Für mich ist jemand mit 6 Punkten auf Heilkunde ein Geselle und kein Spezialist. Zudem darf man nicht vergessen, dass einerseits noch Heilkräuter, Heiltränke und Heilzauber gibt und andererseits jemand, der erfolgreich einen Todgeweihten (so schwer Verletzten, dass er im Sterben liegt) behandeln kann, wohl doch etwas an Erfahrung/Können mitbringen können sollte. Eine "durchschnittliche" Probe hat in Splittermond eine Schwierigkeit von 20. 25 wäre "herausfordernd". Jemanden mit Sterbend 3 zu behandeln, damit er nicht innerhalb der nächsten Minute verstirbt, verlangt eine Probe gegen 23. Das halte ich jetzt keinesfalls für übertrieben, eher das Gegenteil. Und einen +3 Bonus durch Splitterpunkteinsatz kann man auch noch einfließen lassen.
Spezialist meinte ich jetzt in erster Linie in Bezug auf "Ein Charakter, der einen signifikaten Teil seiner Ressourcen in ein Fachgebiet investiert hat" als "Ein Charakter, der insgesamt Wert X erreicht hat".
Was die Heilkräuter/Tränke/Zauber angeht, unterstreicht das eigentlich eher noch meinen Punkt: Es gibt diverse Möglichkeiten, Leute zu kurieren, die man auch als Erststufler anwenden kann, ohne dabei dem Patienten eher zu schaden als ihm zu helfen. Warum gehört Heilkunde nicht dazu?
Die 23 für Sterbend 3 finde ich eigentlich ganz okay. Mir geht es in erster Linie um die Regenerationsförderung.
Was man evtl. machen könnte, auch wenn ich es nicht für notwendig halte, ist dass jemand, der nur über Basiskenntnisse (~3 Punkte auf Heilkunde) verfügt, einen Sterbenden zumindest ein paar Minuten stabilisieren kann (also Sterbend 3 betreffend "die Zeit anhält" solange er sich kümmert, aber keine Zustandveränderung herbeiführt) bis ein echter "Arzt" sich des Sterbenden annimmt.
Schau mal in den Kasten von S.140 - vergleichbares gibt es ja bereits, sofern zumindest eine Stufe von Sterbend bereits geheilt wurde.
Letztlich ist mein Argument zweigeteilt.
Zum einen: Warum ist etwas, was man auf HG 1 regelmäßig benötigt (entsprechend tiefe Wunden gibt es ja nicht erst ab HG 2+) so schwer, dass man es erst auf höheren Graden tatsächlich regelmäßig schafft?
Andernorts wurden ja Schwierigkeiten tatsächlich rein gamistisch damit begründet, dass man gewisse Aufgaben erst ab einem bestimmten Heldengrad angehen kann.
Zum anderen: Ist es sinnvolles Gamedesign, dass das beste Verhalten für einen mäßig befähigten Mediziner bei einem Schwerverletzten (nach gebanntem Sterbend-Zustand) ist,
nichts zu tun? Ich kann mir wenig deprimierenderes vorstellen, als wenn einem als Heiler der Patient die Behandlung ablehnt, weil es wahrscheinlicher ist, dass man ihn damit in die nächste Welt schickt, als dass man ihm signifikant hilft.
Als Hausregel erscheint es mir bisher sinnvoll, die Schwierigkeit für Heilungsförderung auf 15+Wundmalus zu setzen.