Meine Güte, unsere Fertigkeitenliste führt ja zu spannenden semantischen Diskussionen.
Auch ich bin bislang nicht mit allen Benennungen zufrieden und finde einige der hier gemachten Vorschläge recht charmant, aber ich möchte auch etwas zu bedenken geben:
Viele die über die ein oder andere Benennung stutzen, sind von bestimmten Rollenspielen geprägt bzw. gewissermaßen sozialisiert ("Fingerfertigkeit eher ein Attribut/eine Eigenschaft" vs. "Fingerfertigkeit ist ein Talent/eine Fertigkeit").
Je nachdem mit welchem Rollenspiel man sozialisiert wurde, hat man eben spezielle Erwartungen an einen bestimmen Begriff bzw. findet es unnötig kompliziert, wenn sich hinter diesem Begriff etwas anderes verbirgt, das man erst mühsam lernen muss.
Aber: Ich muss die Terminologie doch sowieso bei jedem Rollenspiel neu lernen. Allein der Begriff des "Talents" hat in den ca. 3W6+4 Grundregelwerken in meinem Rollenspielschrank etliche unterschiedliche Bedeutungen (geschweige denn, dass er irdisch auch noch eine altbabylonische Gewichtseinheit bezeichnet.)
Auch die mit einer Fertigkeit/einemSkill abgedeckten Kompetenzen sowie ihre Trennschärfe sind in SR/WoD/DSA/DnD-Pathfinder/... jeweils recht unterschiedlich gelagert.
Wenn ich eines der Systeme spiele, habe ich mich aber recht schnell daran gewöhnt und weiß ab dann auch bald, was "Fingerfertigkeit" in diesem System bedeutet.
Langer Rede kurzer Sinn: Wir haben nunmal in Splittermond einen anderen Zuschnitt bei manchen Fertigkeiten und manchmal verbirgt sich etwas anderes dahinter als man es aus seinem Leib-und-Magen-System kennt. Ich wage aber mal zu prophezeihen, dass man als Splittermond-Spieler sehr schnell geschnallt hat, was jetzt mit welcher Fertigkeit zu erledigen ist - u.a. auch daher, weil sie im Regelwerk sehr prägnant beschrieben sind.
Damit will ich nicht die Suche nach besseren, intuitiveren(!) Benennungen bremsen, aber ich glaube einfach kein Rollenspiel kommt ohne eine genaue Definition aus, was welche Fertigkeit kann. Rein aus dem Begriff kann man das meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen ableiten, dafür ist das semantische Spektrum der betreffenden Begriffe einfach zu große.
Eine kleine Eingewöhnungzeit muss man also wohl immer einkalkulieren und das ist für Rollenspieler, die bislang vorwiegend eine System gespielt haben, sicher etwas ungewohnter als für jene, die ohnehin schon mit der Terminologie von zehn Systemen in dreieinhalb Sprachen jonglieren. mMn ist es jedoch problemlos möglich.
Und - um einen Bogen zurück zum Anfang meines länglichen Posts zu schlagen - außerdem ist es ja durchaus unser Ziel auch Einsteiger zu Splittermond zu holen, die dann mit unseren Begrifflichkeiten sozialisiert werden und für die dann alle anderen Benennenungen höchst befremdlich und ungewohnt sind.