwester) aber auch Adoptionssysteme (siehe z.B. auch römische Adoptivkaisertum http://de.wikipedia.org/wiki/Adoptivkaiser)

Im Rahmen einer Peuplierungpolitik macht auch ein Zwang zur Nachkommenschaft Sinn, wie Cifer ihn für Zwingard vorschlägt. Das heißt aber ja nicht, dass jeder in lieblose, heterosexuelle "reine" Nachkommenproduktionsspartnerschaften gezwungen wird. Solange der Haushalt Nachkommen hat ist doch dem Peuplierenden eigentlich egal wie genau die entstanden sind.

Andererseits gibt es auch schöne Aufhänger für Verwicklungen: Der einsam lebende (menschliche) Schmied, der schon immer für die (menschliche) Bäckerstochter geschwärmt hat, die sich aber in einen vargischen Konditor verliebt hat und mit diesem auch zusammenlebt. Jetzt soll aber Nachwuchs her und der vargische Konditor und seine Partnerin kommen auf den befreundeten Schmied zu, ob dieser sich vielleicht vorstellen könnte sich als biologischer Vater zur Verfügung zu stellen.
(Klar macht er das, großzügiger Freund der er ist. Danach allerdings packt er seine Siebensachen und zieht als Abenteuer in Welt hinaus, weil er es nicht länger erträgt. In Heimatdorf des Schmiedes wächst derweil ein kleiner Splitterträger heran, der eines Tages feststellt, dass sein Vater gar nicht sein Vater sein kann und so zieht er auf der Suche nach ihm in die Welt hinaus...)

Prinzipiell bricht dieses Konzept, soziologisch gesehen, eine Gesellschaft sicher etwas mehr auf in Richtung Offenheit und Toleranz, aber zumindest in meinem Lorakis finde ich das auch sehr gewollt.
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SeldomFound

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #7 am: 28 Dez 2014, 02:28:15 »

Andererseits gibt es auch schöne Aufhänger für Verwicklungen: Der einsam lebende (menschliche) Schmied, der schon immer für die (menschliche) Bäckerstochter geschwärmt hat, die sich aber in einen vargischen Konditor verliebt hat und mit diesem auch zusammenlebt. Jetzt soll aber Nachwuchs her und der vargische Konditor und seine Partnerin kommen auf den befreundeten Schmied zu, ob dieser sich vielleicht vorstellen könnte sich als biologischer Vater zur Verfügung zu stellen.
(Klar macht er das, großzügiger Freund der er ist. Danach allerdings packt er seine Siebensachen und zieht als Abenteuer in Welt hinaus, weil er es nicht länger erträgt. In Heimatdorf des Schmiedes wächst derweil ein kleiner Splitterträger heran, der eines Tages feststellt, dass sein Vater gar nicht sein Vater sein kann und so zieht er auf der Suche nach ihm in die Welt hinaus...)

Prinzipiell bricht dieses Konzept, soziologisch gesehen, eine Gesellschaft sicher etwas mehr auf in Richtung Offenheit und Toleranz, aber zumindest in meinem Lorakis finde ich das auch sehr gewollt.

Sehr coole Hintergrundsgeschichte!

Ansonsten vielen Dank für alle bisherigen Beiträge.
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flippah

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #8 am: 28 Dez 2014, 09:49:04 »
Zumindest im Dalmarischen Adel ist Adoption etwas völlig normales - eben ein weiteres dynastisches Mittel neben der Heirat. Das hat dazu geführt, dass viele dalmarische Adelshäuser inzwischen zwar eine Rasse als Basis haben, aber daneben auch andersrassige "Seitenlinien" haben.
"In allen anderen Fällen gehen Sie so schnell wie möglich in See und, ohne sich auf eine Schlacht einzulassen, sofern dies möglich ist, nach Wladiwostok" (Jewgeni Iwanowitsch Alexejew)

Feyamius

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #9 am: 28 Dez 2014, 18:46:00 »
Spricht aber dennoch nichts gegen Romanzen würd ich meinen.

Da spricht dann sogar einiges für Romanzen ... ;)

flippah

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #10 am: 28 Dez 2014, 21:30:32 »
Oh ja! Ich meine, Sex ohne Nachkommens"gefahr" bietet natürlich durchaus einigen Reiz. Zumal sich einige der lorakischen Rassen so sehr ähneln, dass eine Anziehung untereinander nicht abwegig ist.
"In allen anderen Fällen gehen Sie so schnell wie möglich in See und, ohne sich auf eine Schlacht einzulassen, sofern dies möglich ist, nach Wladiwostok" (Jewgeni Iwanowitsch Alexejew)

Feyamius

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #11 am: 29 Dez 2014, 17:02:52 »
Die armen Vargen kriegen dann nur wieder die Leute mit extremem Fetisch ab.

Chrisael

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #12 am: 29 Dez 2014, 17:35:20 »
Ich halt den Furryfetisch eher für lustig als für extrem.
Oder spielst du da auf etwas anderes an? ; P

Prinzipiell find ich persönlich ja eine Welt in der sexuelle Toleranz herrscht ja für sehr erstrebenswert. Im Rollenspiel bevorzuge ich aber gerne Settings wos nciht so tolerant zugeht. Einfach weil das Konfliktpotential hat und P&P lebt vor allem für mich von den Konflikten eben auch soziale Konflikte.

Weltengeist

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #13 am: 29 Dez 2014, 17:36:03 »
Zumindest im Dalmarischen Adel ist Adoption etwas völlig normales - eben ein weiteres dynastisches Mittel neben der Heirat. Das hat dazu geführt, dass viele dalmarische Adelshäuser inzwischen zwar eine Rasse als Basis haben, aber daneben auch andersrassige "Seitenlinien" haben.

Hey - da hab ich ja noch gar nicht dran gedacht: Wenn in Dalmarien die Unterstützer des Gnomen-Adoptivsohns gewinnen, dann wechselt die Herrschaftslinie damit ja automatisch auf Dauer in gnomische Hand! Außer der adoptiert sich ebenfalls wieder einen - diesmal menschlichen - Thronfolger...

Ups...

Tyrion

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Re: Liebe und Sex in Lorakis
« Antwort #14 am: 29 Dez 2014, 17:36:35 »
Die armen Vargen kriegen dann nur wieder die Leute mit extremem Fetisch ab.

Oder eben Varge. ;)