Autor Thema: Zielstrebigkeit  (Gelesen 14459 mal)

4 Port USB Hub

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #15 am: 15 Aug 2014, 18:06:30 »
Denke doch bitte dann mal darüber nach, warum sich Leute von dieser Passage beleidigt fühlen könnten.

Dein Beispiel 2 ist übrigens ganz offensichtlich Banane und würde mir auch keinen Spaß machen, aber eben wegen einem Gutsherren-SL ("Na gut, weil ich so gnädig bin.") Bei uns läuft das trotz letztendlichem SL-Entscheid völlig anders - und auch bei uns sitzen erwachsene Menschen am Tisch.

Ein SL als letztendliche Entscheidungsinstanz bedeutet eben nicht automatisch, dass dieser willkürlich und gutsherrenhaft seine Spieler von oben herab behandelt.


Es ist völlig unabhängig wie gutsherrenhaft der SL letztendlich ist. Das war nur ein übertriebenes Beispiel. Es stört mich, weil es den Spielfluss unterbricht - der Spieler muss fragen, der Spielleiter muss eine Entscheidung treffen. Als SL will ich nicht darüber nachdenken müssen ob der Spieler nun von seiner Stärke profitiert oder nicht - der Spieler hat sich die Stärke ausgesucht und kennt seinen Charakter besser als ich, also weiß er auch besser, ob der Charakter nun gerade das in seiner Stärke definierte Ziel verfolgt oder nicht.

Hinzu kommt: Es mag sein, dass "wir" hier vielleicht schon Rollenspiel-Oldtimer sind. Aber in meinen Augen würde ich mich freuen, wenn auch die jüngere Generation das Papern für sich entdeckt. Und naja, als Anfänger spielt man nun mal noch etwas anders.
Anders ja, aber deswegen doch nicht schlechter. ;)
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Drarsus

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #16 am: 15 Aug 2014, 18:21:04 »
Naja, mein Kommentar war mehr darauf bezogen, dass ich als Anfänger z.B. so gespielt habe ;)

Außerdem muss man für sowas ja nicht die Runden unterbrechen. Ob ich meinen Splitterpunkt jetzt sofort notiere oder einfach warte bis sich eine passende Gelegenheit ergibt, ist doch echt nur eine Frage der "Formalität".

Ich als SL muss auch ehrlich sagen: Ich will ungern, dass ein Spieler sich "einfach so" nach seiner Interpretation einer Stärke/Schwäche etwas aufschreibt. Das kann nämlich schon mal schnell ganz weit auseinander gehen.
Und das hat weniger mit einem "Machtgefühl" zu tun, sondern mit Fairness. Was der eine Spieler so auslegt, legt der andere so aus. Da nehme ich als SL im Idealfall eine neutrale Position ein und sowohl Spieler A als auch B werden nach gleichen Maßstäben behandelt.
Wenn ein Spieler jetzt selbst aktiv wird, ohne Rücksprache, dann kann das meiner Meinung nach auch schnell mal nach hinten losgehen.

Quendan

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #17 am: 15 Aug 2014, 18:25:52 »
Es ist völlig unabhängig wie gutsherrenhaft der SL letztendlich ist. Das war nur ein übertriebenes Beispiel. Es stört mich, weil es den Spielfluss unterbricht

(Hervorhebung durch mich)

So formuliert ist ja dann auch alles okay und ich fühle mich nicht gestört. Denn über Spielstile zu diskutieren ist müßig, wenn beide Seiten einen gefunden haben, der ihnen und ihren Runden gefällt. Und ich kann (so formuliert) deine Argumentation ja auch verstehen, auch wenn ich es anders bewerte.

Wichtig war mir vor allem der Teil mit den Erwachsenen - denn ich glaube Erwachsene können eben mit beiden Ansätzen (SL als Schiedsrichter oder der Spieler entscheidet alles selbsttätig) Spaß haben und sie für sich als gut empfinden. Keiner von beiden ist dem anderen inhärent überlegen, darum ging es mir. :)



4 Port USB Hub

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #18 am: 15 Aug 2014, 18:29:46 »
Ja, versteh ich.
Dann formuliere ich meinen Wunsch mal etwas um:
Ich wünschte, Splittermond wäre da noch ein Stückchen mutiger und würde als Alternative zum starken SL mit Entscheidungshoheit auch den Spieler mit Selbstverantwortung aufzeigen, so dass Gruppen eventuell mehr dazu geneigt wären, sich über diese Auswahlmöglichkeit Gedanken zu machen. :)
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SeldomFound

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #19 am: 15 Aug 2014, 18:47:56 »
Ja, versteh ich.
Dann formuliere ich meinen Wunsch mal etwas um:
Ich wünschte, Splittermond wäre da noch ein Stückchen mutiger und würde als Alternative zum starken SL mit Entscheidungshoheit auch den Spieler mit Selbstverantwortung aufzeigen, so dass Gruppen eventuell mehr dazu geneigt wären, sich über diese Auswahlmöglichkeit Gedanken zu machen. :)

Selbstverantwortung ist eine Sache, aber eine ganz andere Sache ist Vertrauen. Gerade bei spontan entstandenen Runden auf Cons würde ich als Spielleiter gerne die Entscheidungshoheit behalten, um im Falle der Fälle vermitteln zu können.

Im Falle von Zielstrebigkeit gilt für mich als SL: Wenn der Spieler glaubt, dass seine Stärke hier zu Anwendung kommt, sollte er es mir bitte vorher ankündigen. Umgekehrt sollte ich als Spielleiter natürlich den Spieler gegebenfalls nochmal daran erinnern, wenn seine Stärke zur Anwendung kommt und er es selbst vergessen haben sollte.

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Grimrokh

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #20 am: 15 Aug 2014, 19:54:49 »
Im Falle von Zielstrebigkeit gilt für mich als SL: Wenn der Spieler glaubt, dass seine Stärke hier zu Anwendung kommt, sollte er es mir bitte vorher ankündigen. Umgekehrt sollte ich als Spielleiter natürlich den Spieler gegebenfalls nochmal daran erinnern, wenn seine Stärke zur Anwendung kommt und er es selbst vergessen haben sollte.
Um Diskussionen zu vermeiden sollte auf jeden Fall bereits im Vorfeld von SL und Spieler klar definiert werden, wie man die Stärke auslegt und wie weitreichend sie ist. Denn wenn der Spieler beispielsweise davon ausgeht, dass er sie in so gut wie jedem Kampf oder jedem sozialen Konflikt einsetzen kann, der SL hingegen, dass sie nicht einmal jede Spielsitzung zur Geltung kommt, dann liegen die Erwartungshaltungen einfach zu weit auseinander. Denn erfahrungsgemäß möchten die Spieler aus ihren Stärken meist das Optimum herausholen, vor allem wenn RAW offen gelassen wird, was möglich ist und was nicht.
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regelfuchs

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #21 am: 16 Aug 2014, 10:14:37 »
Mir gefällt Situation 1:
Spieler:"Mir reicht das Gewarte jetzt! Ich reiße die Tür auf, hinter der die bösen Orks lauern könnten und ziehe mein Schwert"
Spielleiter "Ok, du erblickst tatsächlich drei böse Orks die nur auf dich gewartet haben"
*Spieler notiert sich Splitterpunkt für Ausspielen der Schwäche "Impulsiv"*

wesentlich besser als
Situation 2:
Spieler:"Mir reicht das Gewarte jetzt! Ich reiße die Tür auf, hinter der die bösen Orks lauern könnten und ziehe mein Schwert"
Spieler:"Moment, bekomm ich nun einen Splitterpunkt fürs Ausspielen meiner Schwäche?"
Spielleiter:"Welche Schwäche meinst du denn?"
Spieler:"Na, Impulsiv" *zeigt auf Charakterbogen*
Spielerleiter:"Na gut, kriegst ein Punkt, weil ich ja so nett bin"
*Spieler notiert sich Splitterpunkt für Ausspielen der Schwäche "Impulsiv"*
Spielleiter "Ok, du erblickst tatsächlich drei böse Orks die nur auf dich gewartet haben"

Was du hier beschreibst ist kein Mangel des System, sondern ein Mangel des Spielers. Was ist das denn bitte für ein schlechtes Rollenspiel?!

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Ein Spieler kam bei der Erstellung seines Charakters auf mich als SL zu und erläuterte mir seine Idee: der Charakter habe das Ziel alle Waffenkampfkünste zu erlenen. Ich fragte nach wann genau nun die regeltechnischen Boni greifen sollen und ein Teil der Antwort war: "nun ja, theoretisch ist ja jeder Kampf legitim um das Ziel zu erreichen". Nachdem ich erstmal herzlich gelacht habe ;D schilderte ich ihm Beispiele wie er seinem Charakter diese Stärke geben kann. Darunter auch folgendes: Boni auf jeden Kampf ist Blödsinn, aber wenn er z.B. in eine Region kommt und dort Leute mit ihm fremden Waffen trainieren sieht, dann greift Zielstrebigkeit.

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Ja, die Stärke ist schwammig formuliert und führt zu Diskussionen, doch nicht am Spieltisch die den Spielfluss unterbrechen, sondern bei der Erstellung eines Charakters.

Alarith

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #22 am: 16 Aug 2014, 22:13:54 »
Ich spiele einen Charakter aus dem Wächterbund und würde Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit wählen. Wäre das Eurer Meinung nach ein geeignetes Ziel? Der Bonus würde dann greifen, wenn ich gegen ein entsprechendes Monster (Wesen der Finsternis oder Untot) kämpfe.

Viele Grüße

Ala

Quendan

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #23 am: 17 Aug 2014, 00:09:04 »
Sowas empfände ich als Spielleiter durchaus als angemessen.

Das würde natürlich nicht nur im Kampf gelten, sondern auch wenn beispielsweise ein Disput geführt wird, ob man jetzt sich zurückziehen sollte oder ob man die Wesen der Finsternis angreift. Wenn du für zweiteres bist, dann wären deine Widerstände gegen Überredungsversuche durchaus auch betroffen.

anireyk

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #24 am: 17 Aug 2014, 00:11:20 »
Für Wächterbund (die die Stärke ja sogar standardmäßig haben) ist es mE nicht nur ein mögliches Ziel, sondern das Default-Ziel. Und greift mE nicht nur bei direkten Auseinandersetzungen, sondern auch bei Vorgehensplanung.

Alarith

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #25 am: 17 Aug 2014, 16:16:44 »
Ala würde sich auch kaum davon abhalten lassen, entsprechende Wesen vom Anlitz Lorakis zu tilgen :).
Danke für die Rückmeldungen!

Viele Grüße

Ala

P.S. Streiter des Lichts, ich komme! :)

Noldorion

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #26 am: 18 Aug 2014, 13:37:53 »
Ich spiele einen Charakter aus dem Wächterbund und würde Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit wählen. Wäre das Eurer Meinung nach ein geeignetes Ziel? Der Bonus würde dann greifen, wenn ich gegen ein entsprechendes Monster (Wesen der Finsternis oder Untot) kämpfe.

Viele Grüße

Ala

Sowas gibt es sogar schon offiziell :) Die Speermaid im GRT-Schnellstarter hat "Kampf gegen die Schatten" als Zielstrebigkeit.

Saint Mike

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #27 am: 18 Aug 2014, 14:51:55 »
Was du hier beschreibst ist kein Mangel des System, sondern ein Mangel des Spielers. Was ist das denn bitte für ein schlechtes Rollenspiel?!
Schlechtes Rollenspiel? Echt jetzt? Gerade das finde ich total gut, impulsive Charaktere, die in Räume stürmen, in denen höchstwahrscheinlich Feinde lauern, nachdem man schon ganze 5 MINUTEN warten musste...
Arrogante Helden, die sich weigern mit der Schankmagd zu sprechen, solange die sich nicht einer ordentlichen Ausdrucksweise befleißigt...
Neugierige Charaktere, die Ihre Nasen auch in Dinge stecken, die sich nichts angehen, selbst wenn des Kaisers Berater darin verwickelt ist...

Ihr wisst schon. ;)

Beim Thema Splitterpunkte notieren: Wir würden das in dem Fall nach dem Kampf besprechen und auch erst dann den Punkt verteilen um dem "schnell Nachteil ausspielen, dann kann ich den Punkt gleich zur Schadensbegrenzung verwenden und habe unterm Strich mehr raus" entgegen zu wirken. Sollten alle 3 Orks im o.g. Bsp völlig verdutzt daneben schießen (einer patzt sogar dabei) und anschließend ohne ausgeteilten Schadenspunkt getötet werden, dann ist kein Schaden durch den NT entstanden, ergo kein Punkt.
Beim Vorteil bleibt wohl nur die Diskussion direkt vor der Probe/Situation, aber da man ja eh die leichten und schweren Probenmods durchsprechen muss, fällt das wohl eher nicht so auf. ;)
---
"...und der Ehre geht Demut voran." - Die Bibel, Sprüche 15,33

regelfuchs

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #28 am: 19 Aug 2014, 09:38:35 »
Schlechtes Rollenspiel? Echt jetzt? Gerade das finde ich total gut, impulsive Charaktere, die in Räume stürmen, in denen höchstwahrscheinlich Feinde lauern, nachdem man schon ganze 5 MINUTEN warten musste...
Arrogante Helden, die sich weigern mit der Schankmagd zu sprechen, solange die sich nicht einer ordentlichen Ausdrucksweise befleißigt...
Neugierige Charaktere, die Ihre Nasen auch in Dinge stecken, die sich nichts angehen, selbst wenn des Kaisers Berater darin verwickelt ist...

Ich meinte nicht die IT-Aktion, sondern die OT-Aktion des Spielers im 2. Beispiel. Den Splitterpunkt kann er sich auch später aufschreiben.

Saint Mike

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Re: Zielstrebigkeit
« Antwort #29 am: 19 Aug 2014, 18:12:34 »
Ah, ok, dann sorry für das Missverständnis.
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