Autor Thema: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?  (Gelesen 5487 mal)

Drarsus

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Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« am: 11 Jul 2014, 11:23:27 »
Folgende Kampfsituation:

Arrou spannt seinen Bogen, betritt den Raum und tatsächlich, da isser, der Oberbösewicht!
Ini wird gewürfel, Arrou kommt dank genialer Ini früh dran. Er lässt für 3 Ticks die Sehen los, trifft und verwundet mit seinem miesen Bogen den Bösewicht ordentlich.
Er fletscht seine Zähne, freut sich einen Affen, denn: Sobald er an der Reihe ist (im Worstcase noch vor dem Bösewicht) lässt er seinen Bogen fallen (0 Ticks) und macht seine Ich-hau-dich-in-2-Stücke-Gleve bereit. (5 Ticks).
Immernoch den Worstcase angeommen, könnte er nun sogar noch vor dem Bösewicht ein zweites Mal zuschlagen. (in einem Nicht-Worstcase-Szenario halt etwas später)

In diesem Fall wie oben beschrieben kommt ja innerhalb von 5 Ticks (+Ini-Startposition) 2x fieser Erstschlagschaden von Bogen und Gleve zum Tragen und die WGS wird vollständig bis zu diesem Zeitpunkt ignoriert, ist das korrekt so?

SeldomFound

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #1 am: 11 Jul 2014, 11:32:47 »
Folgende Kampfsituation:

Arrou spannt seinen Bogen, betritt den Raum und tatsächlich, da isser, der Oberbösewicht!
Ini wird gewürfel, Arrou kommt dank genialer Ini früh dran. Er lässt für 3 Ticks die Sehen los, trifft und verwundet mit seinem miesen Bogen den Bösewicht ordentlich.
Er fletscht seine Zähne, freut sich einen Affen, denn: Sobald er an der Reihe ist (im Worstcase noch vor dem Bösewicht) lässt er seinen Bogen fallen (0 Ticks) und macht seine Ich-hau-dich-in-2-Stücke-Gleve bereit. (5 Ticks).
Immernoch den Worstcase angeommen, könnte er nun sogar noch vor dem Bösewicht ein zweites Mal zuschlagen. (in einem Nicht-Worstcase-Szenario halt etwas später)

In diesem Fall wie oben beschrieben kommt ja innerhalb von 5 Ticks (+Ini-Startposition) 2x fieser Erstschlagschaden von Bogen und Gleve zum Tragen und die WGS wird vollständig bis zu diesem Zeitpunkt ignoriert, ist das korrekt so?

Nicht ganz. Du kannst zwar die Fernkampfwaffe vorbereiten, aber nicht dann den Raum betreten und dann erst losfeuern. Arrou müsste im Prinzip vor der Tür zum Eingang stehen, seinen Bogen spannen und auf die Tür zielen und dann ankündigen, dass er schießen wird, sobald er den Oberbösewicht sieht, wenn die Tür aufgeht.

Die Tür wird nun geöffnet, Ini wird ermittelt, Arrou sieht tatsächlich den Oberbösewicht und lässt die Sehne los (3 Ticks), dann lässt er den Bogen fallen und zieht die Gleve (5 Ticks) und dann muss er wahrscheinlich erstmal in den Raum laufen (5 Ticks), bevor er nah genug dran ist, um den Oberbösewicht angreifen zu können.
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Quendan

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #2 am: 11 Jul 2014, 11:34:16 »
Grundsätzlich: Ja, WENN du optimal vorbereitet bist UND du auch noch eine gute Ini und der Gegner und alle seine Minions eine schlechte haben, DANN kannst du möglicherweise viel Erstschlagschaden anrichten. Dafür bist du dann danach erstmal recht lange gar nicht dran.

Das ganze geht übrigens nur, wenn man mit der Regel zu verkürzter Vorbereitung im Fernkampf von S. 163 spielt.

Und auch dann würde ich übrigens sagen, dass Arrou in deinem Beispiel nicht einfach nur 3 Ticks braucht, denn er hat sich mit gespanntem Bogen bewegt - und zielt nicht etwa die ganze Zeit auf einen Durchgang (hält also nicht bereit). Das Bereitmachen einer Fernkampfwaffe ist aber nicht mit einer Bewegung außer einer freien Bewegung kombinierbar - entsprechend kann er das nur machen, wenn er wirklich nur diese 2 m braucht. Ansonsten spart er nur die Ticks für den auf der Pfeil liegenden Sehne.

Und zu guter letzt: Du gehst in deinem Beispiel davon aus, dass Arrou ohne Bewegung (oder mit maximal freier Bewegung) zum Oberbösewicht kommt. Das halte ich für einen relativ schlechten Oberbösewicht, wenn der ungeschützt direkt um eine Ecke in 2 m Entfernung steht. ;) Dein Beispiel ist entsprechend sehr theoretisch. Sobald eine Bewegung dabei ist, braucht Arrou länger, kann abgebrochen werden und provoziert eventuell einen oder mehrere Gelegenheitsangriffe.

[Edit] Ninja'd. ;)

Noldorion

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #3 am: 11 Jul 2014, 11:37:46 »
Wieso eigentlich 5 Ticks? Ich bin bei 8 Ticks. 3 Ticks für den Fernkampfangriff, 5 Ticks für das Ziehen der Waffe - 8 Ticks. Der Kampf beginnt ja spätestens mit dem ersten Schuss. Der Bösewicht müsste also ziemlich langsam sein, um nicht vor dem zweiten Angriff noch handeln zu können (oder überrascht, in dem Fall finde ich es aber okay).

Was aber stimmt: Wenn in diesem Beispiel alles so ist, wie geschildert, spielt die Waffengeschwindigkeit erstmal keine Rolle.

Drarsus

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #4 am: 11 Jul 2014, 11:43:53 »
Ok, ich habe die Situation auch sehr vereinfacht dargestellt.

Es ging dabei um das Abenteuer die Nacht der Toten, wo Donnan oben ja wartet.
Die Gruppe hatte sich schon die Etage darunter Kampfbereit gemacht, und ist dann eben die Treppe hochgegangen.
Mit Hilfe der freien Bewegung an deren Ende er schießen darf kam Arrou sozusagen in die Richtige Kampfposition.

Aber worauf ich eigentlich hinauswollte hat Noldorion ja beantwortet: Unter diesen Umständen ist es tatsächlich möglich so einen üblen Erstschlagschaden auszuteilen innerhalb von 8 Ticks.

Noldorion

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #5 am: 11 Jul 2014, 11:49:21 »
Wobei das, wie gesagt, voraussetzt, dass der andere nicht innerhalb der ersten 8 Ticks nach Arrous erster Handlung handeln darf. Und das dürfte wirklich nur in sehr seltenen Fällen vorkommen - entweder bei sehr sehr schnellen Personen (die im negativen Tickbereich anfangen) oder bei sehr sehr langsamen Gegnern (die es irgendwie schaffen, bei 10 - Ini - W6 trotzdem über 8 zu bleiben).

Drarsus

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #6 am: 11 Jul 2014, 12:14:45 »
ja klar, oder eben gegen eine ganze Gruppe kämpfen.
Die Situation kam halt eben auf, und ehe ich mich versah war der Boss bei Wundstufe irgendwas und hatte schon übelst zu kämpfen. Bzw. er brauchte schon gar nimmer kämpfen, der erste war auch sein letzter Angriff *g*

SeldomFound

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #7 am: 11 Jul 2014, 12:18:51 »
Bei mir haben sie Donnan auch recht deutlich auseinander genommen.

Zugegeben, ich habe jetzt auch nicht wirklich taktisch klever gespielt, ich wollte Donnan gerne einen Schattenpfeil ausführen lassen, und das hat er tatsächlich hin bekommen, obwohl ihn Wulfried mit einem kritischen Angriff durchbohrt und Siladis auch schon ordentlich zu gelangt hat.

Nur bin ich dann leider so dämlich gewesen, den Zauber gegen Wulfried zu richten. VTD 25 war dann einfach eine zu harte Nuss zum knacken...
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Drachenbrut

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #8 am: 13 Jul 2014, 23:38:54 »
Kann mir bitte jemand sagen, wo ich die Regeln zum Erstschlagschaden finde? ich hab das GRW dreimal durchgelesen, nichts gefunden.
Hallo :)

Grimrokh

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #9 am: 14 Jul 2014, 00:12:12 »
Damit ist lediglich gemeint, dass eine langsame Waffe meist auch viel Schaden verursacht und dieser sofort zur Geltung kommt sobald der Kämpfer das erste Mal trifft. Hat ein Kämpfer also ein gutes INI-Ergebnis, dann kann er selbst mit einer Zweihandaxt gleich zu Beginn viel Schaden ausrichten, weil die Waffengeschwindigkeit erst nach dem ersten Angriff ein relevanter Faktor wird.

Schwere Waffen haben also ein hohes Erstschlagpotenzial, leichte Waffen ein eher geringes.
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Drachenbrut

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #10 am: 14 Jul 2014, 00:13:35 »
Damit ist lediglich gemeint, dass eine langsame Waffe meist auch viel Schaden verursacht und dieser sofort zur Geltung kommt sobald der Kämpfer das erste Mal trifft. Hat ein Kämpfer also ein gutes INI-Ergebnis, dann kann er selbst mit einer Zweihandaxt gleich zu Beginn viel Schaden ausrichten, weil die Waffengeschwindigkeit erst nach dem ersten Angriff ein relevanter Faktor wird.

Schwere Waffen haben also ein hohes Erstschlagpotenzial, leichte Waffen ein eher geringes.

Ich danke dir.
Hallo :)

Saint Mike

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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #11 am: 14 Jul 2014, 10:27:29 »
In dem konkreten Beispiel sieht man sehr gut, was passiert, wenn sich auf der einen Seite gut und auf der anderen Seite schlecht vorbereitet wird. Der Vorbereitet wird in einem Überfall/Hinterhalt Szenario auch in Unterzahl verheerende Ergebnisse erzielen können. Das Problem ist hierbei wohl eher, dass der Boss keine Wachen, keine Vorsichtsmaßnahmen und offenbar auch keine Ahnung hatte, dass Helden ihm ans Leder wollen.

Alternativ hätte bei einem gewarnten Endgegner dessen Helfer, notfalls er selbst, vor dem Kampf die Aktion abwarten und handeln, sobald jemand durch diese Tür tritt/die Tür geöffnet wird angesagt und schon läuft die Sache etwas anders. ;)

Und abschließend noch etwas aus der Nähkiste: letzten Samstag überfallen 3 HG1 "Heroen" ein Orklager bestehend auds einem Krieger und 5 Spähern (insgesamt also MG 7 gegen einzelne Gegner), ein Kampf der auf dem Papier wohl recht deutlich mit dem Heldentod endet. Durch einen gelungenen Hinterhalt können die Spieler aber den Krieger schon im Erstschlag auf fast todgeweiht hauen und durch Überraschung + Waffen bereitmachen der Orks überleben sie den Kampf auch mit einigen Blessuren. Daumen hoch, Splittermond Team, das fühlte sich wirklich "echt" an und ich habe selbst als SL mit meinen Helden mitgefiebert. ;)
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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #12 am: 14 Jul 2014, 12:21:23 »
In dem konkreten Beispiel sieht man sehr gut, was passiert, wenn sich auf der einen Seite gut und auf der anderen Seite schlecht vorbereitet wird. Der Vorbereitet wird in einem Überfall/Hinterhalt Szenario auch in Unterzahl verheerende Ergebnisse erzielen können. Das Problem ist hierbei wohl eher, dass der Boss keine Wachen, keine Vorsichtsmaßnahmen und offenbar auch keine Ahnung hatte, dass Helden ihm ans Leder wollen.

Alternativ hätte bei einem gewarnten Endgegner dessen Helfer, notfalls er selbst, vor dem Kampf die Aktion abwarten und handeln, sobald jemand durch diese Tür tritt/die Tür geöffnet wird angesagt und schon läuft die Sache etwas anders. ;)

Und abschließend noch etwas aus der Nähkiste: letzten Samstag überfallen 3 HG1 "Heroen" ein Orklager bestehend auds einem Krieger und 5 Spähern (insgesamt also MG 7 gegen einzelne Gegner), ein Kampf der auf dem Papier wohl recht deutlich mit dem Heldentod endet. Durch einen gelungenen Hinterhalt können die Spieler aber den Krieger schon im Erstschlag auf fast todgeweiht hauen und durch Überraschung + Waffen bereitmachen der Orks überleben sie den Kampf auch mit einigen Blessuren. Daumen hoch, Splittermond Team, das fühlte sich wirklich "echt" an und ich habe selbst als SL mit meinen Helden mitgefiebert. ;)
Hast du denn auch die Hinterhalt-Regeln korrekt angewendet?
Also niedrigstes Ergebnis der Helden mit bestem Ergebnis der Orks verglichen? ;)
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Re: Erstschlagschaden, richtige Anwendung?
« Antwort #13 am: 14 Jul 2014, 13:25:54 »
Ja, wobei die Orks recht deutliche negative Umstände und die Helden leicht positive Umstände Ihr Eigen nennen durften. In Zukunft werde ich aber nur eine Probe/Gegnertypus würfeln, im konkreten Bsp. also eine für den Krieger und eine für die 5 Späher... 6 Wahrnehmungsproben und das ganze dann sogar 2 mal gegen aufgeteilte Helden, das ist mir auf Dauer zu aufwendig.
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