Zwei Tavernenszenen:Ich weiß ja nicht wann ihr zuletzt in einem Irish Pub wart, aber ich verstehe meistens nicht mal die Leute am gleichen Tisch - übertragen auf SpliMo: wenn in einer Taverne richtig was los ist, muss ein Bösewicht die Spruchformel nicht mal flüstern um mir einen Feuerball ins Gesicht zu schleudern
Ob er es tatsächlich tun wird ist die nächste Frage: denn dann hat der Sack den ganzen Laden gegen sich.
Angenommen wir sind hingegen in einer ruhigen Hafenkneipe: die Leute reden mit normaler Lautstärke miteinander und in einer Ecke spielt jemand ein trauriges Lied von vergangener Liebe. Sobald dort jemand anfängt zu Zaubern - wir erinnern uns an die Notwendigkeit von Formeln & Gesten - bekomme ich das wahrscheinlich mit, sofern ich nicht mit dem Rücken zu ihm, am anderen Ende des Raumes sitze.
Die jeweils konkrete Situation ist also enorm wichtig, ob ich etwas mitbekomme oder nicht.
Wie schaut’s aus?Unabhängig davon steht es jeder Gruppe frei zu überlegen, wie sie sich das Zaubern in Lorakis vorstellt. Eine Gruppe verwendet vielleicht lateinische Begriffe und reduziert die Gesten auf ein Minimum. Wenn
ich einen Elementarmagier spiele, wird die Art und Weise wie ich zaubere ähnlich wie das Bändigen in Avatar sein:
http://www.youtube.com/watch?v=gBwrGmmFcTk&t=49, ergänzt um Formeln. Einen Kampfmagier aus Kintai würde
ich hingegen 1:1 wie in Naruto ausspielen: Handzeichen + Formeln sind dort ebenfalls meist Voraussetzung. Einen Nekromanten aus Dragorea würde
ich vielleicht mit den Merseburger Zaubersprüchen ausstatten, es muss ja nicht immer Latein sein
Was ist es denn? Und wo sind wir?Zum Einen müssen wir also in der Lage überhaupt mitzubekommen, dass jemand einen Zauber wirkt. Aber selbst wenn wir das tun, kann aufgrund von Herkunft und Magieschule des Anwenders eventuell kein Rückschluss auf den bevorstehenden Zauber gezogen werden. Auf Basargnomisch werden wohl die wenigsten Zauberformeln basieren und die Gestiken variieren ebenfalls. Ist die Gruppe in ihrer Heimat, wird man hingegen viele - vor allem die ungefährlichen Alltagszauber - allein schon an der Formel und Gestik erkennen ohne auf Arkane Kunde Würfeln zu müssen. Weil sie schlicht zum Alltag gehören. Sofern wir also nicht fühlen können, dass jemand zaubert kann das wilde Handgewedel eines Vargen aus Tar-Kesh alles mögliche sein, z.B. die Frage nach dem Weg, da er vielleicht kein basargnomisch spricht. Jedes Mal nervös zu versuchen einen Zauber zu identifizieren wenn jemand nicht in einer Sprache spricht die wir nicht verstehen ... irgendwann nervt es ^^
Wie erkenne ich es jetzt?Emphatie und/oder Wahrnehmung. Sofern man nicht einen paranoiden Magiefeigling spielt, wird niemand, nur weil die schwarzgekleidete Frau an der Strassenecke gerade beginnt zu Zaubern, anfangen diesen zu identifizieren. Ausser ich hätte einen Grund, z.B. weil ich eine Rundenstickerei an ihrem Mantel wiedererkenne und mich erinnere, dass wir letzte Woche ihren Ehemann niederstreckten oder weil ich fühle, dass sie uns etwas antun will. Vielleicht ist sie eine magische Attentäterin, nur konnte sie ihr Vorhaben nicht gut genug verbergen.
Ich denke für SpliMo ist es fundamental den Gedanken abzulegen das Magie nur auf eine Weise funktioniert oder zu funktionieren hat.
Jedenfalls solange kein Magieband erscheint in dem steht: „Diesen Zauber wirken Sie mittels folgender Gestik und Formel“
Es einfach aufgebenGefordert sind hier die Spielleiter: auch wenn wir OT wissen, dass Magie überall ist und zum Alltag gehört, so werden Abenteurer zu recht paranoid wenn die einzigen Zauber die sehen
immer gegen sie gerichtet sind. Wir Spielleiter müssen die Umwelt also so viel Zaubern lassen, dass die Gruppe OT wie IT nicht grundsätzlich von etwas bösen ausgeht und irgendwann müde wird jeden Haarverlängerungszauber oder Teeerhitzung zu identifizieren.
Wir müssen Magie zum Alltag werden lassen.